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Der Himmel schweigt

Der Himmel schweigt

Titel: Der Himmel schweigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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schließen, die seinen rechten Unterarm darstellte, ein ForstMech - zu ihr um und hob den anderen Arm. Eine Autokanone knatterte und spuckte flackerndes Mündungsfeuer.
    Whirlwind -Autokanone, erinnerte sie sich aus Nachrichtendienstberichten und früheren Kämpfen. Das hielt die Panzerung des Tomahawk aus. Die Whirlwind war eine leichte Waffe, die vor allem andere Industrie-Mechs beeindruckte. Jetzt sollte der Pilot mal sehen, wozu ein echter BattleMech in der Lage war. Sie überließ dem Feuerleitcomputer das Zielen und feuerte die Imperator Automatik im rechten Torso des Tomahawk ab, eine schwere Ultra-Autokanone.
    Die Imperator spie Feuer und Metal und zwang den ForstMech auszuweichen, während Tara schon das nächste Opfer anvisierte, diesmal ein BergbauMech, vermutlich mit einem eigenen Geschützkontingent. Sie feuerte mit dem Lichtwerfer auf den BergbauMech und verdampfte den Regen zu einer Nebelbank, durch die sich ein gleißend roter Energiestrahl brannte. Heute richtete der Laser weniger Schaden an als unter vorteilhafteren Umständen, denn der heftige Regenfall brach, zerstreute und reflektierte die Lichtenergie. Aber auch so würde der gegnerische Mechfahrer wissen, dass er im Kampf gestanden hatte.
    Schweiß perlte auf ihrer Stirn, als die Innentemperatur der Pilotenkanzel in die Höhe schoss. Zwei Geschützsalven nach einem Angriff mit Höchstgeschwindigkeit. Es war ein Glück, dass ihr Mech über eine ausgezeichnete Wärmeableitung verfügte und sie zusätzlich in einem eisigen Dauerregen kämpfte.
    Vor ihr zuckten Raketen durch den Regen. Mit einem schnellen Blick auf die Cockpitanzeigen suchte sie nach dem Schützen. Der ForstMech konnte es nicht sein. Er war damit beschäftigt, sich links von ihr in Position zu manövrieren. Die Raketen stammten von den beiden anderen Maschinen. Beides waren tatsächlich umgebaute BergbauMechs, und sie griffen den Tomahawk gemeinsam mit Kurzstreckenraketen an.
    Tara drehte den Mech nach rechts, um die Treffer mit dem linken Torso abzufangen. Falls sie eine Waffe opfern musste, dann sollte es die Autokanone sein, denn die Nahkampfmöglichkeiten des Beils brauchte sie noch. Der Kampf mit diesen drei Mechs versprach eine beinharte Nahkampfschlägerei zu werden, und für eine beinharte Nahkampfschlägerei besaß sie eine ideale Waffe: die riesige, wuchti-
    ge Axt am Ende des rechten Mecharms.
    Tiefland nördlich von Tara, Northwind Präfektur III, Republik der Sphäre
    Juni 3133, Sommer
    Anastasia Kerensky drehte den Ryoken II dem heranstürmenden Schwert entgegen. Der leichte Mech besaß keine Panzerung, die der Erwähnung wert gewesen wäre, seine Laser waren ihrer schwereren Bestückung unterlegen, und ihre Maschine war vierzig Tonnen schwerer. Es hätte ein Leichtes sein müssen, diesen Gegner zu besiegen, aber sie war zu klug, sich darauf zu verlassen. Ein schlechter MechKrieger schaffte es nicht, Paladin der Sphäre zu werden, und wenn Ezekiel Crow ein Schwert bevorzugte, hatte er mit Sicherheit schon vor Jahren gelernt, dessen Nachteile auszugleichen und aus den Vorteilen das Optimum herauszuholen.
    Das Schwert preschte immer noch auf sie zu und bewegte sich jetzt sogar noch schneller als zuvor. Der strömende Regen ließ seine Umrisse verschwimmen. Ein Blitz zuckte auf und blendete sie einen Moment lang. Das Gewitter musste inzwischen praktisch genau über dem Schlachtfeld stehen. Das Schwert des Paladins hatte sie fast erreicht. Sie aktivierte die Sprungdüsen des Ryoken II und stieg in die Luft.
    Das Schwert hob den rechten Arm und die Mydron-RC-Multi-Au-tokanone folgte Anastasias Flugbahn. Die Panzer brechenden Granaten schlugen in Beine und unteren Torso des Mechs ein, als sie zu Boden sank und die Mecharme abwärts auf das leichtere Schwert donnerten. Aber sie traf nur Luft. Der leichtere Mech wirbelte davon, nutzte seine größere Beweglichkeit zu einer Drehung und zog mit dem mittelschweren Laser eine Brandspur über den Ryoken II , der durch den Energiestrahl sank.
    Sie setzte den schweren Kampfkoloss unbeschadet auf, dann erwischte sie das Schwert mit einem weiten Armschwung und lachte, als der Mech stürzte, abrollte und wieder aufstand.
    »Das muss wehgetan haben«, stellte sie fest und lud die beiden Laser des Ryoken II auf. »Mal sehen, wie dir das schmeckt.«
    Das Schwert drehte um und rannte davon, nahm Kurs den Hang hinauf, zurück zu den Linien der Highlanders. Die schnell hintereinander über den Himmel zuckenden Blitzschläge tauchten ihn

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