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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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das bestimmt nicht gemacht, Jane.»
    Als sie quer über den Marktplatz auf Chapel House zugegangen waren, hatte Jane gesehen, dass Jenny Box die Stufen zur Haustür hinaufgegangen war. Sie musste einfach hineingegangen sein und hatte vergessen, die Tür richtig zuzumachen.
    Aber im Haus brannte kein Licht.
    «Wenn du’s wissen willst, Jane», sagte Moira. «Das gefällt mir nicht.»
    Jane hielt sich am Geländer der Außentreppe fest und sah sich um. Ein paar Häuser weiter unterhielten sich zwei Männer vor dem Eingang zum
Black Swan
. Auf dem Marktplatz wurde eine Autotür zugeschlagen. Alles wirkte vollkommen normal.
    «Wenn wir die Polizei rufen, und es ist gar nichts, stehen wir ziemlich blöd da», sagte Jane.
    «Sei mal einen Moment still.» Moira schlüpfte ins Haus.
    «Kannst du was hören?»
    «Wenn du weiter redest, höre ich garantiert nichts   … Bleib einfach da stehen, okay?»
    «Was willst du machen?»
    «Ich   … Na gut. Komm mal kurz her.»
    Jane machte einen Schritt in die Dunkelheit. Sie glaubte einen Augenblick lang, den wundervollen, satten Geruch von Apfelholz wahrzunehmen, doch dann war er wieder weg.
    «Was ist das?», sagte Moira.
    «Oh.»
    Vor ihnen in der Dunkelheit war weit unten ein schmaler goldfarbener Streifen zu erkennen.
    «Du rührst dich nicht von der Stelle, Kleine.» Jane hörteMoiras Hand über die Wand gleiten, dann ging das Licht an. Gedämpfte Wandleuchten auf alten Eichenpaneelen.
    Etwas lag auf dem Boden. Jane krallte sich in Moiras Arm.
    «Das ist bloß ein Teppich», sagte Moira. «Ein aufgerollter Teppich. Aber was ist das daneben?»
    Der goldfarbene Streifen war ein Spalt im Boden, Licht, das von unten kam.
    «Eine Falltür», flüsterte Jane. «Da unten muss ihre Kapelle sein.»
    «Hallo! Sie haben Ihre Haustür offen gelassen!», rief Moira.
    Nichts.
    Moira bückte sich und klopfte auf die Falltür. «Hallo da unten? Mrs.   Box?»
    «Da ist ein Griff.»
    «Ja, Jane. Den sehe ich selber.» Moira seufzte und zog an dem Griff. Die Falltür ließ sich mühelos aufziehen. Sanftes Licht schimmerte von unten herauf.
    «Ich gehe runter», sagte Jane. «Sie kennt mich.»
    «Das wirst du ganz bestimmt
nicht
machen.» Erneut begann Moira zu rufen. «Hallo! Alles in Ordnung da unten, Mrs.   Box?» Dann schnitt sie eine Grimasse und setzte einen Fuß auf die oberste Steinstufe.
    «Sei vorsichtig.»
    «Zu Befehl.» Moira schlich die Treppen nicht hinunter, sondern klapperte laut mit den Absätzen. Falls Jenny da unten war, sollte sie durch Moiras plötzliches Auftauchen nicht erschreckt werden.
    Moira blieb eine Ewigkeit weg. Jane sah zu der offenen Haustür. Sie sah die Rücklichter eines Autos, hörte Gelächter und Stimmen, jemand hupte. Alles normal.
    Gerade als Jane die Treppe hinuntergehen wollte, tauchte Moira wieder auf.
    «So, Jane», sagte sie knapp. «Gehen wir.»
    Sie war sehr blass.
    Jane sagte: «Oh, Scheiße. Was ist denn?»
    «Jane   …» Moira deutete auf die Haustür. «Raus.»
    «Was?»
    «Bleiben wir schön ruhig, ja? Wir reden draußen darüber.»
    Jane schlug die Haustür von innen zu. «Nein! Ich will es wissen. Was ist mit ihr passiert?»
    Moira seufzte. «Das ist nicht sie da unten. Das ist   … er. Glaube ich.»
    «Gareth?»
    «Dicker Schnurrbart?»
    «Ja.» Den Blick auf Moira gerichtet, ging Jane auf die Treppe zu.
    Moira ließ die Falltür herunter und stellte sich darauf. «Ich glaube wirklich nicht, dass das eine gute Idee ist. Nicht, weil ich denke, du könntest das nicht verkraften. Du hast bestimmt schon genügend Tote gesehen   ….»
    «Nein!»
    «Es ist bloß   …» Sie legte Jane die Hände auf die Schultern. «Ich schätze, wir sollten besser nichts anfassen.»
    Jane sah zur Haustür, dann wandte sie sich um, riss eine andere Tür auf und hatte das Zimmer vor sich, in dem sie mit Gareth gewesen war. Sie machte einen Schritt rückwärts und drehte sich zu der Eichentreppe um, die nach oben führte. «Jenny!», rief sie hinauf.
    «Lass das lieber», zischte Moira. «Sie hat diesem Typ den Schädel mit einem verdammten Riesenmetallkreuz eingeschlagen, und überall ist Blut. Also gehen wir jetzt vor die Tür und rufen   …»
    «Jenny   …» Jane rannte die Treppe hinauf.
«Jenny!»
     
    Huw stand vor seinem Sperrholzkisten-Altar, auf den er den Kelch und die Schale mit den Hostien gestellt hatte. Dann wandte er sich an die fünfköpfige Versammlung: Ingrid, Sam, Fergus, Lol und Merrily.
    «Wir bitten Gott, diesen Ort von allem

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