Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
Vom Netzwerk:
mit Lol und mir   … herauskommt, gewissermaßen.»
    «Das sagst du bloß, weil er jetzt ein großer Star ist. Na gut   … in Hereford.»
    «Und dann auf der ganzen Welt.»
    Jane sagte: «Ich glaube, ich habe Jennys Geist gesehen.»
    Merrily öffnete die Augen und rappelte sich auf.
    «Es war, als Moira und ich hierher zurückgefahren sind. Da ist Jenny über den Marktplatz gegangen. Zu dem Zeitpunkt muss sie aber schon eine ganze Weile tot gewesen sein.» Jane sah ins Feuer. «Moira hat sie nicht gesehen.»
    «Moira kannte sie ja auch nicht», sagte Merrily sanft.
    «Sie war nicht zu übersehen. Wer würde sonst noch mit einem weißen Tuch um den Kopf herumlaufen? Und ihr Gesicht, es war irgendwie   … unscharf. Wie im Zeitraffer. Wie auf einem Bild von diesem   … wie heißt der Typ nochmal?»
    «Francis Bacon?»
    «Ja, genau.»
    «Hattest du Angst?»
    «Nein. In dem Moment nicht. Ich wusste ja nicht, was ich da sah.»
    «Und fürchtest du dich jetzt?»
    «Ein bisschen. Als wir sie gefunden haben, und sie war tot   … das war, als hätte mir jemand einen abartigen Streich gespielt. Aber dann   … Ich meine, das ist doch Wahnsinn, oder? EchtWahnsinn, Mom. Was das alles bedeuten kann, verstehst du? Es ist einfach Wahnsinn.»
    «Ja. Das ist es wirklich manchmal.»
     
    Es war nach neun Uhr, als Frannie Bliss klingelte. Jane war schon ins Bett gegangen, und Merrily war auf dem Sofa eingeschlafen. Sie schwankte zur Tür und ließ ihn herein.
    «Sie sehen ja furchtbar aus», sagte Merrily.
    «Und Sie sehen verschlafen und sexy aus. Und das habe ich natürlich nie gesagt. Ich bin schließlich ein verheirateter Mann, noch.»
    «Haben Sie Kirsty heute gesehen?»
    «Nein.»
    «Haben Sie noch einen Job?»
    «Allerdings.»
    «Möchten Sie einen Kaffee?»
    «Lieber nicht.»
    «Meine Güte», sagte Merrily, «sind wir gerade in ein Paralleluniversum eingetreten?»
    Das Feuer war heruntergebrannt. Bliss setzte sich aufs Sofa. «Ich habe Fergus verhaftet.»
    «Sind Sie sicher, dass Sie ihn anklagen können?»
    «Nein. Aber ich versuch’s, das schwöre ich. Ich will diesen Typen so unbedingt drankriegen, dass mir beinahe schlecht wird, wenn ich bloß an ihn denke.»
    «Gehen Sie bloß vorsichtig mit ihm um.»
    «Merrily, ich fasse diesen Kerl mit Samthandschuhen an! Ich   … also, Lol hat es sehr gut gemacht.»
    «Sechs Songs und eine Zugabe.»
    «Sie wissen, was ich meine.»
    «Ja, das hat er.» Merrily schaufelte ein paar Kohlen in die Glut und stocherte darin herum, bis die ersten Flammen emporzüngelten.«Ich glaube, er war der Einzige, der Roddy Lodge von Anfang an für unschuldig hielt. Und er hat sich nicht beirren lassen. Es war   … ein neuer Lol.»
    «Alles verändert sich.» Bliss wirkte sehr müde. «Aber es gibt noch vieles, was wir nicht wissen. Und vieles, was wir niemals wissen werden. Passen Sie auf, ich erzähle Ihnen mal ein paar Sachen, weil Sie von Anfang an dabei waren. Erstens: Melanie Pullman – fehlende Knochen.»
    «Oh nein.»
    «Zwei Zehen und das Sprungbein des linken Fußes.»
    «Und sie sind bestimmt nicht in dem   …»
    «Wir haben noch einen Meter tiefer gegraben. Nichts.»
    «Und was sagt uns das?»
    «Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht, was uns das sagt. Und die andere Sache ist die.» Er zog ein gefaltetes Stück Papier aus seiner Jacketttasche. «Es ist eine Fotokopie – eine der Kopien, die ich Ihnen schon gezeigt habe. Es ist keinem aufgefallen, aber dazu gab es in dem Moment ja auch keinen Anlass.»
    Merrily faltete das Blatt auseinander und hielt es näher ans Licht.
     
    IM HORRORHAUS
    EXKLUSIVBERICHT
    Ehemalige Mieter enthüllen erstmals
    ihre wahren Erlebnisse in der
    Cromwell Street 25.
    Von GARETH BOX
     
    «Mein Gott», sagte sie.
    Frannie lehnte sich zurück. «Box hat seine berufliche Laufbahn in der Nachrichtenagentur
Three Counties
angefangen.»
    «Ja, die kenne ich.»
    «Sie bezahlen nicht viel, aber ein junger Reporter kann dortwertvolle Berufserfahrung sammeln. Man versucht dort, seine Artikel in größeren Blättern unterzubringen, normalerweise unter dem Namen eines anderen Redakteurs, aber es ist immerhin ein Anfang. Wenn es gutgeht, wird man bei den größeren Blättern langsam bekannt.»
    «Aber er war nicht bei
Three Counties
, als er diesen Artikel geschrieben hat, oder?»
    «Nein, da war er schon in London bei einer überregionalen Zeitung, wenn auch in keiner besonders hohen Position. Aber dann kam die Sache mit West, und er hat es geschafft, sich

Weitere Kostenlose Bücher