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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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Sie hatten ihn hier noch nicht gebraucht. Auch jetzt war er eigentlich nicht nötig. Es gab nicht viele Dinge, die die Bullen am Sonntag hochscheuchten. Ein blutbesudelter Bauernhof war eines.
    Als er den Scanner hervorholte und einschaltete, stand Marie neben der Tür. Sie war sehr ernst.
    Die Informationen aus dem Polizeifunk waren zunächst nicht sehr ergiebig. Aber dann bestätigte die Zentrale, dass die Spurensicherung unterwegs zum Bruggerhof war.
    Bitte pass auf , sagte Marie und verschwand.
    Er schaltete das Gerät aus und ging wieder hinunter.
    »Und?«, fragte Ula.
    »Akkus sind alle«, sagte er. »Und ich hab das Netzteil vergessen.«
    »Na ja«, sagte Ula und stand auf. »Mag einer ein Weißbier?«
    Sie verzichteten beide, und sie verschwand in Richtung Küche.
    »Sie haben es entdeckt«, sagte Hardy, als sie aus der Tür war. »Ziemlich schnell, finde ich.«
    »Ja«, sagte Carlo. »Ich hätte auch gedacht, das dauert ein paar Tage.«
    Hardy kratzte sich am Kinn. »Claude haben sie eigentlich auch ziemlich schnell gefunden, dafür, dass dieser Stadel so abgelegen war«, sagte er.
    Carlo nickte nachdenklich. »Solange wir nicht wissen, wer Claude umgelegt hat, ist alles nur Spekulation«, sagte er. »Aber vielleicht spielt da ja tatsächlich jemand mit, den wir bisher gar nicht auf der Rechnung haben.«
    »Ich schau mal, ob ich was rauskrieg. Aber so dicht dran ist meine Quelle bei den Bullen auch nicht. Gunther hat doch auch jemanden hier, oder?«
    »Frag ihn halt.«
    »Darüber wird er am Telefon nicht reden.«
    »Natürlich nicht. Aber er kommt ja morgen.«
    ***
    »Was hier im Detail passiert ist, ist schwer zu sagen«, sagte Dräger. »Auf jeden Fall wurde geschossen, und es wurden mehrere Personen verletzt oder getötet. Drei mindestens, vielleicht auch vier. Das wird die Analyse der Blutspuren ergeben.«
    »Was ist mit der mittleren Tür im ersten Stock?«, fragte Schwemmer.
    »Die ist unversehrt und verschlossen«, sagte Dräger. »Wenn Sie wollen, mach ich sie auf.«
    »Ich bitte darum.«
    Er folgte Dräger die Stiege hinauf. Die Tür hatte ein simples Buntbartschloss, es war eine einfache Zimmertür. Dräger nahm aus seinem Werkzeugkoffer einen Bund Dietriche und öffnete binnen Sekunden das Schloss.
    »Bitte sehr«, sagte er. »Wenn Sie nichts dagegen haben, seh ich mich zuerst da drin um.«
    Dräger betrat das Zimmer und schaltete das Licht an.
    »Sieht nicht so aus, als wär hier jemand drin gewesen«, sagte er.
    Schwemmer sah über seine Schulter hinweg. Der Raum war ein Büro. An den Wänden hingen Plakate. »Blood and Honour«, las Schwemmer, »European White Knights of the Ku Klux Klan« auf einem anderen. Daneben hingen Werbeposter des NSL -Verlages.
    Als Dräger ihm ein Zeichen gab, betrat Schwemmer das Zimmer. Abgesehen von den Plakaten war nichts Auffälliges zu entdecken. Ein Schreibtisch stand unter dem Fenster, darauf ein Laptop, daneben ein Drucker. An den Laptop war eine externe Festplatte angeschlossen, ein Licht blinkte an der Vorderseite des Computers. Schwemmer drückte irgendeine Taste. Das Display erhellte sich, und er wurde aufgefordert, ein Passwort einzugeben.
    Er zog die beiden Schubladen des Schreibtischs auf. In der ersten war Büromaterial, in der zweiten eine Hängeregistratur. Er blätterte in den Mappen. Es waren Geschäftsunterlagen des NSL -Verlages. Er hob den Hängekorb heraus und stellte ihn auf dem Schreibtisch ab. Dann zog er die Kabel aus dem Laptop und klappte ihn zu. Die Festplatte steckte er in die Jackentasche.
    »Hast du was?« Schafmann stand in der Tür.
    »Wird sich zeigen.« Schwemmer legte den Laptop auf den Korb und trug alles zur Tür. »Das bring ich nach München«, sagte er. »Unsere Techniker sollen den Laptop knacken, und ich guck mir in Ruhe mal die Akten durch.«
    Schafmann sah aus, als wolle er protestieren, aber dann trat er beiseite und ließ ihn vorbei.
    ***
    »Spät? Wie spät?«, fragte Burgl.
    »Sehr. Vielleicht schlaf ich auch hier«, sagte er.
    »Ach Hausl …« Sie klang betrübt. Komischerweise tat ihm das wohl. »Musst du nicht morgen früh eh in Garmisch sein? Komm doch heim.«
    »Ich schau mal. Gern schlaf ich eh nicht hier. Wie geht es Karin Zettel?«
    »Ich hab ihr so viel Valium gegeben, wie ich eben noch verantworten konnte. Ich hoffe, sie schläft. Ich schau morgen früh noch mal nach ihr, bevor ich in die Praxis fahr. Herrje, was für ein verkorkstes Wochenende.«
    »Es kommen andere«, sagte er und hörte ein

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