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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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Er steckte das Gerät wieder ein und rammte den Rest seiner Zigarette in den Aschenbecher. »Scheiß-Rauchverbot«, sagte er. »Sind alles die Grünen schuld.«
    Schwemmer sagte nichts. Schafmann schloss die Tür auf, und sie gingen wieder hinauf in sein Büro. Kaum dass sie Platz genommen hatten, klopfte es an der Tür. Oberinspektor Krengel trat ein, hektische Flecken auf den Wangenknochen. Er grüßte Schwemmer mit einem Diener. Dann legte er einen Aktendeckel vor Schafmann hin.
    »Jetzt ham wir ihn«, sagte er.
    ***
    »›Jetzt ham wir ihn‹, sagt er, als hätte er den Fall gelöst. Dabei hat er grad mal rausgefunden, wem der Stadel gehört. Und zwar nur auf dem Papier. Der Bauer ist vor vier Wochen gestorben, die Witwe völlig hilflos und hat keine Ahnung. Es gibt einen alten Knecht, aber der liegt im Krankenhaus und ist nicht vernehmungsfähig … Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Aber das sind ja alles nicht mehr meine Probleme.« Schwemmer hielt sein Rotweinglas gegen die Abendsonne, die durch das Wohnzimmerfenster fiel. Die Farbe gefiel ihm. Er nahm einen Schluck und lehnte sich zurück. »Wie war dein Tag?«
    »Oh …« Er schien Burgl aus ihren Gedanken geweckt zu haben. »So lala. Nichts Besonderes.« Sie nahm ebenfalls einen Schluck Wein und lächelte ihn an. »Macht es denn gar keinen Spaß mit den alten Kollegen?«
    »Wenn ich mich darauf beschränken würde, mich bauchpinseln zu lassen, wär’s toll. Aber jedes Mal, wenn sich einer freut, mich zu sehen, steht Schafmann daneben. Und denkt, dass sie sich nicht freuen, dass er der neue Kripochef ist. Und wenn ich ihn dann von Hessmann reden höre, hab ich den Eindruck, er freut sich auch nicht, dass er der neue Kripochef ist. Stell dir vor, er hat sogar wieder angefangen zu rauchen.«
    »Ach nein«, sagte Burgl ärgerlich. »Er hat doch bestimmt zwei Jahre durchgehalten, nicht wahr?«
    »Fast vier. Der Stress.«
    »Klingt, als täte er dir leid.«
    »Ich bin ja nicht aus Versehen da weg. Sondern weil der Job unter Hessmann ein rechter Scheiß ist. Und jetzt hat er ihn.«
    »Immerhin ist er befördert worden, oder?«
    »Ach, spätestens nächstes Jahr wär der Erste Hauptkommissar bei ihm sowieso fällig gewesen.«
    »Aber du machst dir bitte keine Vorwürfe, gell?« Sie sah ihn mit leicht schräg gelegtem Kopf über den Wohnzimmertisch hinweg an.
    Zur Antwort brummte er in sein Glas, nahm noch einen Schluck und stellte es ab. »Ich weiß, es ist deppert, aber es fällt mir schwer, mich nicht verantwortlich zu fühlen, für das, was in der Inspektion passiert. Hab ich halt immer, fast zehn Jahre. Krieg das mal aus den Knochen.«
    »Das ist mir schon klar, dass das nicht so einfach geht. Schließlich bin ich –«
    »Psychologin, ich weiß. Vielleicht sollte ich mal deinen Praxiskollegen aufsuchen, damit der mir den Kopf wäscht.«
    Burgl lachte auf, und Schwemmer lachte mit. Die Vorstellung, dass ausgerechnet Ferdi Schurig ihn therapierte, war natürlich albern. Schwemmer hatte Ferdi nie wirklich verziehen, was zwischen ihm und Burgl gewesen war. Auch nach siebenunddreißig Jahren nicht.
    »Aber vielleicht suchst du dir einen anderen Therapeuten«, sagte Burgl ernst.
    Schwemmer schüttelte ärgerlich den Kopf. »Kommt nicht in Frage. Schließlich gibt’s das Problem nur, weil ich halt grad in Garmisch arbeiten muss. Das dauert doch alles nur ein paar Tage.«
    »Ich weiß nicht recht … Ich glaub, du tust dich schwerer, als du zugeben magst.«
    »Wieso?«
    »Na, zum Beispiel weil wir noch immer keine Tageszeitung haben.«
    »Von mir aus abonnier sie halt wieder.«
    »Du hast sie doch abbestellt, damit du so wenig wie möglich über deine Inspektion zu lesen kriegst, oder?«
    »Ja. Das hab ich so gesagt.«
    »Nun, Ferdi bringt das Tagblatt immer mit in die Praxis, und ich lese regelmäßig den Lokalteil. Und ich kann dir sagen, das ein oder andere hast du verpasst …«
    »Hab ich mir schon gedacht, so wie der Schafmann drauf war heute«, brummte Schwemmer.
    »Ich hab’s dir nicht erzählt, weil du es nicht wissen wolltest.«
    »Schon recht. So war’s verabredet.«
    »Willst du es jetzt wissen?«
    Schwemmer roch an seinem Glas und leerte es mit einem kräftigen Schluck. »Ich bin nicht sicher«, sagte er dann. »Warte lieber, bis ich mir sicher bin. Ging’s um den Grellmayer?«
    »Namen stehen da ja nie. Und an die Initialen kann ich mich nicht erinnern … außer an eine Oberinspektorin Z.«
    Schwemmer richtete sich in seinem Sessel

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