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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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hier bin. Ich glaube auch nicht, dass er zugestimmt hätte, wenn ich ihn gefragt hätte.«
    »Und was wollen Sie?«
    »Ich wollte fragen, ob man Ihnen irgendwie helfen oder unter die Arme greifen kann.«
    »Man?«
    »Ja. Ich, mein Mann oder jemand anderes.«
    »Warum?«
    »Nun, Ihre Situation ist ja … nicht beneidenswert.«
    Sie stieß ein höhnisches Keuchen aus. »Schön formuliert.«
    Burgl wartete schweigend, in der Hoffnung, hereingebeten zu werden, aber sie wurde enttäuscht.
    »Was haben Sie denn im Angebot?«, fragte Zettel. »Geld?«
    »Wenn es sein muss, kann man auch da rüber reden. Aber zunächst mal ganz einfach: Freundlichkeit.« Burgl sah sie offen und ernst an.
    In Zettels Gesicht arbeitete es. Sie schwieg lange. »Danke«, sagte sie endlich.
    Burgl reichte ihr eine Visitenkarte. »Ich bin Psychotherapeutin. Falls Sie oder Ihr Verlobter Unterstützung in der Richtung brauchen, melden Sie sich einfach. In Ihrer Situation kann eine Therapie sehr hilfreich sein. Nicht unbedingt bei mir, aber ich könnte Ihnen helfen, jemanden zu finden. Rufen Sie einfach an. Jederzeit.«
    Ein glänzender Punkt erschien in Karin Zettels Augenwinkel. Sie zog die Nase hoch. »Es tut mir leid, dass ich Sie nicht hereinbitten kann, aber oben ist alles ein bisschen durcheinander … Théo wird am Wochenende herkommen. Sie geben ihm ein paar Tage frei von der Reha. Ich versuche, das vorzubereiten, aber … ich weiß gar nicht, wie. Die Stiege, wissen Sie …«
    »Ja, natürlich.«
    »Sie ist so eng, dass man ihn nicht mal richtig hochtragen könnte.« Jetzt begann sie zu weinen. »Verdammt«, sagte sie. »Ich will nicht weinen. Ich will nicht!« Sie rang um Atem und beruhigte sich langsam.
    »Lassen Sie uns doch hochgehen«, sagte Burgl sanft. »Ein bisschen Unordnung macht doch nichts.«
    ***
    Reagan hatte die gesamte Fahrt von München her geschwiegen. Nun saß er auf dem Sofa im Kaminzimmer.
    Carlo stand vor dem Kamin und starrte hinein. Er wandte Reagan den Rücken zu. Hardy lehnte im Türrahmen.
    »Wer ist auf diese verdammte Scheiß-Idee gekommen?«, fragte Carlo.
    »Claude«, sagte Reagan.
    »War ja klar. Der wird dir ja kaum widersprechen.«
    »Nein, ehrlich, Pa. Der wusste, wie das geht, was man braucht und alles. Wo man das herkriegt. Und das ist doch viel billiger, wenn man das selber macht, als wenn man die Knete immer den Tschechen in den Rachen wirft.«
    Carlo schüttelte den Kopf. »Über diesen Quatsch haben wir letztes Jahr doch schon geredet. Haben wir darüber geredet oder nicht?«
    »Haben wir.«
    »Und? Was hatte ich dazu gesagt?«
    Reagan schwieg, er sah zu Boden.
    Carlo fuhr herum. »Was ich dazu gesagt habe, will ich wissen!«, brüllte er.
    »Dass das Risiko den Gewinn nicht wert ist.« Reagan war kaum zu verstehen. Er sah immer noch zu Boden.
    »Und ist das egal, was ich sage? Oder was?«
    Reagan hob den Kopf. »War ja nicht dein Deal«, sagte er.
    »Nicht mein Deal?« Carlo stand kurz vor der Explosion. Hardy ging langsam in den Raum hinein, eine Hand in der Hosentasche. Er sah Carlo an und schüttelte sanft den Kopf. Carlo nickte unzufrieden und drehte sich wieder dem Kamin zu.
    »Seit wann wart ihr da oben?«, fragte er.
    »Knapp sechs Wochen.«
    »Wie viel habt ihr gekocht?«
    »An die vierzig Kilo.«
    Hardy hob die Brauen. Das waren auf der Straße fast eine Million, in Nürnberg sogar mehr.
    »Was habt ihr damit gemacht?«, fragte Carlo.
    »Zwanzig Kilo hat unser Auftraggeber abgenommen. Und zwanzig sind weg.«
    »Weg?«
    »Geklaut.«
    »Wer war das?«
    »Das weiß ich doch nicht. Die Typen, die Claude umgelegt haben.«
    »Und wer ist dieser Auftraggeber?«
    »Diese Frau, die uns auch den Stadel gegeben hat.«
    »Wer ist das?«
    »Tochter von ’nem Bauern hier. Aber schon was älter.«
    »Wie seid ihr auf die gekommen?«
    »Hab ich mal kennengelernt.«
    Carlo fuhr herum. »Verdammt!«, schrie er. Reagan zuckte zusammen. »Jetzt pack endlich aus! Ich habe keine Lust, dir jeden Wurm aus der Nase zu ziehen.«
    »Da war ein Vortrag darüber, dass Hitler noch lebt und so …«
    »Wie bitte?«
    »Ist doch egal. Das sind voll die Spinner. Aber die haben Connections.«
    »Was sind das für Leute?«
    »Das sind so Nazispinner. Die meisten haben voll den Dachschaden.«
    »Du gibst dich mit Nazis ab?« Hardy sah Carlo schwer atmen. Er hatte rote Flecken auf den Wangen und tastete an der Wand nach Halt. »Meinen Onkel haben die totgeschlagen! Meinen Vater gefoltert und eingesperrt! Deinen

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