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Der himmlische Weihnachtshund

Der himmlische Weihnachtshund

Titel: Der himmlische Weihnachtshund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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verstärkte sich noch einmal. Verlangend ließ er seine Hände über ihren Rücken bis hinab zu ihren Hüften gleiten.
    Etwas außer Atem lösten sie kurz darauf ihre Lippen voneinander.
    »Das Essen wird kalt«, sagte Fiona tonlos.
    Er blickte in ihre tiefbraunen Augen und wusste, dass essen jetzt das Letzte war, was er wollte. »Lass es uns später aufwärmen«, raunte er und küsste sie erneut. Er spürte ihr kurzes Zögern, doch dann wurde auch sie auf der plötzlichen Welle aus Leidenschaft davongetragen.
    Als Michael kurz vor Mitternacht in seinen Bademantel gehüllt noch einmal mit Keks hinausging, standen die Töpfe noch unverändert auf dem Herd, und daran, so überlegte er mit einem zufriedenen Lächeln, würde sich auch bis zum kommenden Morgen nichts mehr ändern   …

16.   Kapitel
    »Santa Claus, bist du hier?« Elfe-Sieben kam ganz außer Atem in die Schlittenwerkstatt gerannt. Als sie den Weihnachtsmann zusammen mit Elf-Dreizehn einträchtig über die Lenkachse des Schlittens gebeugt sah, ging sie zu ihm und zupfte ihn aufgeregt am Ärmel. »Schnell, du musst mitkommen. Etwas ganz Schlimmes passiert gleich!«
    »Du liebe Zeit, Elfe-Sieben, was ist denn los?« Santa Claus richtete sich erschrocken auf. Das Gesicht der kleinen Elfe verriet, wie sehr sie außer sich war.
    »Komm mit ins Büro! Ich habe eben wie jeden Morgen auf die Videobildschirme geschaut, um zu überprüfen, ob die Wunscherfüllungen alle planmäßig verlaufen. Und da habe ich es gesehen. Eine Katastrophe!«
    »Immer mit der Ruhe!«, unterbrach der Weihnachtsmann sie. »Was für eine Katastrophe?«
    »Bei Michael und Fiona. Komm bitte, das musst du dir selbst ansehen. Ich glaube, da geht gerade alles schief, was nur schiefgehen kann.«
    »Michael und Fiona?«, wunderte Santa Claus sich. »Aber bei den beiden war doch bis gestern noch alles in bester Ordnung.«
    »Jetzt aber nicht mehr. Komm, bitte, schnell!«, drängte Elfe-Sieben verzweifelt und zog etwas fester an seinem Ärmel.
    »Schon gut, schon gut. Ich komme ja schon mit.« Der Weihnachtsmann wandte sich kurz an den anderen Elf. »Die neue Achse sieht gut aus«, sagte er. »Da hast du gute Arbeit geleistet. Ich komme später noch mal rein, wenn du die Kufen geschliffen hast.« Dann folgte er endlich seiner kleinen, aufgeregten Assistentin in sein Büro.

17.   Kapitel
    Nachdenklich lag Michael auf dem Hotelbett, das Kissen unter seinem Nacken fest zusammengerollt, die Beine lang ausgestreckt und an den Knöcheln überkreuzt. Er hatte sich während der Mittagspause hierher zurückgezogen. Tagungen waren anstrengend. Am Nachmittag würde er einen Vortrag halten, doch bis dahin wollte er sich entspannen und wieder einen klaren Kopf bekommen.
    Die Worte seiner Mutter gingen ihm nicht aus dem Kopf: »Ich dachte, du seiest endlich erwachsen geworden   … « Das hatte er auch gedacht, und dann war Fiona aufgetaucht. Sie hatte mit ihrer bloßen Anwesenheit seine Welt auf den Kopf gestellt.
    Hatte er zu impulsiv gehandelt, als er Linda sang- und klanglos verlassen hatte? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Er war nun einmal ein Mann schneller Entschlüsse, und wenn er etwas wollte, dann handelte er. Oft vergaß er dabei, an die Konsequenzen zu denken. Mit dieser Einstellung hatte es sich immer gut leben lassen, doch wenn selbst seine Mutter ihn für einen losen Vogel hielt, war es wohl an der Zeit, sich den Tatsachen zu stellen: Er war ein Idiot.
    Glücklicherweise ließ sich dieser Zustand ändern, und das würde er auch tun. Mit einem Ruck setzte er sich auf. Er würde den Rat seiner Mutter beherzigen und endlich erwachsen werden. Damit beginnen würde er gleich jetzt. Länger zu warten, war reine Zeitverschwendung.
    Entschlossen griff er nach seinem Handy und wählte eine ihm auf angenehme Weise vertraute Nummer.
     
    O nein, o nein, was will die denn hier? Geh weg, Linda, du
hast doch gar kein Haustier. Was hast du dann hier in einer
Tierarztpraxis zu suchen? Hau ab, sage ich!
    »Keks, sitz! Hör sofort auf, die Frau anzubellen! Was ist denn das für ein Benehmen?«, rief Fiona erschrocken, alsdie kleine Hündin an Linda Kreuzbacher hochsprang und wie wild bellte und knurrte. Zum Glück hörte sie sofort wieder damit auf, schnaufte beleidigt und verkroch sich hinter dem fast mannshohen, mit blauen und roten Weihnachtskugeln geschmückten Tannenbaum, der den Wartebereich der Praxis zierte. Es war gerade Viertel nach acht. Inge verspätete sich heute wegen eines Zahnarztbesuchs

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