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Der himmlische Weihnachtshund

Der himmlische Weihnachtshund

Titel: Der himmlische Weihnachtshund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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und auf ihrem Handy war auch kein Anruf in Abwesenheit verzeichnet. Aber wahrscheinlich war es auch für ihn ein anstrengender Tag gewesen, und soweit sie sich erinnerte, hatte er gestern Abend noch nach Hause fahren wollen.
    Das bedeutete, dass sie ihn vielleicht dort erreichen würde, wenn sie gleich anrief. Zu früh war es nicht. Sie wusste inzwischen, dass er an Werktagen schon gegen halb sechs aufstand, damit er vor der Arbeit noch in Ruhe frühstücken und seine Joggingrunde – oder jetzt im Winter sein Workout im Fitnessraum – absolvieren konnte, ohne sich zu hetzen.
    Rasch setzte Fiona Kaffee auf und duschte in der Zwischenzeit. Nachdem sie die erste Tasse des dampfenden Gebräus getrunken hatte, fühlte sie sich fit genug, um ihn tatsächlich anzurufen.
    Warum sie plötzlich von einer merkwürdigen Aufregung erfasst wurde, konnte sie sich nicht erklären. Sie wählte seine Privatnummer und wartete darauf, dass er abnahm. Dabei schalt sie sich innerlich eine dumme Gans, weil ihre Finger leicht zitterten. Als das Gespräch angenommenwurde, hielt sie unwillkürlich den Atem an und hätte sich dann jedoch beinahe vor Schreck verschluckt.
    »Hier bei Sahler, Linda Kreuzbacher am Apparat.«
    Fiona schluckte einmal, zweimal. »Frau Kreuzbacher?«
    »Hallo? Wer ist denn da? Sind Sie das, Frau Dr.   Maier? Das ist aber eine Überraschung.« Linda stieß ein schrilles Lachen aus, das Fiona durch Mark und Bein ging. »So früh am Morgen erwartet man ja noch keinen Anruf, nicht wahr?«
    »Was   … Warum sind Sie denn in Michaels Haus?«, fragte Fiona verdattert, obgleich sie die Antwort bereits zu kennen fürchtete.
    Wieder lachte Linda auf. »Was glauben Sie denn? Wollten Sie Michael sprechen? Das tut mir leid, er steht gerade unter der Dusche. Soll ich ihm etwas ausrichten?«
    » N-Nein .« Mit aller Kraft versuchte Fiona, sich ihren Schock nicht anmerken zu lassen. »Nein, schon gut. Ich   … melde mich ein andermal.«
    »Aber natürlich. Auf Wiederhören, Frau Dr.   Maier.«
     
    Mit einem selbstgefälligen Grinsen legte Linda den Telefonhörer weg. Wie gut, dass sie Fionas Anruf hatte abfangen können. Damit war ihr durch einen wunderbaren Zufall der nächste Schritt in ihrem Plan ganz hervorragend erleichtert worden. Beschwingt warf sie den Haustürschlüssel in die Luft und fing ihn wieder auf. Da sie hinter sich Schritte hörte, drehte sie sich lächelnd um.
     
    Als Michael das Zimmer betrat, hellte sich seine Miene schlagartig auf. »Hallo, meine Schöne«, sagte er und lächelte breit.
    »Guten Morgen, mein Schatz. So früh schon ein Schmeichler?«
    »Ich sage nichts als die Wahrheit!«, antwortete er zwinkernd.
    »Das will ich doch stark hoffen!«
    »Du kennst mich doch.«
    »Das kann man wohl sagen! Kriege ich jetzt vielleicht endlich mal einen Kuss?«
    »Nichts lieber als das!« Er trat näher und streckte beide Hände aus. Als er sich vorbeugte, stieg ihm der angenehm vertraute Duft eines teuren Parfüms in die Nase. »Ich habe dich vermisst!«
     
    Fiona saß an ihrem Küchentisch und fühlte sich wie versteinert. Sie konnte noch immer nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. Linda hatte die Nacht in Michaels Haus verbracht. In seinem Bett, das war wohl klar. Konnte das wirklich wahr sein? Hatte er sich deshalb gestern nicht mehr gemeldet? War das tatsächlich seine Art, mit Affären umzugehen? War sie das am Ende doch nur gewesen? Eine Affäre?
    Ihr Herz verkrampfte sich schmerzhaft. Aus einem plötzlichen Impuls schleuderte sie ihre leere Tasse zu Boden. Mit einem Klirren zerschellte sie in hundert Scherben. Keks, die gerade ihr Frühstück verputzte, sprang mit einem erschreckten Jaulen beiseite und raste aus dem Zimmer.
    Hilfe, was war das denn? Warum schmeißt du denn mit
Sachen? Himmel, habe ich mich erschreckt. Das ist doch
gefährlich!
    »O Gott, tut mir leid!«, rief Fiona bestürzt und eilte hinter der verschreckten Hündin her ins Wohnzimmer. Sie fand sie hinter dem kleinen rechteckigen Tischchen mit der goldenen Decke, auf dem sie an Heiligabend ihre Krippe aufbauen wollte. »Komm her, meine Süße. Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.«
    Das hast du aber. Und wie! Ich zittere jetzt noch.
    »Komm, es ist alles gut. Ich bin nur so   … wütend.«
    Wütend? Auf mich?
    Vorsichtig kam Keks aus ihrem Versteck heraus.
    »Aber du kannst ja gar nichts dafür«, sprach Fiona bedrückt weiter.
    Na, da bin ich aber froh. Auf wen bist du denn sauer?
Vielleicht kann ich ihn für

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