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Der himmlische Weihnachtshund

Der himmlische Weihnachtshund

Titel: Der himmlische Weihnachtshund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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Frost nicht so wirklich standhält. Und ich verwahre
mich auch entschieden dagegen, dass Hunde im
Allgemeinen stinkende Abfälle lieben. Also bitte – ich sitze
seit Stunden auf einem Beutel mit faulendem Gemüse
und Fischgräten! Das ist ekelhaft. Solches Zeug kann
man ja nicht mal mehr fressen. Dagegen war das Futter
im Tierheim die reinste Delikatesse. Obwohl es nur billiges
Dosenfutter gab, von dem man schon mal Durchfall
bekommen kann.
    Anfangs fand ich den Vorschlag, den die beiden Weihnachtselfen
mir gemacht haben, ja noch ganz witzig und
spannend. Sie würden mir zur Flucht aus dem überfüllten
Tierheim verhelfen und mir ein schönes Zuhause vermitteln, wenn ich ihnen im Gegenzug einen kleinen Gefallen
tue. So weit, so gut. Der Deal sah aber nicht vor, dass ich
die ganze Nacht in einer stinkenden Mülltonne verbringen
muss und mir dabei die Pfoten abfrieren. Oder vielmehr
sind die beiden Elfen erst damit rausgerückt, als wir
schon aus dem Tierheim raus waren.
    Jetzt kann ich bloß noch hoffen, dass nicht die Müllabfuhr
kommt, bevor mich dieser Michael-Mensch findet,
sonst ist es vielleicht ganz schnell aus mit dem schönen
Plan und wahrscheinlich auch mit meinem Leben. Schnüff.
Wenn ich doch wenigstens an den Deckel der Tonne herankäme. Aber er ist zu weit oben, und wenn ich versuche zu
springen, versinke ich nur noch tiefer im Unrat. Also bitte,
lieber Michael-Mensch, wer auch immer du sein magst:
Hol mich ganz schnell hier raus! Vielleicht sollte ich ein
bisschen heulen, damit du mich auch hörst? Das kann
ich gut! Ja, das werde ich tun. Viel länger halte ich es hier
nämlich nicht mehr aus.
     
    »Also wirklich, Santa. Hältst du das für eine gute Idee?« Die Frau des Weihnachtsmannes stand vor der Wand mit den unzähligen LC D-Bildschirmen , von denen erst wenige in Betrieb waren. Trotz der Renovierungsarbeiten ging natürlich die Arbeit des Weihnachtsmannes weiter, und das bedeutete, dass die wichtigsten seiner diesjährigen Wunschzettel-Fälle ständig per Videoüberwachung in sein Büro übertragen wurden. Michael Sahler hatte er natürlich auch auf einen der Bildschirme gelegt. Nun trat er zu seiner Frau und betrachtete die Mülltonne mit dem kleinen Hund darin.
    »Ich weiß, es sieht ziemlich grausam aus«, gab er zu. »Aber schwierige Lagen bedürfen manchmal drastischer Mittel. Sei jedoch unbesorgt, mein Schatz. Elf-Zwei und Elfe-Acht sind ganz in der Nähe und werden dafür sorgen, dass der Kleinen nichts passiert.«
    »Ihr ist kalt, das sehe ich doch von hier aus!«, protestierte seine Frau energisch. »Und Hunger hat sie ganz bestimmt auch. Hast du denn gar kein Mitleid mit dem Hund?«
    »Warte doch ab!«, antwortete der Weihnachtsmann eifrig. »Gleich wirst du sehen, wie mein genialer Plan aufgeht.«

3.   Kapitel
    Tief atmete Michael die eisige Luft ein. Es war noch früh am Morgen, die Straßenbeleuchtung war das einzige Licht, das ihm den Weg wies. Sein Haus lag ein bisschen außerhalb der Stadt am Waldrand, und im Sommer nutzte er die Gelegenheit, um seine Laufrunden im Wald und zwischen den Feldern der Umgebung zu absolvieren. Doch um diese Jahreszeit zog er den nicht allzu weit entfernt gelegenen Park vor. Der befand sich im Stadtgebiet und hatte den Vorteil, auch früh morgens schon zumindest teilweise beleuchtet zu sein.
    In der Nacht hatte es wieder stark gefroren. Der Atem stand Michael in kleinen Wölkchen vor dem Gesicht, als er seine Runde um den Seerosenteich drehte, auf dem im Sommer die Enten schwammen und sich von den Parkbesuchern mit trockenem Brot füttern ließen.
    Weil ihm die Bewegung nach den langen Verhandlungen mit seinen Brüsseler Geschäftspartnern in der vergangenen Woche guttat, hängte er noch eine zweite Runde um den kleinen See an, bevor er den Parkausgang ansteuerte und in die Rosenstraße einbog, die stadtauswärts führte. Ein seltsames Quietschen ließ ihn mitten in der Bewegung innehalten. Er joggte auf der Stelle und lauschte. Nein, das war kein Quietschen, sondern ein Jaulen.
    Im ersten Moment wollte Michael achselzuckend weiterlaufen, doch irgendetwas in ihm mahnte ihn, stehenzubleiben. Einen Moment lang war alles still, doch dann erklang das herzzerreißende Jammern von neuem.
    War da etwa ein Tier in Not? Suchend blickte er sich um und ging dann langsam in die Richtung, aus der das Jaulen zu kommen schien. Direkt vor einem großen Müllcontainer blieb er stehen. Als ein Winseln ihm anzeigte, dass sich der Hund – denn um einen solchen musste

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