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Der Hinterhalt

Der Hinterhalt

Titel: Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor Shane
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könnt ihr getötet werden, aber ihr könnt auch handeln, um das Töten zu stoppen. Ihr könnt die Gewalt stoppen. Ihr könnt Rache üben.« Jetzt wurde ich interessant. Die Jugendlichen drehten sich abermals um und sahen mich an. Matt fuhr unbeeindruckt fort. »Es gibt viele Möglichkeiten, wie ihr uns dabei helfen könnt, den Feind zu vernichten – aber dazu später mehr.
    Fürs Erste habt ihr alle es verdient, mehr über unsere Feinde zu erfahren. Sie wollen euch allein aufgrund dessen töten, wer eure Eltern sind. Sie wollen euch töten, und sie wollen eure Angehörigen töten. Und um das zu erreichen, machen sie vor nichts Halt. Sie sind korrupt, erbarmungslos und unmoralisch.« Matt hielt erneut inne. »Und wir müssen sie vernichten. Viele erkennen zu spät, dass das Böse existiert. Das ist schon unzählige Male vorgekommen. Sie sitzen herum, während andere sterben, und handeln erst dann, wenn es fast schon zu spät ist.« Matts Stimme nahm jetzt einen bestimmten Tonfall an. »Nun, euch allen muss bewusst sein, dass das Böse existiert und dass ihr es bekämpfen müsst. Wir wissen, wer unsere Feinde sind. Wir müssen sie frontal bekämpfen.« Matt deutete auf die pickelgesichtigen Jugendlichen im Raum. »Ihr werdet sie frontal bekämpfen. Wir werden sie angreifen und vernichten, bevor das Böse zu mächtig wird, um besiegt werden zu können. Sie haben bereits Angehörige von euch getötet. Und sie werden wieder töten. Sie werden vor nichts Halt machen, wenn wir sie nicht aufhalten. Sie sind von Hass erfüllt. Ihr braucht sie allerdings nicht ebenfalls zu hassen. Ihr müsst euch bloß bewusst werden, wozu sie imstande sind.«
    Und damit schaltete Matt das Licht aus und seinen Computer wieder ein. Dieses Mal wurde ein Foto von zwei blutigen, mit weißen Laken zugedeckten Leichen an die Wand projiziert. Es sah genau wie das Foto in der New York Post aus, das ich am Tag zuvor gesehen hatte, das Foto von Michaels Opfern. Matt drückte eine Taste auf seinem Laptop. Das nächste Bild zeigte ein brennendes Auto. Die Flammen loderten hoch empor. Ich konnte mit Mühe die Umrisse zweier verkohlter Leichen im Wagen ausmachen. Matt drückte wieder auf seine Tastatur. Auf dem nächsten Foto war ein älterer Mann zu sehen, ungefähr sechzig, der zusammengesunken auf einem Stuhl saß. Sein Blick war glasig, und sein Mund stand offen. Er war tot. Eine weitere Gräueltat. Matt klickte und klickte. Ein weiterer ermordeter Mann, eine weitere ermordete Frau. Und so weiter und so fort. Ich weiß noch, wann ich die Diashow zum ersten Mal sah. Sie erinnerte mich an ein Video, das uns in der Highschool gezeigt worden war, mit plastischen Aufnahmen von alkoholisierten Verkehrsunfallopfern. Dieser Film sollte uns Angst davor machen, betrunken Auto zu fahren. Matts Diashow diente einem anderen Zweck. Sie sollte das andere Urgefühl hervorrufen – Hass. Ganz egal, was Matt sagte, ich wusste, dass wir sie nur dann vernichten konnten, wenn wir sie hassten. Auch wenn mir die Propaganda den Magen umdrehte, wusste ich, dass es so war. Während ich ganz hinten im Zimmer saß und die Jugendlichen beobachtete, konnte ich erkennen, dass sie Angst hatten. Ich konnte aber auch erkennen, dass sie anfingen zu hassen. Ich werde ehrlich sein, Maria, damals machte mir ihr Hass Hoffnung.
    »Das ist eine Menge zu verdauen«, sagte Matt, als er einige weitere Bilder von leblos herumliegenden Körpern präsentierte. Auch hier hätten wir ihnen ein Video zeigen können, doch wir mussten vorsichtig sein. Wenn man den Jugendlichen zu früh zu viel vorsetzte, trug das nicht dazu bei, dass sie zu Kämpfern wurden. Wir mussten sie behutsam darauf vorbereiten. Dafür hatten wir zwei Jahre Zeit. »Aber ich muss euch trotzdem noch ein paar Bilder zeigen. Ihr habt eure Feinde gesehen. Und jetzt …« Matts Stimme hellte sich auf, und ein Lächeln überzog sein Gesicht. Er fuhr fort: »Lasst mich euch Fotos von euren Freunden zeigen.« Matt drückte eine Taste, und ein neues Bild erschien. Dieses Foto war heller als die anderen. Der Raum begann zu leuchten. Auf dem ersten Bild war ein weißer Mann zu sehen, der athletisch gebaut war und auf einer großen Rasenfläche stand. Er lächelte. Matt ging zum nächsten Bild. Es zeigte eine blonde Frau, die vor einem Wolkenkratzer auf der Straße stand. Auf dem nächsten Foto war ein Schwarzer im OP -Kittel zu sehen, dann eine Inderin, die am Computer arbeitete, anschließend ein Mann spanischer Abstammung im Anzug und so

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