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Der Hinterhalt

Der Hinterhalt

Titel: Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor Shane
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Dann schwamm ich. Bereits nach vier Zügen hatte ich meine Sandalen verloren. Ich wusste, dass ich mir nur ein paar volle Schwimmzüge erlauben konnte, bevor Catherines Freunde den Strand erreichen würden. Dann musste ich aufhören zu schwimmen, damit sie mich nicht entdeckten. Meine einzige Chance war, mich reglos aufs Meer hinaustreiben zu lassen.
    Ich machte zwölf volle Züge und vergrößerte dadurch meinen Abstand zum Ufer auf gut hundert Meter. Dann hielt ich inne. Ich trieb in der kabbeligen See und wurde von den Wellen auf und ab geschaukelt. Da ich den Brandungsgürtel hinter mir gelassen hatte, brachen sich die Wellen zwischen mir und dem Ufer. Ich blickte zurück, um zu sehen, ob sie bereits am Strand angelangt waren. Wer waren diese Leute? Ich ließ mich tief ins Wasser sinken, bis sich nur noch Augen und Nase über der Oberfläche befanden – gerade genug, um sehen und atmen zu können. Das Wasser war tief. Ich streckte die Beine nach unten aus, konnte den Grund aber nicht berühren.
    Ich hatte gerade noch rechtzeitig aufgehört zu schwimmen. Als ich mich umdrehte, sah ich den Ersten von ihnen aus der Dunkelheit treten. Es war der dunkelhaarige Typ, unmittelbar gefolgt von dem Taxifahrer und dem grauhaarigen Mann. Keiner von ihnen war bei Catherine geblieben. Niemand folgte Michael. Ich war froh für ihn. Sie hatten alle Taschenlampen bei sich, deren Licht es mir erleichterte, jeden von ihnen am dunklen Strand zu identifizieren. Sie schwärmten sofort aus und ließen die Lichtstrahlen ihrer Taschenlampen über die Dünen wandern, um zu prüfen, ob ich mich hinter einer davon versteckt hatte. Es dauerte nur Sekunden, bis sie sich vergewissert hatten, dass ich mich nicht am Strand befand. Ich hielt mich im Wasser so ruhig wie möglich. Aus ihren Bewegungen konnte ich schließen, dass der Typ mit den grauen Haaren der Anführer war. Die anderen beiden begaben sich wiederholt an verschiedene Stellen des Strandes und erstatteten ihm dann Bericht, dass sie nichts gefunden hatten. Ich beobachtete, wie ihre Taschenlampen am Strand entlangtanzten. Der grauhaarige Typ stand einfach nur da und versuchte, die Situation einzuschätzen.
    Dann sah ich, wie der Taxifahrer zum Ufer ging und sich bückte, um irgendetwas genauer zu betrachten. Ich war zu tief im Wasser, um erkennen zu können, was er gefunden hatte. Nachdem er es kurz untersucht hatte, eilte er zum Anführer zurück. Das Donnern der Brandung machte es mir unmöglich, irgendetwas zu verstehen. Ich konnte nicht mehr tun, als sie zu beobachten und zu raten, was sie sagten.
    Der Taxifahrer hielt in jeder Hand etwas und hatte sich die Taschenlampe unter den Arm geklemmt. Der Anführer richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf die Gegenstände. Es handelte sich um meine Sandalen, die zurück zum Strand gespült worden waren. Der Anführer verlor keine Zeit.
    »Er ist im Wasser!«, schrie er. Ich konnte ihn trotz der tosenden Brandung verstehen. Er wollte, dass ich ihn hörte. Er wollte mich wissen lassen, dass sie mir auf der Spur waren. Er begann sofort, den Lichtstrahl seiner Taschenlampe über die Wasseroberfläche zu schwenken. Als dieser sich mir näherte, tauchte ich ab. Das Wasser muss an dieser Stelle mindestens fünf Meter tief gewesen sein, da ich den Grund, auch nachdem ich abgetaucht war, nicht berühren konnte. Ich hielt die Augen unter Wasser geöffnet. Das Salz brannte, doch ich musste etwas sehen. Ich wagte es nicht, die Augen zu schließen. Ich hatte damit gerechnet, dass es unter Wasser dunkel sein würde, aber mir war nicht klar gewesen, wie dunkel. Es kam mir vor, als würde ich durchs Weltall schweben, umgeben von endlosem Nichts. Alles, was ich um mich und unter mir sehen konnte, war Finsternis. Als ich zur Wasseroberfläche blickte, bildete ich mir ein, eine Brechung der Lichtstrahlen der Taschenlampen erkennen zu können, als sie die Wasseroberfläche absuchten, doch ich war mir nicht sicher. Ich musste auftauchen, um Luft zu holen, durfte mich dabei aber nicht zeigen. Deshalb würde ich warten, bis eine Welle über mich hinwegrollte. Sie würde mir als Schutzschild dienen, wenn ich hinter ihr auftauchte, um nach Luft zu schnappen. Ich spürte eine Welle wie ein Gespenst über mir, tauchte schnell auf, nahm einen tiefen Atemzug und tauchte wieder ab.
    Anschließend ließ ich mich einfach regungslos in der Dunkelheit treiben. Ich konnte nichts sehen, doch aus dem schwarzen Wasser waren seltsame Geräusche zu hören. Ich hatte ein

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