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Der Hinterhalt

Der Hinterhalt

Titel: Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor Shane
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der flachen Hand auf die Theke. »Barkeeper«, rief er, »zwei Whiskey ohne Eis. Den billigsten Single Malt, den Sie haben.« Der Barkeeper kam herbei und schenkte uns zwei Gläser Whiskey halbvoll ein. Dan hob sein Glas und brachte einen Toast aus, der sich anhörte, als habe er schon viele Male zuvor sein Glas dazu erhoben. »Auf dass wir den Mistkerlen das Rückgrat brechen, bevor sie es uns brechen«, sagte er.
    Ich war bereit mitzumachen. »Auf dass wir uns daran erinnern, wofür wir kämpfen«, konterte ich. Dan war erfreut, die Weisheit eines Betrunkenen in meinen Worten zu finden.
    Dan legte die Hand auf mein Glas, um sicherzugehen, dass ich nicht trank, bevor er fertig war. »Einen habe ich noch, einen noch.« Er erhob sein Glas und sah mir in die Augen. »Auf dass wir nie alleine trinken müssen.« Dann nahm er die Hand von meinem Glas, und wir warfen beide den Kopf in den Nacken und tranken in einem Zug aus. Der billige Fusel brannte, und das Brennen fühlte sich gut an. Anschließend bezahlten wir die Rechnung und machten uns auf den Weg nach Hause.
    Wir waren beide noch ein bisschen betrunken, als wir zu Hause ankamen. Dan hätte auf keinen Fall fahren sollen, doch das schien ihn überhaupt nicht zu stören. Ich fühlte mich ziemlich gut. Dann erinnerte ich mich daran, was Jared mir am Strand gesagt hatte. Er hatte gesagt, dass diese alten Knaben einem Geschichten erzählen konnten, dass einem Hören und Sehen verging. Ich nahm an, dass Dan ein ziemlich hohes Tier gewesen sein musste, als er in den Ruhestand ging, und fragte mich, wie viel er wusste.
    »Ich glaube, ich werde mich jetzt in die Falle hauen, mein Junge«, sagte Dan, als wir von der Garage in die Küche gingen.
    »Halt«, sagte ich, ohne zu wissen, wohin das führen würde. »Ich möchte Sie noch was fragen, Dan.«
    Dan sah mich an. Ich konnte jetzt den ehemaligen Soldaten in ihm erkennen. Er war noch nicht tot. Es war noch nicht so lange her. »Schießen Sie los«, forderte er mich auf.
    »Sie haben lange im Krieg gekämpft.« Dan nickte. »Hat man Ihnen jemals verraten, was das Ganze eigentlich soll?«
    »Der Krieg?«, fragte Dan.
    »Ja«, erwiderte ich, obwohl ich ihm beinahe gesagt hätte, er solle meine Frage einfach vergessen. Vielleicht wollte ich es gar nicht wissen. Was wäre, wenn dieses Wissen alles nur noch schlimmer machen würde? Ich hatte meine Angehörigen im Namen dieses Krieges sterben sehen. Ich hatte im Namen dieses Krieges getötet. Was wäre, wenn es sich nicht gelohnt hätte? Dan machte den Eindruck, als sei er plötzlich wieder nüchtern.
    »Setzen Sie sich«, sagt er und deutete auf den kleinen Tisch in der Ecke seiner Küche. Ich ging hinüber, zog einen Stuhl heran und setzte mich. Anstatt zu mir zu kommen, ging Dan zum Kühlschrank und nahm noch einmal zwei Flaschen Bier heraus. Er öffnete sie, stellte ein Bier vor mir auf den Tisch und setzte sich auf den Stuhl auf der anderen Seite des Tisches.
    Dan nahm einen Zug aus seiner Flasche. »Was wissen Sie?«, fragte er mich.
    »Ich habe Geschichten gehört«, erwiderte ich.
    »Was für Geschichten haben Sie gehört?«, erkundigte er sich. Ich wollte nur die Wahrheit von ihm hören. Ich hatte keine Lust mehr auf irgendwelche Spielchen.
    Ich räusperte mich. »Was ich am häufigsten gehört habe, ist, dass wir vor hunderten von Jahren alle Sklaven waren. Und dass unsere Feinde Sklavenhalter waren. Aber wir haben rebelliert, und nach jahrelangem Kampf haben wir gewonnen. Sie sagten uns, wir wären frei, und wir gingen. Aber nachdem wir gegangen waren, sprach sich herum, dass sie bereits damit begonnen hatten, andere zu versklaven. Unsere Anführer erhoben sich und verkündeten, dass wir das nicht zulassen dürften. Wir wussten, wie es ist, Sklave zu sein, und wir durften nicht erlauben, dass anderen Menschen dasselbe widerfährt, vor allem nicht anderen Menschen, die eigentlich nur unseren Platz einnehmen sollten, anderen Menschen, die frei gewesen wären, wenn es uns nicht gegeben hätte. Also kehrten wir zurück, um für die Freiheit aller gegen sie zu kämpfen, und das war der Anfang des Krieges.« Ich sah Dan an. Ich versuchte herauszufinden, was in seinem Kopf vorging, war dafür aber zu betrunken. Es gelang mir nicht, seine Gedanken zu lesen. »Und solange wir gegen sie kämpfen, ist für die Freiheit unschuldiger Menschen gesorgt.«
    Dan lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und nahm noch einmal einen Zug aus seiner Flasche. Ich sah, dass er sie bereits fast zur

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