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Der Hinterhalt

Der Hinterhalt

Titel: Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor Shane
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funktioniert.«
    »Dass was funktioniert?«
    »Dass es mich wieder lebendig machen würde, Joe. Ich wollte daran erinnert werden, wie es ist, lebendig zu sein.« Dan rang die Hände im Schoß.
    »Und was hat es mit Ihnen gemacht, Dan?« Meine Wut verflog schnell. »Es ist nur ein Name, Dan. Er ist einer von den anderen. Ich werde ihn ausschalten. Die Welt wird dadurch ein besserer Ort, und Sie haben Ihren Teil dazu beigetragen. Ist das etwa nichts? Haben Sie mir gestern Abend nicht gesagt, dass man mit den anderen nicht verhandeln kann?«
    »Sie verstehen nicht, Joe. Mir liegt nichts mehr daran, meinen Teil beizutragen.«
    »Wo ist dann das Problem?«, fragte ich. Vermutlich hätte ich es mir zusammenreimen sollen, doch es war noch nie meine Stärke, die Gedanken anderer zu lesen.
    »Er ist mein bester Freund, Joe.« Dan setzte seine Brille ab und rieb sich die Augen. »Er ist einer der wenigen Freunde, die ich noch habe. Und Sie werden ihn töten.« Hätte er noch Tränen übrig gehabt, hätte er jetzt vermutlich geweint.
    »Jim Matsuda?« Die beiden waren Freunde. Scheiß-Allen. Dieser verdammte Dreckskerl.
    »Ja«, erwiderte Dan. »Das Ganze fing als Geplänkel über unsere militärische Vergangenheit an. Armee gegen Marine. Aber wenn man in unserem Alter ist, verblasst der ganze Mist, und man betrachtet sich gegenseitig nur noch als alte Soldaten. Daraus entstand eine Freundschaft. Ich nehme an, wir haben mehr gemein, als mir zunächst klar war.« Dan senkte den Blick zu Boden. »Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich ohne ihn tun soll.«
    »Das wusste ich nicht, Dan«, sagte ich, obwohl es keine Rolle spielte.
    »Er hat in zwei Kriegen für dieses Land gekämpft, wissen Sie? In zwei Kriegen. Ich habe in einem von diesen Kriegen gekämpft. Er und ich, wir waren auf derselben Seite und haben gemeinsam gegen diese Mistkerle gekämpft« – Dan lächelte ein wenig, während er sprach – »haben im selben Team gegen die Bösen gekämpft, haben gemeinsam unsere Familien verteidigt. So haben wir Freundschaft geschlossen. Durch alte Kriegsgeschichten.« Dan schüttelte den Kopf. »Und ich dachte, ich kenne ihn.«
    »Was soll ich tun, Dan?« Ich wusste nicht, was ich hätte tun können. Schließlich konnte ich mich nicht einfach vor diesem Job drücken, und das wusste Dan. Aber wenn er mich darum gebeten hätte, hätte ich es versucht.
    »Er hat unser Land verteidigt, Joe. Unser Land. Ich spiele oft bei ihm zu Hause Poker. Er war schon häufig bei mir, in meinem Haus, und stand genau dort, wo Sie jetzt stehen. Ich habe meinen Whiskey mit ihm geteilt. Ich habe meinen siebzigsten Geburtstag mit ihm gefeiert. Er ist ein guter Mensch. Wie kann er der Böse sein?« Er erwartete keine Antwort von mir.
    »Was soll ich tun, Dan? Sagen Sie mir, was ich tun soll.«
    »Dieser Krieg hat mir eine Menge genommen, mein Junge.« Dan schloss die Augen und schüttelte abermals den Kopf. So wie er die Hände rang, hatte es den Anschein, als würde er sich noch die Haut von ihnen reiben.
    Ich ging vor ihm auf ein Knie, zog seine Hände auseinander und nahm jede von ihnen in eine meiner Hände. Als Dan die Augen wieder öffnete und mich ansah, fragte ich ihn noch einmal: »Was soll ich tun?« Worum auch immer er mich in diesem Augenblick gebeten hätte, ich hätte es ohne Rücksicht auf die Konsequenzen getan. Ich wollte einfach von jemandem, dem ich vertraute, gesagt bekommen, was ich tun soll. Ich wollte selbst keine Entscheidungen treffen. »Was soll ich tun, Dan?«
    »Ihren Job, Joe. Erledigen Sie Ihren Job.« Er sah mich nicht an, als er antwortete. Stattdessen starrte er auf den Boden. Als im Raum wieder Stille einkehrte, erhob sich Dan von seinem Stuhl, holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank und ging in sein Schlafzimmer. Ohne ein weiteres Wort machte er die Tür hinter sich zu.
    Nach meinem Gespräch mit Dan zog ich in Erwägung, mich sofort auf den Weg zu Jim zu machen und die ganze verdammte Sache hinter mich zu bringen, doch letztendlich entschied ich mich dagegen. Ich musste diszipliniert bleiben. Ich musste die Kontrolle behalten. Ich musste mich an meinen Plan halten. Ich durfte mir keine Fehler erlauben.
    Dan kam am nächsten Morgen nicht aus seinem Schlafzimmer, zumindest nicht sofort. Ich stand früh auf und ging wieder laufen. Dieses Mal machte ich jedoch einen großen Bogen um Jims Haus. Ich hielt den Kopf gesenkt und schränkte mein Winken und Grüßen auf ein Minimum ein. Das Netz war bereits verwickelt genug. Ich

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