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Der Hobbit

Der Hobbit

Titel: Der Hobbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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aber die Worte blieben ihnen im Halse stecken. »Auf Wiedersehn und viel Glück auf deinen Wegen!«, brachte Balin schließlich heraus. »Wenn du uns je besuchst, sobald unsere Hallen wieder schön hergerichtet sind, werden wir dir ein prächtiges Festessen geben.«
    »Wenn ihr je in meine Gegend kommt«, sagte Bilbo, »dann zögert nicht zu klingeln! Tee gibt’s um vier, aber jeder von euch ist jederzeit willkommen.«
    Dann wandte er sich fort.
     
    Das Elbenheer war auf dem Rückmarsch. Es war betrüblich zusammengeschmolzen, und doch waren viele froh, denn nun würden die Nordlande für manch einen langen TagFrieden haben. Der Drache war tot, die Orks waren niedergeworfen, und die Elben freuten sich von Herzen auf einen schönen Frühling nach diesem Winter.
    Gandalf und Bilbo ritten hinter dem Elbenkönig, und neben ihnen ging Beorn, nun wieder in Menschengestalt, der auf dem ganzen Weg laut sang und alberte. So kamen sie bis nahe an den Saum des Düsterwalds, etwas nördlich von der Stelle, wo der Waldfluss ins offene Land heraustrat. Dort hielten sie an, denn der Zauberer und Bilbo mochten den Wald nicht betreten, obwohl der König sie einlud, eine Weile in seinen Hallen zu Gast zu bleiben. Sie gedachten, am Rand des Waldes entlangzureiten, um sein nördliches Ende herum durch die Einöde, die ihn vom Grauen Gebirge trennte. Es war ein langer und eintöniger Weg, aber nachdem die Orks nicht mehr zu fürchten waren, schien er ihnen sicherer als die schrecklichen Pfade unter den Bäumen. Außerdem nahm auch Beorn diesen Weg.
    »Lebe wohl, o Elbenkönig!«, sagte Gandalf. »Glücklich sei der Grünwald, solange die Welt noch jung ist! Und glücklich sei dein ganzes Volk!«
    »Lebe wohl, o Gandalf!«, sagte der König. »Mögest du stets dort auftauchen, wo man dich am dringendsten braucht und am wenigsten erwartet! Je öfter du in meine Hallen trittst, desto mehr soll es mich freuen.«
    »Ich bitte dich, o König«, sagte Bilbo stotternd und auf einem Bein stehend, »dies als Geschenk von mir anzunehmen.« Und er holte ein Halsband von Silber und Perlen hervor, das Dain ihm zum Abschied geschenkt hatte.
    »Womit habe ich ein solches Geschenk verdient, o Hobbit?«, sagte der König.
    »Na ja, äh, ich dachte, nicht«, sagte Bilbo ziemlich verwirrt, »dass eine kleine, äh, Erkenntlichkeit für deine, äh, Gastfreundschaft angebracht wäre. Ich meine, auch als Einbrecher hat man doch seinen Stolz. Ich habe viel von deinem Wein getrunken und von deinem Brot gegessen.«
    »Ich nehme dein Geschenk an, o Bilbo, du Freigebiger!«, sagte der König feierlich. »Und ich ernenne dich zum Elbenfreund und segne dich. Möge dein Schatten nie blasser werden, oder das Stehlen würde zu einfach! Lebe wohl!«
    Dann wandten die Elben sich dem Walde zu, und Bilbo machte sich auf seinen langen Heimweg.
     
    Mancherlei Nöte und Abenteuer musste er noch durchstehen, ehe er heimkam. Wildnis blieb Wildnis, und zu jener Zeit war sie auch ohne Orks immer noch gefährlich genug; aber mit dem Zauberer und für ein großes Stück Weges auch mit Beorn als Führern und Begleitern konnte ihm nichts allzu Schlimmes passieren. Bis Mittwinter jedenfalls hatten sie den ganzen Weg an den Waldrändern entlang hinter sich gebracht, bis vor die Tür von Beorns Haus, und dort blieben sie eine Weile. Über die Jultage hatten sie es warm und behaglich, und Menschen kamen auf Beorns Einladung von weit her zu einem großen Gelage. Die Orks der Nebelberge, nur noch ein kleines, verschüchtertes Häuflein, hatten sich in die tiefsten Löcher verkrochen, die sie nur finden konnten, und die Warge waren aus den Wäldern verschwunden, so dass die Menschen unbesorgt überall hingehen konnten. Beorn wurde später ein großer Fürst in jener Gegend und herrschte über einen weiten Landstrich zwischen dem Gebirge und dem Wald. Es heißt, über viele Generationen hin hätten die Menschen aus seinem Geschlecht die Kraft besessen, Bärengestalt anzunehmen. Manche von ihnen sollen üble, finstere Burschen gewesen sein, die meisten aber herzensgut wie Beorn, wenn auch weniger groß und stark. Zu ihrer Zeit wurden auch die letzten Orks aus dem Nebelgebirge verjagt, und am Rand der wilden Lande breitete sich von neuem Frieden aus.
    Es war schon Frühling, bei freundlichem Wetter und hellem Sonnenschein, als Bilbo und Gandalf endlich von Beorn Abschied nahmen, und so sehr er sich auch heimsehnte, ging Bilbo doch mit Bedauern fort, denn die Blumen in Beorns Garten waren im

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