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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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bestanden, ragten nun steile Kreidefelsen zu beiden Seiten des Flusses in die Höhe. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich weiter an den Fässern festzuklammern. Zumindest bis die Landschaft es ihnen erlaubte, die Fassung zu verlieren.
     
    Nach einigen Stunden des Dahintreibens verbreiterte sich der Fluss allmählich, bis die Gesellschaft zu guter Letzt in einen gewaltigen See gespült wurde.
    Sie hatten den Langweiligen See erreicht, um den sich viele – wenn auch nicht sonderlich spannende – Legenden rankten. Am Ufer des trägen Gewässers war die berühmte Stadt Essmabrot auf Holzpfählen gebaut. Jenseits der Stadt, weit im Norden des Langweiligen Sees, ragte der Einzige Berg empor – der sagenhafte Strebor, für den Bingo eine so weite Reise auf sich genommen hatte.
    Als der Hobbnix bemerkte, dass die Fässer auseinander zu driften begannen, beeilte er sich, die quengeligen Zwerge wieder zusammenzutreiben. Unter seiner Führung schwammen sie an einen Strand südlich der Flussmündung. Mori und Bingo zogen gemeinsam Ganzalt hinter sich her. Nachdem alle das Ufer erreicht hatten, wollten sich einige der Zwerge auf der Stelle in ihre Bärte wickeln und ihren Rausch ausschlafen. Doch Bingo, der müde und nüchtern (und eben nicht müde und betrunken) war, bestand darauf, zu der Brücke zu marschieren, die Essmabrot mit dem Ufer verband. »Nur dieses eine Mal möchte ich in einem richtigen Bett schlafen und genießbare Speisen zu mir nehmen. Lange genug ist es her«, verkündete er.
    Seine Argumente waren gut, und kurz war der Zwerge Widerrede. 49
    Die Wachen auf der Brücke schienen überglücklich zu sein, die verwahrloste, pitschnasse Gesellschaft in ihrer Stadt willkommen heißen zu können. »Seitdem der Drache in den Einzigen Berg eingezogen ist, herrscht hier eine Wirtschaftsflaute«, erklärten sie leutselig.
    »Tatsächlich?«, erkundigte sich Bingo, während er das Eintrittsgeld aus Moris Lederbeutel fischte. »Seit wann ist der Drache denn da?«
    »Seit etwa siebzig Jahren«, gab einer der Wächter Auskunft.
    In Essmabrot wurden die erschöpften Reisenden beinahe überwältigt von der unglaublichen Fülle, dem schieren Überfluss der zum Kauf angebotenen Waren. Die Händler hier waren echten Käufern lediglich in Form von Geschichten begegnet, die sie von ihren Großeltern erzählt bekommen hatten. Finanziell hatten sie überlebt, indem sie Waren an andere Ladenbesitzer verkauften. So war es kein Wunder, dass die Händler von Essmabrot sich nun in der blinden Hoffnung, irgendetwas zu verkaufen, um das Grüppchen potentieller Kundschaft scharten. Es gab zahlreiche Stände und Buden, in denen Äxte, Angeln, Rehkeulen, Wolle und Ähnliches feilgeboten wurden. Außerdem gab es ausgedehnte Parkmöglichkeiten für Boote sowie etliche Metschwemmen, in denen sich der ermüdete Shopper bei einem Glas Honigwein erholen konnte.
    »Eigentlich sind wir im Moment einfach nur müde und hungrig. Könnte uns vielleicht jemand den Weg zu einer Schenke weisen? Einem Gasthaus mit ein paar freien Betten?«
    Während die Ladenbesitzer zutiefst enttäuscht waren, konnte die Wirtin des Lokals Essmakuchen ihr Glück kaum fassen. »Richtige Gäste in meiner Wirtschaft!«, sagte sie immer wieder, während sie ihnen den Weg durch die engen Gassen von Essmabrot zeigte. »Richtige Gäste!«
    Im Vorderzimmer des Gasthauses flackerte ein Feuer im Kamin. Die schlotternden Zwerge kauerten alsbald in einem mitleiderregenden Knäuel davor. Sämtliche Reisende verschlangen tellerweise Eintopf, Brot und Hühnchen. Danach erklommen sie die Stufen in die oberen Stockwerke, wo sie erst in federweiche Betten und dann in einen tiefen, vollkommen ungestörten Schlaf fielen. Bingo, der am längsten wach geblieben war, dankte der Wirtin und bezahlte die Zeche im Voraus mit Gold aus Moris Lederbeutel. Zu guter Letzt fiel auch er in komatöse, traumlose Ruhe. 50
     
    Die Zwerge sowie Ganzalt schliefen insgesamt achtzehn Stunden lang. Die Zwerge, weil sie einen gewaltigen Rausch und anschließenden Kater auszuschlafen hatten, und Ganzalt, weil er in letzter Zeit ohnehin dauernd schlief.
    Bingo erwachte bereits am Morgen des folgenden Tages und fühlte sich unbeschreiblich erholt und munter. In einer Ecke des Zimmers saß ein untersetzter kleiner Mann.
    »Endlich seid Ihr wach!«, verkündete der Mann. »Unsere erste Kundschaft seit siebzig Jahren! Ich grüße Euch, werter Herr. Euch und Eure tapferen Zwergen-Shopper. Ihr bringt frische

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