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Der Hochzeitsvertrag

Der Hochzeitsvertrag

Titel: Der Hochzeitsvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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musste doch möglich sein, ihr Vertrauen zu gewinnen.
    Sie empfand immer noch etwas für ihn, das war kaum zu übersehen. Und sie wollte nicht, dass ihm etwas zustieß. Ja, er bedeutete ihr etwas.
    Ein Klopfen erklang, aber es war nicht Emily, die hereinkam. "Gibt es Probleme, Wrecker?" fragte er müde.
    Der Kammerherr zog die buschigen Augenbrauen hoch und war offensichtlich belustigt über den Zustand, in dem sich sein Herr befand: "Sieht so aus. Ihre Frau ist den Gang entlangmarschiert, den Kopf hoch erhoben, Mylord!"
    "Das geht dich nichts an. Und was hast du über Munford herausgebracht? Gibt es Neuigkeiten im Hafen?"
    "Er ist in London, Sie haben richtig getippt. Die Aphrodite ist vor einem Monat hier eingelaufen."
    "Hast du ermitteln können, wo er wohnt?"
    "Ich wäre meine Heuer nicht wert, wenn ich das nicht könnte. Mr. Munford wohnt in der Lanette Street. Hat letztes Jahr dort eine Frau ausgehalten, aber die ist weg, ist mir erzählt worden. Er hat wenig Geld, und er hat sofort nach Ihnen gefragt, sobald er an Land gekommen ist. Der war es. Da bin ich sicher."
    "Hervorragende Arbeit", lobte Nicholas ihn. Jetzt, wo er wusste, dass zumindest eines seiner Probleme kurz vor einer Lösung stand, war ihm schon viel wohler zu Mute. "Ich werde morgen früh einen Mann anheuern, der ihn beobachtet. Ab sofort wirst du hier benötigt."
    Wrecker nickte und fügte dann hinzu: "Wenn Sie mich nicht mehr brauchen, Mylord …"
    "Geh jetzt. Ich möchte mein Abendessen auf dem Zimmer serviert bekommen. Und sag Rosie, sie soll dafür sorgen, dass auch Lady Kendale ihre Mahlzeit erhält."
    Wrecker ging und murmelte irgendetwas über "die hohen Herrschaften".
    Glücklicherweise hat der Mann besondere Fähigkeiten, denn als Dienstbote taugt er nicht viel, dachte Nicholas, der mit einem Mal fröhlich wurde. Der Streit mit Emily stimmte ihn nicht länger verdrießlich. Er hatte beschlossen, die Sache von der guten Seite her zu betrachten und es zu genießen, dass er sie erst noch umwerben musste. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis sie nicht nur zufrieden damit, sondern glücklich darüber war, dass er sie geheiratet hatte. Aber irgendwann würde es so weit sein.
    Wenn nur Munford nicht wäre …
    Auch in Indien hatte Julius Munford viel Sorgfalt walten lassen, um "Unfälle" zu arrangieren, die für Nicholas fast tödlich gewesen waren. Das war der Hauptgrund, weshalb der Earl vermutete, dass Munford auch für das Kutschenunglück verantwortlich war. Allerdings hatte Nicholas schon in Indien nie genügend Beweise gegen den Mann sammeln können.
    Sie waren Rivalen, seit Nicholas im Spiel gegen den Kaufmann einen neuen Klipper gewonnen hatte. Was machte Munford auch so hohe Einsätze! Als Nicholas sich weigerte, ihm den Klipper zu einem guten Preis zurückzuverkaufen, hatte Munford vor Zeugen ausgerufen, dass er ihn töten würde. Ja, ich habe gute Gründe, anzunehmen, dass er hinter allem steckt, dachte Nicholas.
    Aber ab morgen würde Munford unter Bewachung stehen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis man ihn dabei ertappte, dass er einen neuen Anschlag auf Nicholas vorbereitete. Einen Anschlag, den er nie ausführen würde.
     
    Am nächsten Morgen wartete Nicholas im Frühstückszimmer ungeduldig darauf, dass Emily endlich nach unten kam. Er stand auf und lächelte, als sie das Zimmer betrat. "Wie hübsch Sie heute aussehen, meine Liebe", sagte er, während ein Diener ihr einen Stuhl zurechtrückte.
    Gut gelaunt sah er ihr dabei zu, wie sie sich Kaffee eingoss.
    "Wären Sie geneigt, heute Nachmittag mit mir auszureiten?" schlug er ihr vor. "Die frische Luft würde Ihnen sicher gut tun. Und das Wetter ist heute wunderbar."
    "Sie müssen mich entschuldigen."
    "Aber natürlich werden Sie reiten! Ich habe es Ihnen selbst beigebracht, und Sie waren ein Naturtalent, wenn ich mich recht entsinne …"
    "Ich werde nicht ausreiten!" erklärte Emily entschieden.
    "Ach, das Reitkostüm. Das habe ich vergessen. Aber wie wäre es mit einem Ausflug in der Kutsche? Heute Nachmittag um zwei? Dafür haben Sie doch sicher angemessene Kleidung?"
    Emily sah zu dem immer noch anwesenden Dienstboten hin und gab ihm wortlos zu verstehen, dass er sich zurückziehen solle. Nachdem er gegangen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, funkelte sie Nicholas an. "Warum tust du das?"
    "Was?" Er nippte an seinem Tee und blickte sie über den vergoldeten Tassenrand hinweg erstaunt an.
    "Warum benimmst du sich so, als wäre gestern Abend zwischen

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