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Der Hochzeitsvertrag

Der Hochzeitsvertrag

Titel: Der Hochzeitsvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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uns nichts passiert", hielt sie ihm mit gedämpfter Stimme vor. Emily war immer sehr direkt.
    "Weil nichts von Bedeutung geschehen ist", erinnerte er sie und stützte seinen rechten Ellenbogen auf. Allerdings wird es das bald, wenn ich es irgendwie bewerkstelligen kann. "Ich hatte nur gedacht, dass frische Luft dir gut tun könnte", versicherte er ihr.
    "Willst du dein Leben in Gefahr bringen?" fragte sie ihn. "Ich habe das ganz bestimmt nicht vor."
    "Aber öffentliche Orte wie der Park bieten nicht viel Gelegenheit zu einem Hinterhalt, Emily", sagte er enttäuscht. Hatte Emily Angst? Und wenn ihnen nun jemand auflauerte? Er würde es sich nie verzeihen, sollte ihr etwas geschehen! Deshalb gestand er ein: "Nun, vielleicht hast du Recht. Wir werden ein andermal ausreiten."
    "Schön, dass du das einsiehst", bemerkte sie spitz. "Und es wäre noch schöner, wenn du nicht bei allem, was ich sage, immer erst widersprechen würdest."
    Nicholas nestelte unbehaglich an seiner Halsbinde. "Übrigens, etwas verspätet traf heute Morgen eine Einladung zu Lord und Lady Hammersleys musikalischer Soiree ein. Wir werden an diesem Abend bei ihnen erwartet. Die Countess bat zu entschuldigen, dass die Einladung so kurzfristig sei. Aber sie haben wohl erst vor kurzem erfahren, dass wir in der Stadt sind. Ich hoffe, du bist nicht böse, dass ich in unser beider Namen zugesagt habe."
    Angst stieg in Emily hoch. Nicholas sah, dass alle Farbe aus ihren Wangen wich. "Aber was ist …"
    "Keine Sorge, wir werden dort in Sicherheit sein", kam er ihr zuvor. "Die Hammersleys wohnen auch hier in der Straße. Mit ihm bin ich schon lange befreundet, und seine Frau ist eine entzückende Person. Es wäre die Gelegenheit, dich in die Gesellschaft einzuführen. Und mich – ich selbst bin ja auch ein Unbekannter für die meisten Gäste. Der Abend wird nicht so aufregend sein wie ein richtiger Ball, aber davon wird es schon noch genug geben."
    Emily hielt ihre Gabel so fest umklammert, dass ihre Knöchel weiß hervortraten, und blickte fassungslos auf ihren Teller.
    Er bestrich seinen Toast mit Butter, um ihr Zeit zu geben, sich mit dem Gedanken anzufreunden, offiziell vorgestellt zu werden, und fuhr dann fort: "Die musikalischen Darbietungen werden sicher bemerkenswert sein. Lady Hammersley fördert die Künste und ist selbst eine hervorragende Pianistin. Duquesne wird sicher auch erscheinen. Er ist ein großer Musikliebhaber. Er, Hammersley und ich haben dieselbe Schule besucht und später zusammen London unsicher gemacht. Die Damen und Herren der Gesellschaft werden sicher die Tatsache begrüßen, dass wir endlich erwachsen geworden sind."
    Sie stieß den Atem aus, den sie angehalten hatte. "Das glaube ich dir aufs Wort!"
    Mein Monolog hat ihr Zeit gegeben, sich ins Unvermeidliche zu fügen, und es hat nicht einmal sehr lange gedauert, bemerkte er zufrieden. Seine Lady Kendale würde sich von niemandem einschüchtern lassen. Sie ist eine mutige Frau, dachte er bewundernd.
    Er erhob sich. "Wenn du mich entschuldigen würdest? Ich muss noch einige Dinge erledigen."
    "Aber natürlich", antwortete sie und betrachtete das, was sie sich auf den Teller geladen hatte.
    Er ging zu ihr, hob mit seinem Zeigefinger ihr Kinn und lächelte sie an. "Wir werden erst einmal auf den Ausflug in den Park verzichten, aber ich möchte dir London zeigen. Bald."
    "Ja", pflichtete sie ihm gedankenverloren bei. Dann schüttelte sie den Kopf. "Aber was heute Abend angeht, Nicholas …"
    "Das blaue Seidenkleid", empfahl er und lächelte dann um Verzeihung heischend. "Und bitte keine zusätzlichen Spitzen! Ich werde meine Eifersucht so gut wie möglich zügeln und mich an deiner Schönheit ergötzen."
    Emily lächelte ihm gequält zu, bevor er das Frühstückszimmer verließ.
    Statt eine Kutsche zu bestellen, ging Nicholas zu Fuß zu seinem Freund Duquesne. Gentlemen fuhren normalerweise mit dem Wagen vor, aber ihm stand der Sinn nach Bewegung. Hoffentlich würde es nicht mehr als eine Stunde dauern, den richtigen Mann dafür zu finden, Julius Munford zu beschatten. Bis zur gestern vereinbarten Verabredung im Kaffeehaus wollte er damit jedenfalls nicht warten.
    Und sobald er diese Angelegenheit erledigt hatte, würde er bei den Hammersleys vorsprechen, die zur musikalischen Soiree nur einen kleinen Kreis von Gästen eingeladen hatten – die ideale Möglichkeit für einen ersten gesellschaftlichen Auftritt seiner Frau. Für Emily war ihr Debüt von entscheidender Bedeutung. Und

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