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Der höchste Preis (German Edition)

Der höchste Preis (German Edition)

Titel: Der höchste Preis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schweiger
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an seinen Schreibtisch und rieb sich das Kinn. Er hatte plötzlich das Gefühl, im falschenFilm zu sitzen, einen Tagtraum zu erleben. Irgendetwas lief hier neben der Spur, aber noch konnte er nicht sagen, was. Er wollte gerade nach der Tatwaffe fragen, aber da begann die Frau schon zu reden.
    „Er hat mein Leben zerstört ...“, sagte sie mit bemüht fester Stimme zu niemand Bestimmtem. „Hat alles kaputtgemacht, das Schwein.“
    „Wir sprechen hier von Gerhard Hauser?“, vergewisserte sich Gruber.
    „Ja, wem sonst.“
    „Und wie hat er ihr Leben zerstört?“
    „Er hat mich vergewaltigt, als Kind. Und das nicht nur einmal.“
    „Oh, das tut mir natürlich leid, aber das ist verdammt lange her. Wieso sind Sie dann erst jetzt auf die Idee gekommen, sich dafür zu rächen? Es war doch ein Racheakt, oder?“
    „Ja ...“
    „Also?“
    „Weil ich jetzt nichts mehr zu verlieren habe, deswegen. Ich habe einen Hirntumor. Wenn ich Glück habe, sehr viel Glück, habe ich noch ein halbes Jahr. Kann aber auch schon nächste Woche vorbei sein ...“
    „Und deshalb haben Sie beschlossen, es ihrem ehemaligen Peiniger heimzuzahlen?“
    „Genau ...“
    Gruber fühlte sich immer unbehaglicher. Sein Instinkt sagte ihm, dass die Frau nicht die Wahrheit sprach. Jedenfalls nicht die ganze Wahrheit.
    „Und wieso sitzen Sie dann hier und erzählen mir das?“, fragte er. „Normalerweise behält man so etwas doch für sich, meinen Sie nicht auch?“
    Ein böser Blick von der Staatsanwältin sagte ihm, dass er weniger ruppig sein sollte.
    „Ich habe in den Nachrichten gehört, dass er Drohbriefe bekommen hat“, erwiderte Monika Hochstätter. „Von Leuten, die angeblich wegen ihm Geld verloren haben und so. Und dass Sie jetzt in dieser Richtung ermitteln. Ich möchte einfach nicht, dass wegen mir Unschuldige zu Schaden kommen.“
    „Ehrenwert.“
    Gruber blickte fragend zu Bischoff. „Ich nehme an, die Tatwaffe liegt bereits im Labor?“
    Bischoffs Gesichtsausdruck sagte ihm, dass dies nicht der Fall war.
    „Tut mir leid, aber die habe ich nicht mehr ...“, sagte Monika Hochstätter in die plötzlich eingetretene Stille.
    Gruber fiel vor Überraschung beinahe vom Stuhl. Das wurde ja immer verrückter. War er denn nur von Idioten umgeben?
    „Was?“, knurrte er.
    „Ich habe den Revolver auf der Rückfahrt aus dem Auto geworfen, in einem Waldstück, irgendwo zwischen Trostberg und Tittmoning. Ich wusste ja nicht, dass ich ...“ Sie verstummte und blickte hilfesuchend zur Staatsanwältin.
    Gruber hatte genug. Er schob seinen Stuhl nach hinten, erhob sich und deutete zur Tür. „Vielen Dank, Frau Hochstätter, aber wenn Sie uns jetzt bitte entschuldigen würden. Wenn wir mal nichts zum Lachen haben, kommen wir gerne auf Sie zurück. Aber jetzt haben wir einen Mordversuch zu klären, und ich glaube nicht, dass Sie etwas dazu beitragen können.“
    Die Frau rührte sich nicht vom Fleck. „Sie glauben mir wohl nicht?“, fragte sie mit todernster Miene.
    „Irreführung der Behörden ist ein Straftat bestand. Wenn Sie also ...“
    „Warten Sie.“ Die Frau beugte sich vor, nahm ihre Handtasche vom Boden auf und holte ein Kuvert heraus. Sie zog ein paar Dokumente aus dem Kuvert und schob sie Gruber über den Schreibtisch zu.
    „Sie können das alles nachprüfen“, sagte sie. „Auch dass ich mit ihm verheiratet war und eine Tochter von ihm hatte.“
    Gruber starrte ungläubig auf die Heiratsurkunde.
    „Ich wäre damals am liebsten weggerannt“, sagte sie weiter, nun mit Tränen in den Augen. „Und wenn ich geahnt hätte, dass meine Eltern mich später sogar zwingen würden, ihn zu heiraten, hätte ich es auch getan ...“
    „Was heißt das, Sie hatten eine Tochter?“, fragte Bischoff.
    „Sie ist tödlich verunglückt, mit acht Jahren beim Baden ertrunken ...“
    „Oh, das tut mir leid.“
    „Okay, dann erzählen Sie doch mal, was Sie gestern Abend genau gemacht haben“, sagte Gruber. „Wo haben Sie Ihren Wagen abgestellt, auf welchem Weg sind Sie zu Hausers Anwesen gelangt, wieso haben Sie sich nicht überzeugt davon, dass Hauser auch wirklich tot ist?“
    Eine Pause entstand.
    Monika Hochstätter nestelte nervös an ihrer Halskette herum.
    „Kann ich nicht“, sagte sie schließlich. „Ist alles wie ausgelöscht, ehrlich. Ich nehme jede Menge Medikamente, müssen Sie wissen. Mit ziemlichen Nebenwirkungen. Wenn ich mich aufrege oder et was Ungewohntes mache, ist es besonders schlimm.“
    Die Staatsanwältin

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