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Der höchste Preis (German Edition)

Der höchste Preis (German Edition)

Titel: Der höchste Preis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schweiger
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Hochfelln-Klause, der von Fehmarn und Jimi Hendrix erzählt hatte! Konntehier ein Zusammenhang bestehen? Das mit dem Alter kam in etwa hin, aber Schott hier in der Gegend ...?
    „Was entdeckt?“, fragte Bischoff.
    „Ich glaube nicht“, wehrte er unwillkürlich ab. „Ich habe nur einen Bekannten, der auch immer davon spricht, dass er mal ein Drehbuch schreiben möchte“.
    Gruber wollte das Buch gerade zurücklegen, als es an der Tür klingelte.
    Bischoff öffnete.
    Vor ihnen stand eine mollige Frau um die Sechzig mit Kittelschürze und in Hauspantoffeln, die sie argwöhnisch beäugte.
    „Tschuldigung, aber i hob Stimmen ghört und da hob i dacht, da Doktor is da. Derf i frogn ... ?“ Gruber hielt ihr seinen Ausweis hin.
    „Polizei? Sie wohnen hier im Haus, Frau ... ?“
    „Bergmüller is mei Name. Agnes Bergmüller“, erwiderte die Frau. „Aber Polizei? Is wos passiert mit da Monika?“
    „Passiert gerade nicht“, sagte Gruber. „Wir sind nur dabei, etwas zu überprüfen. Schauen Sie öfter nach Frau Hochstätter? Sind Sie mit ihr befreundet?“
    „Jo und naa. I kümmer mi halt um sie, wenn’s ihr amal wieder schlechter geht.“
    „Zufällig auch gestern Abend?“
    „Naa. Gestern obend ned. I wollt eigentlich, aber dann bin i beim Fernsehschaun eigschlaffa. Und wia i dann mein Hund no rausbrocht hob, war’s schon zu spät.“
    „Hm, Sie können uns also nicht sagen, ob Frau Hochstätter gestern Abend zuhause war?“ Die Frau schüttelte bedächtig den Kopf. „Naa, aber weit weg kann’s ned gwesn sein, i hob ihr Auto gseng.“
    „Geparkt?“
    „Ja. Gleich vorn an der Turnhalle, wo’s eigentlich immer steht.“
    „Und Sie sind absolut sicher, dass es der Wagen von Frau Hochstätter war?“
    „De Kistn is einmalig, des können’s mia glabn. A oader Käfa, laut wia a Panzer. Dass ma mit sowas überhaupt no rumfahrn derf ...“
    „Aha, und wann war das?“
    „Ja mei, so nachm Fernsehen. So gegen neine, viertel noch neine ...“
    Gruber und Bischoff blickten sich vielsagend an.
    „Sogns amoi, wenn Sie scho von der Polizei san, wos is eigentlich mit diesem Drecklackl, der de Madln umbringt?“, fragte die Frau dann unvermutet. „Wann erwischns denn den endlich?“
    „Wir tun unser Bestes“, erwiderte Bischoff. „Das dürfen Sie uns glauben ...“
    „Wir treffen uns in einer Stunde im Büro“, sagte Gruber und schob sich an der Frau vorbei in den Flur.

13
     
    Gruber fand auf der Galerie einen freien Tisch, setzte sich und warf einen desinteressierten Blick in die Speisekarte. Er hatte null Appetit, aber ihm war klar, dass er etwas essen musste. Schon allein, damit sein Blutzuckerspiegel nicht in den Keller sackte. Seine Konzentrationsfähigkeit ließ ohnehin schon zu wünschen übrig. Und seine Urteilsfähigkeit wohl auch. Wie sonst hätte er dieses hysterische Weib überhaupt ernstnehmen können! Er hätte sie gleich rauswerfen sollen, statt sich diesen Mist anzuhören. Er schüttelte miss mutig den Kopf. Die Welt wurde immer verrückter, soviel stand fest. Und niemand blieb verschont davon. Jeder wollte alles und sofort haben. Glück, Erfolg, Reichtum, und nach mir die Sintflut.
    Silvia erblickte ihn, ließ sich aber Zeit. Sie kassierte erst am Nebentisch ab und verschwand dann für eine Weile in der Küche, ehe sie an seinen Tisch kam. Das Lächeln, das sie ihm schenkte, fiel reichlich neutral aus. Zumindest bildete er sich das ein.
    „Hallo ...“
    „Schön, dich zu sehen“, sagte Gruber. „Kannst du mir irgendwas empfehlen?“
    „Die Schupfnudeln mit Schinken sind ganz gut.“
    „Okay. Und ein alkoholfreies Bier bitte ...“
    Silvia drehte ohne ein weiteres Wort ab und ließ Gruber leicht verdattert zurück. So abweisend war sie ihm selten vorgekommen. War sie sauer, weil er hierher gekommen war? Er nahm die „Süd deutsche Zeitung“ zur Hand und blätterte sie durch. Aber die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen, und so schaute er den Leuten zu, die unter ihm in der Passage geschäftig hin und herliefen. Verdammt, wenn er nur wüsste, wie Schott in dieses Szenario passte. Dass es sich bei dem Mann in der Hochfelln-Klause um Schott handelte, davon war er mittlerweile fest überzeugt. Nur ein Zufall, dass sich Schott dort aufgehalten hatte? So wie dieses Buch über Drehbuchautoren in Frau Hochstätters Wohnung? Schwer zu glauben. Aber vielleicht war Schott auch nur in die alte Heimat zurückgekehrt, um sich hier einen Alterssitz einzurichten, so wie viele andere auch? Ob

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