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Der höchste Preis (German Edition)

Der höchste Preis (German Edition)

Titel: Der höchste Preis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schweiger
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Volksschule gegenüber, sonst war niemand zu sehen. Vor allem keine Person, die in einem geparkten Auto hockte und so tat, als wäre dies das Normalste der Welt. Er wollte gerade kehrtmachen, als ein Fiat Panda mit einer jungen, rothaarigen Frau am Steuer herankam und gegenüber an der Schulbushaltestelle einparkte. Zwar mit einem Kindersitz im Fond, aber das konntegenauso gut ein Trick sein. Er versuchte, Blickkontakt mit der Frau herzustellen, aber die kramte etwas aus dem Handschuhfach, auf das sie sich anschließend konzentrierte. Ohne einen Blick für ihre Umgebung zu haben.
    Schott wandte sich endgültig ab und schlenderte zurück zum Hauseingang.
    Außerdem, so beruhigte er sich weiter, wenn sie ihn wirklich im Auge behalten wollten, würde dies einen riesigen Aufwand bedeuten. Die Wohnanlage war nach allen Seiten hin offen, lediglich die mannshohe Mauer zur Brauerei Wochinger hin bildete ein kleines Hindernis. Also müssten sie mindestens ein halbes Dutzend Leute im Einsatz haben, rund um die Uhr. Und das hier in der Provinz? Er musste lächeln. Nein, noch wäre alles drin. Noch könnte er sich jederzeit unsichtbar machen, könnte er schon in einer Stunde in Salzburg sein und im Flieger sitzen, mit welchem Ziel auch immer.
    Er betrat mit müden Schritten die Wohnung, holte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und bedachte noch einmal alles von vorne. Dass Monika Hochstätter die Bullen auf ihn aufmerksam gemacht hatte und er nun auf der Liste der Verdächtigen stand, daran war nichts mehr zu ändern. Der Knackpunkt war jetzt dieser verfluchteNachtclub: Hatte Hauser ihn dort bemerkt oder nicht? Und falls ja, wann würde er sich daran erinnern? Vielleicht hatte er bislang nur deswegen nichts davon erwähnt, weil er ja nicht wusste, dass Schott ein Motiv gehabt hätte. Weil er andere Leute im Verdacht hatte; weil er dachte, einer seiner Geschäftsfreunde wollte ihn ausknipsen. Aber in dem Augenblick, wo die Bullen ihn fragen würden ...
    Mist, verdammter!
    Schott trat auf den Balkon hinaus und steckte sich eine Zigarette an. Er konnte es noch immer nicht fassen. Hauser um Haaresbreite am Tod vorbei. Was ihm letztendlich aber nicht viel nützen würde. Ob Mord oder nur Mordversuch, die Strafe würde die gleiche sein.
    Fünfzehn Jahre, im schlimmsten Fall.
    Würde es ihm von Nutzen sein, dass ausgerechnet Gruber die Ermittlungen leitete?
    Seine Beretta Neunmillimeter und den Packen Munition, die musste er als erstes loswerden. Am besten noch heute und am besten dort, wo Hauser sein Grab finden sollte, im Weitmoos zwischen Waging und Teisendorf. Dort kannte er sich aus, dort würde er den ganzen Kram in einem Torfstich verschwinden lassen. Die gefälschten Ausweispapiere, die er sich vorsorglich und mit weitausgrößerer Mühe beschafft hatte, die würde er dagegen behalten. Nur besser verstecken, vielleicht irgendwo vergraben. Konnte nie schaden, einen zweiten Pass und Führerschein in Reserve zu haben.
    Und dann? Falls alles schief ging, stand ihm möglicherweise eine entbehrungsreiche Zeit bevor. Dann wären noch ein paar letzte Dinge angesagt: Fein essen gehen, ein Kinobesuch, eine Run de Sex. Er dachte an die Kaffeehaus-Bedienung, mit der er letzte Woche einen netten Plausch gehabt hatte. Und die den Eindruck erweckt hatte, dass sie einem näheren Kennen lernen nicht abgeneigt wäre. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Kurz vor fünf. Das könnte er noch schaffen. Er könnte kurz dort vorbeischauen, einen Campari trinken und für heute Abend etwas klarmachen. Auch wenn nichts laufen sollte, wäre er zumindest abgelenkt. Und es wäre immer noch besser als das falsche Stöhnen einer Hure in einem Salzburger Puff.

17
     
    Gruber ging nichts von der Hand. Er zupfte noch ein paar Minuten lang müßig herum, nahm die Gitarre dann wieder ab und stellte sie in die Ecke. Er schaltete den Verstärker aus, ging nach oben und setzte sich mit einem Glas Bier vor den Fernseher. Desinteressiert am Programm und leicht schläfrig. Dennoch kam er nicht zur Ruhe. Schön, das mit der Hochstätter war geklärt und würde für die Frau wohl auch kein Nachspiel haben, schon aus medizinischen Gründen. Aber auch die Liste mit den Anlegern, die ihnen Hauser schließlich als potentielle Täter präsentiert hatte, versprach nicht viel. Allesamt bestenfalls dubiose Figuren, soweit die Kollegen vom K 2 bislang ermittelt hatten. Somit blieb im Grunde nur einer übrig: Walter Schott. Konnte er es sich also erlauben, mit diesem

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