Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der höchste Preis (German Edition)

Der höchste Preis (German Edition)

Titel: Der höchste Preis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schweiger
Vom Netzwerk:
gütig.
    „Okay, geschenkt. Aber irgendetwas wollten Sie doch bezwecken mit Ihrem Geständnis, oder etwa nicht? Vielleicht, weil Sie wissen oder ahnen, wer der Täter ist. Und Sie diese Person schützen wollten?“
    Die Frau schüttelte nur den Kopf.
    Gruber und Bischoff blickten sich fragend an.
    Sollte er von sich aus die Rede auf Schott bringen? Gruber zögerte.
    „Es war nur so eine Idee“, sagte die Frau zögerlich. „Weil ich doch ein Buch geschrieben habe und gedacht habe, wenn ich ... Ich meine, ich wollte nur etwas Reklame für mich machen.“
    Gruber glaubte, nicht richtig gehört zu haben. „Reklame?“, wiederholte er verblüfft.
    „Ja ...“
    „Für ein Buch?“
    Die Frau nickte nur.
    „Ein Drehbuch vielleicht?“
    „Nein. Einen Roman. Eine Art Autobiografie. Für die ich jetzt einen Verlag suche ...“
    „Verstehe. Und Sie dachten, so als Frau unter Mordverdacht kriegen Sie das Ding mit Handkuss los, richtig?“
    Monika Hochstätter nickte erneut.
    „Und nebenbei haben Sie vermutlich gedacht, wenn Sie den Verdacht auf sich lenken, bleibt der wirkliche Täter vielleicht ungeschoren“, mischte sich Bischoff ein. „Und kriegt dadurch vielleicht Gelegenheit, nochmals zuzuschlagen. Was wohl ganz in Ihrem Sinn wäre, wenn ich alles richtig verstanden habe?“
    „Und wenn es so wäre?“
    „Sie müssen Ihren Ex-Mann wirklich hassen ...“
    „Er ist ein mieses Schwein.“
    „Er könnte sich geändert haben.“
    „Ja, vielleicht. Aber wenn, dann nur zum Schlechteren.“
    Sollte er sich mit diesem Eingeständnis zufrieden geben? Gruber zögerte erneut. Es klang alles ganz plausibel und wenn sie die Sachlage überprüft hätten, könnten sie die Frau guten Gewissens entlassen. Aber er konnte nicht anders. Er räusperte sich und blickte die Frau betont forschend an.
    „Und was haben Sie mit dem Walter Schott zu schaffen, wenn ich fragen darf?“
    Ein zaghaftes Lächeln umspielte Monika Hochstätters blutleere Lippen.
    „Der Walter? Ich habe ihn gebeten, mir zu helfen“, antwortete sie ohne jede Spur von Verlegenheit. „Beim Lektorieren und vielleicht bei der Suche nach einem Verlag. Er kennt doch tausend Leute ...“
    „Aber er lebt doch in Berlin, oder etwa nicht?“ „Normalerweise schon. Aber seit Mitte August ist er wieder hier ...“
    „Hier in Traunstein?“
    Monika Hochstätter nickte. „Ja, in der Haslacher Straße. Er hat sich dort eine Wohnung gemietet. In dem Neubau, da, wo früher das Baugeschäft Eichstätter war.“
    „Das muss ja ein aufregender Stoff sein“, sagte Bischoff. „Wenn er deswegen aus Berlin gleich hierher kommt. So was kann man doch auch per E-Mail machen, möchte man meinen?“
    Monika Hochstätter nickte erneut.
    „Er hat gesagt, das Manuskript wäre ganz gut. Vom Stoff her und so weiter. Nur das mit der Schreibe, der Stil, da hat er gemeint, müsste noch viel nachgebessert werden.“
    „Aha ... “
    „Außerdem kommt ja auch seine Schwester Astrid darin vor.“
    Gruber horchte auf. „Seine Schwester. Die sich mit Dreißig vor einen Zug geworfen hat?“
    „Ja. Meine beste Freundin, als ich noch zuhause gewohnt habe.“
    „Hm, damals war die Rede von irgendwelchen Depressionen als Grund für ihren Freitod. War das auch Ihre Meinung?“, hakte Gruber nach.
    Der Fall hatte zu einem seiner ersten Einsätze gezählt. Ein Anblick, den er nie vergessen würde, einfach scheußlich. Kein Gesicht mehr, der Rumpf zerfetzt, die Gliedmaßen hundert Meter am Bahndamm entlang verteilt.
    Eine kurze Pause entstand.
    „Sie hat es wahrscheinlich nicht verkraftet ...“, erklärte Monika Hochstätter dann eher unwillig.
    „Was verkraftet?“, fragte Bischoff.
    „Dass er mit ihr das Gleiche wie mit mir gemacht hat: Sie als Kind vergewaltigt ...“
    „Wir sprechen von Hauser?“, vergewisserte sich Gruber.
    „Ja, klar.“
    „Dann hat dieser Schott Sie vielleicht auf die Idee gebracht, dass Sie uns diese Komödie hier vorspielen? Damit Hauser weiterhin als Zielscheibe durch die Gegend rennt?“, fragte Bischoff.
    Monika Hochstätter schüttelte energisch den Kopf.
    „Nein, wirklich nicht. Der wusste doch gar nichts davon ...“
    „Sie meinen, das von seiner Schwester und Hauser?“
    „Nein, ich meine, dass ich vorgehabt hab, hierher zu kommen und ...“ Sie stockte, kämpfte erneut mit den Tränen.
    „Lassen Sie’s gut sein“, sagte Gruber zu Bischoff.
    „Nein, das möchte ich jetzt doch schon genau wissen ... Wusste dieser Schott schon länger von dieser

Weitere Kostenlose Bücher