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Der höchste Preis (German Edition)

Der höchste Preis (German Edition)

Titel: Der höchste Preis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schweiger
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entschied er. Noch war Schotts mögliche Anwesenheit dort sein kleines Geheimnis. Und das sollte es vorerst auch bleiben. Warum schlafende Hunde wecken?
    „Du warst doch öfter mal hier, als deine Eltern noch gelebt haben“, wechselte er das Thema. „Warum hast du dich eigentlich nie gemeldet?“
    „Tja, warum? Ich bin mal bei dir vorbeigefahren. An einem Sonntag im Sommer neunzig oder einundneunzig. Du warst mit Frau und Kind imGarten. Ich wollte erst rein zu euch, aber dann wusste ich plötzlich nicht mehr, was ich da eigentlich sollte. Aber jetzt hör endlich auf, hier den Geheimnisvollen zu spielen. Sag mir endlich, warum bist du hier, warum du ausgerechnet mich als Verdächtigen anschaust?“
    Gruber stieß einen Seufzer aus, berichtete dann so knapp und sachlich wie möglich von dem Anschlag auf Hauser, von Monika Hochstätters Auftritt und wie sie den Schwindel aufgedeckt hätten. Und wie die Rede dabei auf Schotts Schwester Astrid und Schotts Engagement für Monika Hochstätter gekommen war.
    „Ich war unglaublich wütend, wie ich davon erfahren habe, das gebe ich gerne zu“, sagte Schott daraufhin. „Aber mehr auf mich selbst. Weil ich damals nichts bemerkt habe. Weil ich nur ... Na ja, du weißt ja am besten, wie ich damals so drauf war. Und was diesen Anschlag auf den Gerd angeht, so kann ich nur sagen, dass der Täter, wer immer es sein mag, ganz in meinem Sinn gehandelt hat. Aber ich war’s nicht. Punkt. Aus “
    „Trotzdem muss ich dich nach deinem Alibi fragen?“
    „Für welchen Zeitraum?“
    „Gestern Abend zwischen acht und neun.“
    „Tja, da muss ich dich leider enttäuschen. Ichbin gestern Abend wie schon öfters ziellos durch die Gegend gefahren, durch das Achental bis hinter nach Unterwössen und wieder zurück. Was ist denn mit anderen Verdächtigen? Oder bin ich etwa der Einzige?“
    Gruber zögerte kurz.
    „Er hat in den letzten Wochen ein paar Drohbriefe erhalten“, sagte er dann. „Er soll Leute beschissen haben, in seiner Tätigkeit als Anlageberater. Soll in die eigene Tasche gewirtschaftet haben.“
    Schott lächelte vage. „Wenn es nach dem ginge, müssten eine Menge Leichen herumliegen, meinst du nicht auch?“
    Schott stand erneut auf und bedeutete Gruber, ihm auf den Balkon hinaus zu folgen. Gruber war erstaunt über die Aussicht, die sich ihm bot. Eine kleine Oase inmitten in der Stadt. Mit einem großen Garten, in dem ein paar Kinder und ein Hund um eine Holzhütte herumtollten. Weitab vom Verkehr und der Hektik ringsum.
    „Und wie soll es jetzt weitergehen?“, fragte Schott. „Musst du vielleicht ein Protokoll aufnehmen oder dergleichen?“
    „Eigentlich schon. Aber um nochmals auf die Frau, diese Hochstätter zurückzukommen, was ist denn nun mit ihrem Manuskript, taugt es was?“
    Schott schnitt eine Grimasse. „Offen gesagt, ist es ziemlicher Käse. Aufstieg und Fall eines Flittchens, wenn du so willst. Aber du weißt ja, jeder glaubt, dass sein Leben Stoff für eine spannende Geschichte hergeben würde.“
    „Aber du hilfst ihr trotzdem?“
    „Warum nicht?“
    Grubers Handy klingelte.
    Es war Bischoff.
    „Haben Sie ihn aufgetrieben?“
    „Habe ich ...“
    „Und, was sagt er?“
    „Nichts von Bedeutung. Und bei euch?“
    „Sie ist noch immer ziemlich zerknirscht. Außerdem habe ich gerade noch einmal mit ihrem Hausarzt telefoniert. Wir bringen sie über Nacht im Krankenhaus unter. Sind Sie sicher, dass er nicht unser Mann ist?“
    „Wenn Sie wollen, können Sie morgen selbst mit ihm reden. Bis dann.“ Gruber steckte sein Handy wieder ein und wandte sich zum Gehen.
    „Ich komme mit runter“, sagte Schott.

16
     
    Schott blickte dem Peugeot nach, bis er an der Einmündung zur Leonrodstraße aus seinem Blickfeld verschwand. Nur keine Panik jetzt, befahl er sich. Sie wussten lediglich, dass er ein Motiv hatte, und vielleicht noch, dass er zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. Könnten sie ihm daraus wirklich einen Strick drehen? Und wäre Amigo Gruber dann einfach so wieder abgerückt. Schwer vorstellbar. Es sei denn, sie hatten längst eine Überwachung arrangiert. Und warteten jetzt nur darauf, dass er eine falsche Bewegung machte, dass er die Flucht ergriff. Quasi als letzten Beweis dafür, dass sie mit ihrem Verdacht richtig lagen. Um ihn dann entsprechend in die Mangel zu nehmen.
    Er blickte die Straße rauf und runter, konnte jedoch nichts Verdächtiges bemerken. Ein paar Schulkinder, ein älteres Pärchen, der Hausmeister von der

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