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Der höchste Preis (German Edition)

Der höchste Preis (German Edition)

Titel: Der höchste Preis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schweiger
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einem Schulterzucken. „Ich kann Ihnen höchstens sagen, wo ich nachher überall lang gefahren bin.“
    „Das wird nicht reichen, fürchte ich ...“
    Nur ein Bluff oder nicht? Schott entschied, zumGegenangriff überzugehen. Die Aussicht, eventuell ein paar Tage in U-Haft zu verbringen, schreckte ihn nicht. Da hatte er weitaus Schlimmeres hinter sich. Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper. Er sagte: „Ganz wie Sie meinen. Aber dann ist jetzt Schluss mit der Sprechstunde. Was Sie mir hier vorwerfen, ist einfach lächerlich. Sie haben nicht den geringsten Beweis, nur ein paar lausige Indizien. Kann sein, dass ich Herrn Hauser den Tod wünsche, kann sein, dass ich zur falschen Zeit am falschen Ort war, kann sein, dass ich kein Alibi habe, aber ich habe nicht auf ihn geschossen, aus, basta.“
    Der bemüht harte Blick der Staatsanwältin verriet Schott, dass er diese Runde für sich entschieden hatte.

21
     
    „Also, noch mal von vorne: Was haben wir?“
    Gruber tigerte in seinem Büro auf und ab und blickte Bischoff, die mit leicht verkrampfter Haltung vor seinem Schreibtisch hockte, herausfordernd an. Als nicht gleich eine Antwort kam, sagte er: „Wir haben einen Discobetreiber mit Unterweltverbindungen, um nicht zu sagen: Unterweltaktivitäten, der für meine Begriffe aber zu clever ist, um sich derart eine Blöße zu geben. Wir haben zweitens eine todkranke Ex-Frau, die es nur zu gerne gewesen sein wäre, aber zu neunundneunzig Prozent ausscheidet. Und wir haben drittens einen Mann, dem ich, offen gesagt, zwar alles mögliche zutraue, aber nicht, dass er betrunken einfach drauf los ballert, ohne Ziel und Plan. Hab ich was vergessen?“
    „Hausers Kunden. Diese Drohbriefe ...“
    Gruber machte eine abfällige Handbewegung. „Ein Ablenkungsmanöver des wirklichen Täters, nichts weiter ...“
    „Und von was sollten wir abgelenkt werden?“
    Gruber setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und trank einen Schluck von seinem mittlerweile kalt gewordenen Kaffee. Er wischte sich das Kinn ab und starrte Bischoff an.
    „Dieser Hauser ist doch ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse, mal vorsichtig formuliert. Da sind wir uns doch einig, oder?“, sagte er dann, etwas bedächtiger. „Auch wenn diese alten Geschichten nicht so ganz stimmen sollten?“
    Bischoff nickte. „Er ist ein chauvinistisches Arschloch, platt formuliert.“
    „Sehr richtig. Also fragen wir mal anders: Wer würde von Hausers Tod wirklich profitieren und nicht nur irgendwelche Rachegelüste befriedigen, sei es wegen seiner Geschäfte oder wegen seiner Sexaktivitäten? Wobei wir eines nicht vergessen sollten: Auch wenn wir nichts Genaues wissen, könnte der Mann möglicherweise ziemlich vermögend sein. Was heißt, dass es vermutlich auch fett was zu erben gäbe.“
    „Worauf wollen Sie hinaus?“
    „Auf das, wovon man regelmäßig hört: Dass eine Ehefrau einen Killer gesucht hat, um aus welchen Gründen auch immer ihren Mann loszuwerden. Und dass sie dabei an den Falschen geraten ist. Sei es, dass der Typ, den sie engagieren wollte, sie anschließend erpresst oder gar an die Polizei verraten hat, sei es, dass sie einen Deppen, der zu blöd für den Job war, damit beauftragt hat.“
    Bischoff blieb skeptisch. „Überzeugt mich nicht“, sagte sie nach einer Pause. „Ich habe eherden Eindruck, Sie wollen nur von ihrem Drehbuchfreund ablenken.“
    „Der war’s nicht, glauben Sie mir.“
    Gruber wandte sich ab und blickte zum Fenster hinaus. Er war immer noch erstaunt darüber, wie leicht es ihm letztendlich gefallen war, die Sache mit Schott und Silvia zu verkraften. Auch wenn er zunächst einmal stocksauer gewesen war. Aber nun wusste er wenigstens Bescheid und brauchte sich keine Illusionen mehr zu machen. War ihm definitiv klar geworden, dass Silvia und er niemals ein richtiges Paar werden würden. Dass die Frau nicht zu ihm stehen würde und er sich nicht auf sie verlassen könnte. Also, wenn es jemanden gab, auf den er böse sein konnte, dann war dies Silvia, und nicht Schott.
    „Vielleicht wäre es klüger, Sie würden den Fall abgeben“, unterbrach Bischoff Grubers Überlegungen.
    „Vielleicht“, gab Gruber zu, ohne Bischoff dabei anzusehen. „Aber mir spukt immer noch diese eine Bemerkung von ihr im Kopf herum.“
    „Und die wäre?“
    „Als ich sie gefragt habe, was sie als erstes gemacht habe, nachdem die Schüsse gefallen waren: Sie hat gesagt, sie wäre sofort rausgerannt ...“
    „Na

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