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Der Höllenbote

Der Höllenbote

Titel: Der Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Balanceakt, wie der Inspektor es dennoch schaffte, sich auf den Beinen zu halten. Und er täuschte seinen Gegner.
    Nicht gegen die Wand prallte er. Kurz bevor er sie erreichte, machte er auf dem Absatz kehrt, wandte seine Frontseite dem Pferd zu und duckte sich zum Sprung.
    Dies alles geschah sehr schnell. Suko war nicht mehr als ein wirbelnder Schatten, und er überraschte selbst den Horror-Reiter damit. Das war auch der Sinn seiner plötzlichen Attacke, die noch längst kein Ende gefunden hatte, denn der Chinese wuchtete seinen Körper vor. Die Beine stießen dabei vom Boden ab, er streckte sich, machte die Arme lang und bekam die Zügel zu fassen.
    Sie glänzten ebenso schwarz wie das Fell des Tieres, und Suko hatte seinen Sprung genau berechnet, aber auch alles auf eine Karte gesetzt. Er prallte mit dem Tier zusammen. Gleichzeitig umklammerten seine Hände die Zügel. Mit aller Kraft riß sie Suko nach unten, wobei er nicht nur den Kopf des Tieres mit sich zog, sondern auch noch den Oberkörper und es dem Reiter fast unmöglich war, sich auf den Beinen zu halten.
    Er kippte.
    Das genau hatte Suko gewollt. Die linke Hand löste er vom Zügel des Pferdes. Mit der freien rechten bekam er die Kleidung des Reiters zu fassen.
    Er zerrte daran, und auch das dämonische Wesen folgte den Gesetzen der Physik.
    Es fiel nach rechts, auf den Chinesen zu, und da auch das Pferd aus dem Gleichgewicht geriet, mußte Suko loslassen, um nicht von Reiter und Tier begraben zu werden.
    Mit einem gewaltigen Satz sprang er zurück, glitt jedoch auf einer Scherbe aus und mußte zu Boden, wobei er sich mit der Hand abstützte und augenblicklich wieder hochschnellte, so daß er nicht mehr gehandikapt war.
    Und er zog seine Dämonenpeitsche.
    Hastig schlug er den Kreis über den Boden. Drei gefährliche, magisch aufgeladene Riemen rutschten daraus hervor. Sie bestanden aus der Haut eines Dämons, der sich Herr der roten Hölle genannt hatte. Wohlgemerkt hatte, denn er existierte nicht mehr. In Island hatten Suko und John Sinclair sein Ende erlebt.
    Auch der Horror-Reiter hatte sich wieder gefangen. Durch den Schwung war er von dem Rücken seines Pferdes gerutscht, stand neben dem Gaul, der sich schnaufend aufrichtete und wandte Suko seine Frontseite zu.
    Der Inspektor erwartete den Gegner breitbeinig. Schlagbereit hielt er die Peitsche. Gern hätte er jetzt den Bumerang gehabt, dann wäre vieles leichter gewesen. Doch die silberne Banane, wie sie scherzhaft genannt wurde, lag im Kofferraum.
    Unter dem Visier drangen dumpfe, grunzende Laute hervor. Vom Gesicht des Wesens war nichts zu erkennen, die Lanze hatte es auch verloren, aber der Reiter besaß noch sein kurzes, handliches Schwert, das im Gürtel steckte.
    Die Waffe wollte er ziehen.
    Suko ließ ihn dazu nicht kommen. Er wuchtete sich vor und schlug mit der Peitsche von unten nach oben. Ein Schlag aus dem Handgelenk, denn so brauchte sein Arm keinen langen Weg zu gehen, er konnte schneller reagieren und sich auf neue Situationen einstellen. Der Horror-Reiter zuckte zurück. Anscheinend hatte es sich auch in seinen Kreisen herumgesprochen, welch große Gefahr die Dämonenpeitsche für Dämonen barg, und er wollte nicht unbedingt getroffen werden. In der Bewegung griff er nach hinten. Er hatte Glück und bekam die Zügel des Pferdes zu packen, denn nichts anderes hatte er gewollt. Elegant schwang er sich auf den Rücken des höllischen Tiers, stieß einen urigen Schrei aus und gab dem Pferd damit zu verstehen, was es zu tun hatte. Der breite Kopf flog herum, das Maul war offen. Im nächsten Augenblick schoß eine Wolke aus dem Schlund, die so kräftig ausgestoßen worden war, daß Suko ihr nicht mehr ausweichen konnte und sie ihn in seiner Sicht und Aktivität behinderte.
    Er hielt die Luft an, weil er das Zeug nicht einatmen wollte. Gleichzeitig tauchte er zur Seite weg. So gab er seinem Gegner Gelegenheit, das Pferd herumzureißen und zu fliehen.
    Unter den rasenden und hämmernden Hufen des Tieres flogen die Splitter wie raketenartige Geschosse nach allen Seiten davon, spritzten gegen die Wände und wurden zu Querschlägern.
    Suko bekam mit, wie die Wolke gegen die Wand dampfte und an ihr träge zu Boden floß. Da er zur Seite gewichen war, hatte er eine bessere Sicht bekommen, und er mußte mit ansehen, wie der Horror-Reiter durch den Raum preschte.
    Wollte er fliehen?
    Daran konnte und wollte der Inspektor nicht glauben. So leicht gab ein Dämon nicht auf. Der Reiter hatte sich den

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