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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Buonoventura zu haben. So wie der gutgekleidete Mann Helden ein Freund war, dachte er. Er fragte sich, was sie gemeint hatte, als sie von dem Mann wissen wollte, ob sie bewacht werden könne. Wovor bewacht? Und von wem?
    »Meine Mutter ist unterwegs nach Genf«, sagte er.
    Helden drehte sich um. »Das hab’ ich gehört. Es hat geklungen, als wärst du verärgert.«
    »Das bin ich auch. Ein Mann ist ihr nach Mexiko gefolgt. Miles ließ ihn am Flughafen festnehmen; er hat eine Zyankalikapsel geschluckt, ehe man feststellen konnte, wer er war oder woher er kam. «
    » >Sie können mich töten. Aber dann wird ein anderer an meine Stelle treten. Und wenn Sie ihn töten, dann wieder einer an die seine.< Waren das nicht die Worte?«
    »Ja, ich habe beim Herauffahren daran gedacht.«
    »Weiß es Johann?«
    »Ich habe ihm alles gesagt.«
    »Was denkt er?«
    »Er weiß nicht, was er denken soll. Beaumont war der Schlüssel zu allem. Ich weiß nicht, wohin wir jetzt gehen sollen, außer nach Genf, in der Hoffnung, daß niemand uns aufhält.«
    Helden kam auf ihn zu. »Du mußt mir etwas sagen. Was können die denn - wer sie auch sein mögen - wirklich tun? Sobald ihr drei euch der Bank in Genf präsentiert, ihr alle drei in Übereinkunft, und alles vernünftige Männer, ist es doch vorbei. Was können die dann tun?«
    »Das hast du selbst gestern abend gesagt.«
    »Was?«
    »Sie können uns töten.«

    Das Telefon klingelte. Holcroft nahm ab. »Ja?«
    »Hier John Tennyson. Die Stimme klang angespannt.
    »Ihre Schwester möchte Sie sprechen«, sagte Holcroft.
    »Gleich«, antwortete Tennyson. »Wir müssen zuerst sprechen. Weiß sie Bescheid?«
    »Ja. Sie offensichtlich auch.«
    »Meine Zeitung hat mich angerufen und mich informiert. Der Chef vom Dienst wußte, wie nahe Gretchen und ich einander standen. Schrecklich. «
    »Ich wünschte, es gäbe etwas, was ich sagen kann.«
    »Ich konnte Ihnen auch nicht helfen, als Sie mir das von Ihrem Stiefvater erzählten. Mit diesen Dingen muß man ganz allein fertig werden. Helden versteht das.«
    »Dann glauben Sie die Geschichte, die in der Zeitung steht, nicht? Das mit dem Boot und dem Sturm?«
    »Daß sie in einem Boot hinausgefahren und nicht wieder zurückgekommen sind? Doch, das glaube ich. Daß er für den Unfall verantwortlich war? Selbstverständlich nicht. Das ist ganz unsinnig. Beaumont war ein ausgezeichneter Seemann. Der konnte einen Sturm aus zwanzig Meilen Entfernung riechen. Wenn der mit einem kleinen Boot draußen gewesen wäre, dann wäre er damit auch zurückgekommen, ehe der Sturm losbrach.«
    »Wer dann?«
    »Kommen Sie, mein Freund, wir kennen die Antwort beide. Jener andere, der ihn angeheuert hat, hat ihn auch getötet. Die haben ihn dazu gebracht, Ihnen nach Rio zu folgen. Sie haben ihn entdeckt; damit war er wertlos geworden.« Tennyson machte eine Pause. »Es war gerade, als hätten sie gewußt, daß wir nach Saint-Tropez fahren wollten. Das Unverzeihliche ist, daß sie Gretchen auch getötet haben, um den Schein zu wahren.«
    »Es tut mir leid. Herrgott, ich habe das Gefühl, dafür verantwortlich zu sein.«
    »Sie hatten keinerlei Kontrolle darüber.«
    »Können es die Briten gewesen sein?« fragte Holcroft. »Ich habe Kessler über Beaumont informiert. Er hat gesagt, er werde sich da einschalten. In Bonn, damit die London verständigen. Vielleicht war es zu happig, einen ODESSA-Agenten
als Befehlshaber eines ihrer Aufklärungsschiffe zu haben. «
    »Die Versuchung mag durchaus dagewesen sein, aber niemand, der dazu auch die Macht hat, würde so was veranlassen. Die Engländer würden ihn aus dem Verkehr ziehen und ihn durch die Mangel drehen, um alles aus ihm herauszuholen, aber sie würden ihn nicht umbringen. Sie hatten ihn. Er und Gretchen sind von jemandem getötet worden, dem das, was er wußte, hätte schaden können, nicht von jemandem, der einen Nutzen daraus ziehen konnte. «
    Tennysons Argumentation war überzeugend. »Sie haben recht. Die Briten hätten nichts davon gehabt. Sie hätten ihn eingebuchtet. «
    »Genau. Und dann ist da noch ein weiterer Faktor, ein moralischer. Ich glaube, MI-6 wimmelt von Egoisten, aber ich glaube nicht, daß sie Leute töten, nur um sich Peinlichkeiten zu ersparen. Das liegt denen nicht. Aber sie scheuen keine Mühe, ihren Ruf zu wahren. Oder ihn neu zu beleben. Und ich bete darum, daß ich in dem Punkt recht habe.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich fliege heute abend nach London. Morgen früh werde ich

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