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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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war er gespannt darauf zu erfahren, ob Buonoventura zurückgerufen hatte. Seine Mutter hatte versprochen, Sam ihre Pläne wissen zu lassen. Alles, was Miles in New York wußte, war, daß Althene Mexiko City verlassen hatte und nach Lissabon geflogen war. Weshalb Lissabon? Und wer war ihr gefolgt?
    Das Bild des Mannes in der schwarzen Lederjacke drängte sich Holcroft wieder auf. Der ruhige, stete Blick seiner Augen, das Hinnehmen des Todes ... Sie können mich töten, aber dann wird ein anderer an meine Stelle treten, und wenn Sie ihn töten, dann wieder einer an die seine.
    Die Aufzugkabine war leer, die Fahrt nach oben dauerte nur kurze Zeit. Die Tür öffnete sich; Noel stockte der Atem,
als er den Mann sah, der im Korridor vor ihm stand. Es war eines der Verfluchten Kinder vom Montmartre, der Mann, der ihn in Sacré-Cœur vor den Kerzen durchsucht hatte.
    »Guten Abend, Monsieur.«
    »Was machen Sie hier? Ist bei Helden alles in Ordnung?«
    »Sie kann Ihre Fragen selbst beantworten. «
    »Das können Sie auch.« « Holcroft packte den Mann am Arm und drehte ihn mit Gewalt herum, auf die Tür seines Zimmers zu.
    »Nehmen Sie Ihre Hände weg!«
    »Wenn sie mir sagt, daß ich Sie loslassen soll, lasse ich Sie los. Kommen Sie.« Noel stieß den Mann den Korridor hinunter bis zur Tür und klopfte.
    Es dauerte nur Sekunden, bis sie sich öffnete. Helden sah die beiden verblüfft an. Sie hielt eine zusammengefaltete Zeitung in der Hand; in ihren Augen stand etwas, das ihr Staunen überdeckte: Trauer.
    »Was ist denn?« fragte sie.
    »Das wollte ich auch wissen, aber er wollte es mir nicht sagen.« Holcroft stieß den Mann durch die Tür.
    »Noel, bitte. Er ist einer von uns.«
    »Ich will wissen, weshalb er hier ist.«
    »Ich habe ihn gerufen; er mußte wissen, wo ich bin. Er sagte, er müsse mich auch sehen. Er hat mir leider eine schreckliche Nachricht überbracht.«
    »Was?«
    »Lesen Sie die Zeitungen«, sagte der Mann. »Es sind französische und englische da. «
    Holcroft nahm eine Ausgabe der Heratd Tribune vom Tisch.
    »Seite zwei«, sagte der Mann. »Oben links.«
    Noel blätterte um und strich die Zeitung glatt. Er las, und ein Gefühl des Zorns ... und der Furcht ... erfaßte ihn.
     
    MARINEOFFIZIER SAMT EHEFRAU IM MITTELMEER VERSCHOLLEN
     
    St.-Tropez - Commander Anthony Beaumont, Kapitän des Aufklärungs-Schiffes Argo, hochdekorierter Offizier von Ihrer Majestät Royal Navy, und seine Frau, die sich ihm für das
Wochenende hier angeschlossen hatte, sind möglicherweise ertrunken, als ihr kleines Boot vor der Felsenküste einige Meilen südlich von hier in einer kräftigen Bö kenterte. Zwei tieffliegende Suchflugzeuge der Küstenwache haben ein gekentertes Boot gesichtet, auf das die Beschreibung paßt. Von dem Commander und seiner Frau hat man seit über achtundvierzig Stunden nichts mehr gehört, worauf der stellvertretende Kommandant der Argo, Lt. Morgan Llewellen, die Suche eingeleitet hat. Die Admiralität schließt aus den Vorkommnissen, daß Commander und Mrs. Beaumont bei dem tragischen Unfall ums Leben gekommen sind. Das Ehepaar hatte keine Kinder.
     
    » O Gott«, flüsterte Holcroft. »Hat es dir dein Bruder gesagt?«
    »Das mit Gretchen?« fragte Helden. »Sie hat so viel gelitten, so viel gegeben. Deshalb wollte sie mich nicht sehen und auch nicht mit mir sprechen. Sie wollte, daß ich nie erfahre, was sie tat, weshalb sie ihn geheiratet hat. Sie hatte Angst, ich könne die Wahrheit ahnen.«
    »Wenn das, was Sie sagen, der Wahrheit entspricht«, sagte der gutgekleidete Mann, »daß nämlich Beaumont der ODESSA angehörte, dann glauben wir diesem Zeitungsbericht keinen Augenblick.«
    »Er meint deinen Freund in Berlin«, unterbrach Helden. »Ich hab’ ihm gesagt, daß du einen Freund in Berlin hast, der versprochen hatte, deine Vermutungen nach London weiterzuleiten. «
    Noel begriff. Damit gab sie ihm zu verstehen, daß sie nichts über Genf erwähnt hatte. Noel wandte sich dem Mann zu. »Was ist Ihrer Meinung nach geschehen?«
    »Wenn die Briten in den oberen Rängen der Navy einen ODESSA-Agenten entdeckt haben, besonders einen, der ein Schiff der Küstenstreife befehligt - ein Euphemismus für ein Spionageschiff -, würde das bedeuten, daß man sie wieder übertölpelt hatte. Es gibt Grenzen für das, was sie ertragen können; da gäbe es keine langen Nachforschungen, sondern eine schnelle Exekution.«
    »Das ist ja ein ziemlich happiger Vorwurf, den Sie da erheben«, sagte

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