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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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abend.«

36.
    Der blonde Mann unterschrieb die Meldekarte des Hotel d’Accord und reichte sie dem Empfangsangestellten über den Tresen.
    »Vielen Dank, Mr. Tennyson. Sie bleiben vierzehn Tage?«
    »Vielleicht länger, sicher nicht kürzer. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie eine Suite für mich hätten.«
    Der Angestellte lächelte. »Ihr Genfer Freund, der Herr Staatsrat, hat angerufen. Wir haben ihm versichert, daß wir alles tun, um Ihnen einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten. «

    »Ich werde ihm sagen, daß ich sehr zufrieden bin. «
    »Sie sind sehr liebenswürdig.«
    »Übrigens, ich erwarte hier in den nächsten Tagen eine alte Bekannte zu treffen, Mrs. Holcroft. Für wann ist sie angemeldet? «
    Der Angestellte nahm ein Journal und blätterte darin. »Sagten Sie Holcroft?«
    »Ja. Althene Holcroft. Amerikanerin. Vielleicht haben Sie auch eine Reservierung für ihren Sohn, Mr. Noel Holcroft.«
    »Es tut mir leid, aber unter dem Namen ist überhaupt nichts bestellt. Und ich weiß, daß es augenblicklich keine Gäste mit Namen Holcroft gibt. «
    Die Kinnmuskeln des blonden Mannes spannten sich. »Dann muß da irgendwo ein Irrtum vorliegen. Sie wird in diesem Hotel erwartet. Vielleicht nicht heute abend, aber ganz bestimmt morgen oder übermorgen. Bitte, sehen Sie noch einmal nach. Gibt es eine vertrauliche Liste?«
    »Nein, Sir.«
    »Wenn es die nämlich gäbe, würde mein Freund, der Herr Staatsrat, Sie sicher bitten, sie mir zu zeigen.«
    »Das wäre in dem Fall nicht notwendig, Mr. Tennyson. Man hat uns gesagt, daß wir Sie bei besonderen Wünschen in jeder Hinsicht unterstützen sollen.«
    »Vielleicht reist sie inkognito. Sie ist in der Beziehung manchmal sehr exzentrisch.«
    Der Angestellte drehte das Journal herum. »Bitte, sehen Sie selbst nach, Sir. Möglicherweise erkennen Sie einen Namen. «
    Das war nicht der Fall. Äußerst ärgerlich. »Das ist Ihre vollständige Liste?« fragte er noch einmal.
    »Ja, Sir. Wir sind ein kleines und, wenn ich das so sagen darf, ein recht exklusives Hotel. Die meisten unserer Gäste sind hier schon früher einmal abgestiegen. Ich kenne fast jeden dieser Namen.«
    »Welche kennen Sie nicht?« beharrte der blonde Mann.
    Der Angestellte wies mit dem Finger auf zwei. »Das hier sind die einzigen Namen, die mir unbekannt sind«, sagte er. »Die Herren aus Deutschland, zwei Brüder namens Kessler, und ein Sir William Ellis aus London. Diese Reservierung ist erst vor wenigen Stunden erfolgt.«

    Tennyson sah den Angestellten an. »Ich gehe jetzt auf mein Zimmer, aber ich muß Sie um ein Beispiel jener Unterstützung bitten, von der der Herr Staatsrat gesprochen hat. Es ist äußerst dringend, daß ich erfahre, wo Mrs. Holcroft in Genf abgestiegen ist. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die verschiedenen Hotels anrufen würden. Aber mein Name sollte unter keinen Umständen erwähnt werden.« Er holte eine Hundertfrankennote heraus. »Finden Sie sie für mich«, sagte er.
     
    Um Mitternacht erreichte Noel Chätillon-sur-Seine, wo er einen erstaunten Ellis in London anrief.
    »Was wirst du tun?« sagte Ellis.
    »Du hast mich gehört, Willie. Ich zahle dir fünfhundert Dollar und deine Auslagen für einen, vielleicht auch zwei Tage in Genf. Das einzige, was ich von dir möchte, ist, daß du meine Mutter mit nach London nimmst.«
    »Ich eigne mich überhaupt nicht als Kindermädchen. Und nach allem, was du mir über deine Mutter erzählt hast, ist sie der letzte Mensch auf der Welt, der einen Reisebegleiter braucht. «
    »Den braucht sie jetzt schon. Jemand ist ihr gefolgt. Ich erzähle es dir, wenn du in Genf bist. Wie steht es, Willie? Tust du es?«
    »Natürlich. Aber deine fünfhundert kannst du dir sonstwohin stecken. Ich bin sicher, daß deine Mutter und ich viel mehr Gemeinsamkeiten haben, als wir beide je hatten. Aber die Kosten kannst du übernehmen. Du weißt ja, daß ich stilvoll zu reisen pflege.«
    »Weil wir schon beim Thema sind: Reiß dich ein bißchen zusammen, ja? Geht das? Ich möchte, daß du das Hotel d’Accord in Genf anrufst und dir eine Reservierung für den heutigen späten Vormittag geben läßt. Wenn du die erste Maschine nimmst, solltest du gegen halb zehn dort sein.«
    »Ich werde mich meines besten Benehmens befleißigen, wie es zu Louis-Vuitton-Gepäck paßt. Vielleicht noch ein kleiner Titel ... «
    »Willie!«
    »Ich kenne die Schweizer besser als du. Die beten Titel
förmlich an; sie stinken nach Geld, und Geld ist ihre einzige

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