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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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war mit einem Tisch und zwei Sesseln ausgestattet, ein Bett war nicht zu sehen. Die Wände waren mit Holz getäfelt, und dunkelrote Samtvorhänge verdeckten die Fenster
und dämpften die Geräusche der draußen Vorbeieilenden. Auf dem Tisch stand eine kleine Lampe mit einem Fransenschirm.
    »Wir haben bis zur Abfahrt fünfundzwanzig Minuten Zeit«, sagte der Bankier. »Das sollte reichen. Und keine Sorge - man wird uns rechtzeitig verständigen. Der Zug wird nicht abfahren, solange Sie nicht ausgestiegen sind. Sie brauchen nicht nach Zürich zu reisen.«
    »Ich bin nie dort gewesen.«
    »Ich glaube, daß es dabei nicht bleibt«, sagte der Bankier rätselhaft und bedeutete Holcroft, ihm gegenüber am Tisch Platz zu nehmen.
    »Damit würde ich an Ihrer Stelle nicht rechnen.« Noel setzte sich und knöpfte seinen Regenmantel auf, zog ihn aber nicht aus.
    »Es tut mir leid, das war anmaßend von mir.« Manfredi nahm Platz und lehnte sich im Sessel zurück. »Ich muß noch einmal um Entschuldigung bitten. Aber ich muß Ihren Paß sehen. Und Ihren Führerschein. Und überhaupt alle Dokumente, die Ihre besonderen Kennzeichen, Impfungen und dergleichen belegen.«
    Holcroft verspürte eine Aufwallung von Ärger. Ganz abgesehen davon, daß das alles lästig war, mißfiel ihm die herablassende Art des Bankiers. »Und weshalb? Sie wissen, wer ich bin. Sonst hätten Sie die Tür nicht geöffnet. Sie haben wahrscheinlich mehr Fotografien von mir und mehr Informationen über mich als das State Department.«
    »Haben Sie Nachsicht mit einem alten Mann, Sir«, sagte der Bankier und zuckte die Schultern, als wolle er damit Abbitte tun. »Sie werden es bald verstehen.«
    Noel griff widerstrebend in die Jackentasche und holte die Brieftasche heraus, in der sein Paß, das Impfzeugnis, der internationale Führerschein und zwei Briefe der Architektenkammer steckten, die seine Qualifikation als Architekt auswiesen. Er reichte Manfredi die Brieftasche. »Da haben Sie alles. Bedienen Sie sich.«
    Mit scheinbar noch größerem Widerstreben klappte der Bankier die Brieftasche auf. »Ich komme mir vor wie ein Schnüffler, aber ich denke...«

    »Das sollten Sie«, unterbrach ihn Holcroft. »Ich habe nicht um dieses Zusammentreffen gebeten. Offen gestanden, kommt es für mich sogar zu einer sehr ungelegenen Zeit. Ich möchte so schnell wie möglich nach New York zurück.«
    »Ja. Ja, ich verstehe«, sagte der Schweizer ruhig und überflog dabei die Papiere. »Sagen Sie, was war Ihr erster Auftrag als Architekt, den Sie außerhalb der Vereinigten Staaten übernommen haben?«
    Noel unterdrückte ein Gefühl der Gereiztheit. Er war schon so weit gegangen; es hatte wenig Sinn, sich jetzt zu sperren. »Mexiko«, erwiderte er. »Für die Alvarez-Hotelkette. Im Norden von Puerto Vallarta.«
    »Und der zweite?«
    »Costa Rica. Ein Regierungsauftrag. Ein Postgebäude. Das war 1973. «
    »Wie hoch war das Bruttoeinkommen Ihres Büros in New York im letzten Jahr? Ohne Abzüge.«
    »Das geht Sie einen Dreck an.«
    »Ich kann Ihnen versichern, daß wir es wissen.«
    Holcroft schüttelte zornig resigniert den Kopf. »Hundertdreiundsiebzigtausend und ein paar Zerquetschte.«
    »In Anbetracht der Büromiete, der Gehälter, der Einrichtung und Ihrer Kosten ist das keine besonders eindrucksvolle Zahl, oder?« fragte Manfredi, der immer noch auf die Papiere in seiner Hand blickte.
    »Das Büro gehört mir allein, und ich hab’ nur wenige Mitarbeiter. Ich hab’ keine Partner, keine Frau, keine großen Kredite. Es könnte schlimmer sein.«
    »Es könnte besser sein«, sagte der Bankier und blickte zu Holcroft auf. »Besonders für jemanden, der so talentiert ist.«
    »Es könnte besser sein.«
    »Ja, das dachte ich auch«, meinte der Schweizer und steckte die Papiere in die Brieftasche zurück und reichte sie Noel. Dann beugte er sich vor. »Wissen Sie, wer Ihr Vater war?«
    »Ich weiß, wer mein Vater ist. Richard Holcroft, Wohnort New York, der Ehemann meiner Mutter. Er ist sehr lebendig. «
    »Und pensioniert«, fügte Manfredi hinzu. »Ein Bankkollege, aber nicht gerade ein Bankier nach Schweizer Art. «

    »Man hat ihn respektiert. Man respektiert ihn noch.«
    »Wegen des Vermögens seiner Familie oder wegen seiner beruflichen Fähigkeiten?«
    »Wegen beidem, würde ich sagen. Ich liebe ihn. Wenn Sie ihm gegenüber Vorbehalte haben, dann behalten Sie sie für sich.«
    »Sie sind sehr loyal: das ist eine Eigenschaft, die ich bewundere. Holcroft war da, als Ihre

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