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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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kann. Die Ermittlungen dulden keinerlei Risiko. Der Tinamu ist ein internationaler Killer. Unter seinen Opfern sind einige der hervorragendsten Männer der Welt.«
    »Und Sie meinen, daß es Tennyson ist?«
    »Wir verfügen nur über Indizienbeweise, aber die sind sehr, sehr stark.«
    »Aber nicht schlüssig.«
    »Nicht schlüssig.«
    »Vor ein paar Minuten klangen Sie noch sehr überzeugt.«
    »Vor ein paar Minuten haben wir versucht, Ihnen eine Falle zu stellen. Das ist nur eine Verhörtaktik. «
    »Eine verdammt widerwärtige.«
    »Aber auch verdammt wirksam«, sagte der Rothaarige mit der Narbe auf der Stirn.
    »Worin bestehen denn die Indizien gegen Tennyson?«
    »Werden Sie schweigen?« sagte der ältere Agent. »Wenn Sie wollen, kann ich auch veranlassen, daß die höchsten Stellen in Ihrem Land Sie dazu verpflichten. «
    Holcroft zögerte einen Augenblick. »Also gut, ich werde nicht in New York anrufen; ich werde nichts sagen. Aber ich will Informationen.«
    »Wir feilschen nicht.« Der jüngere Mann sprach mit unfreundlicher Stimme, aber ein Blick seines Kollegen bremste ihn.
    »Es geht hier auch nicht um Feilschen«, sagte Noel. »Ich sagte, ich wolle mit einem Mitglied der Familie in Verbindung treten, und ich glaube, das sollte ich auch. Wo kann ich Kontakt mit Tennysons Schwestern aufnehmen? Die eine ist mit einem Navy-Commander namens Beaumont verheiratet. Der Anwalt in New York weiß das; wenn ich es nicht tue, wird er versuchen, sie zu erreichen. Also kann das ebensogutich tun.«
    »Viel besser, wenn Sie es tun«, pflichtete der Grauhaarige ihm bei. »Wir sind überzeugt, daß keine der beiden Frauen von den Aktivitäten ihres Bruders weiß. Soweit wir das herausfinden konnten, haben sich die Geschwister einander entfremdet. Wie tief das geht, wissen wir nicht, aber es hat wenig oder gar keine Beziehungen zwischen ihnen gegeben. Offen gestanden, daß Sie hier aufgetaucht sind, ist eine Komplikation, auf die wir gerne verzichtet hätten. Wir wollen nicht, daß irgendwo Alarm geschlagen wird. Wir wollen die Situation im Griff behalten. «
    »Es wird gar nichts passieren«, sagte Noel. »Ich werde meine Nachricht übermitteln und dann meinen Geschäften nachgehen. «
    »Nach Amsterdam?«
    »Nach Amsterdam. «
    »Ja, natürlich. Die ältere Schwester ist mit Commander Anthony Beaumont verheiratet; sie ist seine zweite Frau. Sie leben in der Nähe von Portsmouth, ein paar Meilen nördlich von dem Marinestützpunkt, in einem Vorort, der sich Portsea nennt. Er steht im Telefonbuch. Das jüngere Mädchen ist kürzlich nach Paris übersiedelt. Sie arbeitet als Übersetzerin im Gallimard-Verlag, aber sie lebt nicht unter der Adresse, die sie dort angegeben hat. Wir wissen nicht, wo sie wohnt.«
    Holcroft stand auf und ging zwischen den beiden Männern durch zu seinem Schreibtisch. Er nahm den Kugelschreiber mit dem Werbeaufdruck des Hotels und ein Blatt Briefpapier.
    »Anthony Beaumont ... Portsmouth ... Wie schreibt man >Gallimard    Der rothaarige Agent sagte es ihm.
    Noel legte den Stift beiseite. »Ich telefoniere morgen und schicke dann eine kurze Nachricht nach New York«, sagte er und fragte sich dabei, wie lange er wohl mit dem Wagen nach Portsmouth brauchte. »Ich werde dem Anwalt sagen, daß ich die Schwestern erreicht und den Bruder nicht gefunden hätte. Ist das so richtig?«
    »Wir könnten Sie nicht dazu überreden, die ganze Angelegenheit bleiben zu lassen?«
    »Nein. Ich müßte dem Anwalt sagen, warum ich das getan habe, und das wollen Sie ja nicht.«
    »Also gut. Dann ist es so wohl das beste.«
    »Und jetzt sagen Sie mir, weshalb Sie glauben, daß John Tennyson dieser Tinamu ist. Das sind Sie mir schuldig.«
    Der ältere Mann schien zu überlegen. »Vielleicht sind wir das wirklich«, sagte er. »Ich betone nur noch einmal den geheimen Charakter dieser Information.«
    »Wem könnte ich denn etwas weitersagen? Ich bin nicht in Ihrem Gewerbe tätig.«
    »Nun ja«, sagte der Grauhaarige. »Sie haben recht. Wir sind Ihnen das schuldig. Aber Sie sollten auch wissen, daß wir solche Informationen nicht leichtfertig aus der Hand geben. Werten Sie es als Beweis für unser Verständnis.«
    Holcrofts Muskeln strafften sich; es war nicht schwierig, pampig zu werden. »Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Sie dauernd andern die Tür einrennen und sie beschuldigen, Meuchelmörder zu bezahlen. Wenn wir in New York wären, würde ich Sie vor Gericht schleppen. Sie sind mir wirklich eine Antwort

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