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Der Hollywood-Mord

Der Hollywood-Mord

Titel: Der Hollywood-Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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gekommen?« fragte Buckmore Phipps. »Hab noch nie 'n Verkehrsunfall erlebt, wo nur der Schwanz zerquetscht gewesen is.«
    »Dieses Geheul geht mir auf die Nerven«, sagte Gibson Hand.
    Dann blickten die Straßenmonster von der würgenden Nutte auf den heulenden Fahrer und sahen endlich, wie das alles zusammenpaßte. »Erst fickt die Nutte da unten in dem Motel 'n Kerl zu Tode«, merkte Gibson Hand an. »Dann beißt die hier 'nem Lustmolch fast 'n Schwanz ab. Weißte, da leben wir doch sicherer mit unseren Pussies in diesen Ginpinten in Chinatown, Buckmore.«
    Obgleich sie mit Verkehrsunfällen zu keiner Tageszeit gern was zu tun hatten, schon gar nicht so spät am Nachmittag (es ist nie ne Verkehrsstreife in der Nähe, wenn man eine braucht. Diese faulen Schweine!), diesen hier hatten die Straßenmonster echt am Hals.
    »Komma mit'm Ausweis rüber, Schwester«, sagte Gibson Hand zu der blonden Hure.
    »Hab keinen dabei«, sagte sie, als sie wieder etwas Luft hatte.
    »Wie heißt du?«
    »Peggy Farrell«, sagte sie wahrheitsgemäß.
    »Wie alt biste?«
    »Zwanzig«, log sie.
    »Willste zum Arzt?«
    »Nein«, sagte sie. »Ich will bloß nach Haus.«
    »Haste irgend 'n Stück von seinem Schwanz in den Zähnen?«
    »Nein.«
    »Na gut, dann gib mir mal deine Adresse und deine Telefonnummer.«
    Dann kam Buckmore Phipps rüber und flüsterte: »Meinste nich, daß wir diesen Besoffenen mitnehmen müssen, Gibson? Der Busfahrer brüllt rum, er wär ihm hinten reingedonnert, und man könnt sehen, daß der Kerl besoffen is.«
    »Scheiße!« knurrte Gibson Hand. »Das heißt, daß wir heute schon wieder Überstunden machen müssen!«
    Gerade jetzt beruhigte sich Bruno Benson wieder, steckte seinen verletzten Penis in die Hose zurück und hatte Angst, daß er wegen Trunkenheit am Steuer ins Kittchen mußte, wobei er sich schon überlegte, wie er genug Geld zusammenkratzen könnte, um gegen Kaution freigelassen zu werden.
    Dabei dachte er an seinen Zwanzig-Dollar-Schein. Zum Teufel, den hatte sie nicht verdient!
    »Die hat noch zwanzig Dollar von mir. Die will ich zurückhaben«, sagte er zu Buckmore Phipps.
    »Hat sie dir einen geblasen oder nicht?« Buckmore Phipps zuckte die Achseln. »Ich will in keinen Streit übers Geschäft reingezogen werden. Ich hab genug Probleme.«
    »Sie hat mir die zwanzig Eier erst nach dem Unfall aus der Tasche geklaut«, sagte Bruno Benson. »Ich will sie zurückhaben!«
    »Das is ne gottverdammte Lüge!« schrie die Blonde krächzend, und dann mußte sie wieder husten mit ihrer geschwollenen Kehle.
    »Sie hat mich beklaut. Ich will das Geld wiederhaben. Oder ich mach ne Anzeige!«
    »Officer, ich hab 'n Bus voller Kinder«, schrie der Busfahrer aus dem Fenster.
    »Gottverdammt!« knurrte Gibson Hand. »Sie kommen zur Hollywood-Station, Mann, sobald Se diese kichernden Milchsäufer losgeworden sind, und machen ne Unfallaussage! Buckmore, wir nehmen diese Typen beide mit aufs Revier, mal sehn, was wir da für 'n Sauzeug eingefangen haben.«
    Und so kamen der Burbank-Bomber und Jackin Jill beide in Gewahrsam und heulten laut, als sie fünfzehn Minuten später in den Detective Squadroom geführt wurden, wo Jackin Jill dann das Knochengerüst treffen sollte, das gehofft hatte, heute abend eine Verabredung mit ihr zu haben.

 

    14
    Mr. Silver
    Die Detectives erledigten die letzten Schreibarbeiten dieses Tages und führten die letzten Telefongespräche mit Verbrechensopfern, Freundinnen oder Ehefrauen. (Richtig, Liebes, is wirklich 'n reiner Zufall, daß ich ausgerechnet immer am Zahltag Überstunden schieben muß.) Der arme alte Cal Greenberg hatte es überhaupt nicht eilig, heimzugehen, sondern wartete damit gleich bis zum anderen Morgen: Im Stardust Ballroom lief der Seniorenabend! Und seine zweite Frau war auswärts auf Besuch bei einer Nichte. Pennsylvania six five, oh! oh! ooohhh!
    Dann sah er Buckmore Phipps mit einer tränenüberströmten kleinen Blondine im Schlepptau hereinkommen, und seine Stimmung sank sofort.
    »Hey, Greenberg«, sagte das Straßenmonster. »Wer ist zuständig fürn Beischlafdiebstahl aufm Sunset? Du?«
    »Hängt von den Umständen ab, Buckmore«, seufzte der arme alte Cal Greenberg. Hätt er sich bloß mehr beeilt, dann wär er jetzt längst weg. »War's 'n Raubüberfall, einfacher Diebstahl, oder was?«
    Die weinende Blondine sagte: »Dieser Mann is 'n Lügner! Ich hab niemand ausgeraubt!«
    »Also, sie hat den Freier am Schwanz verletzt, und der Busfahrer, dem der dann

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