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Der Hollywood-Mord

Der Hollywood-Mord

Titel: Der Hollywood-Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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Kopf hatte. »Also gut, wenn du endlich mit diesem Scheiß aufhörst, weil wir hier schließlich im Dienst sind, werd ich dir verraten, wer's ist. Aber erst dann, wenn wir diesen Job hier erledigt haben und nur, wenn du mit dem Biersaufen aufhörst.«
    Das Wiesel hatte den Satz kaum raus, als die volle Bierdose aus dem Fenster flog. Das Frettchen war plötzlich voll im Dienst. »Ich laß ihn nicht aus den Augen, Wiesel!«
    »Gut so.«
    »Ich wünschte, wir hätten 'n Maschinengewehr dabei, dann könnten wir ihm die Rücklichter zerballern, um ihn leichter verfolgen zu können.«
    »Klar, könnten wir.«
    »Wir könnten ihm auch Leuchtfarbe aufs Autodach spritzen, wenn wir 'n Hubschrauber hätten, um ihn aus der Luft zu verfolgen.«
    »Sicherlich.«
    »Keine Bange, Wiesel, wir werden diesen Scheißkerl schon aufs Kreuz legen!« Das Frettchen saß jetzt steif wie ein Ladestock und beobachtete den Mercedes durch ein Fernglas. Er sah dabei aus wie Charlton Heston auf der Brücke eines Zerstörers. Unglaublich, was manche Männer für vier Brustwarzen alles taten.
    Ganz-einfach-Bill schien mittlerweile eine gemütliche Hafenrundfahrt ganz für sich allein zu machen. Dann rollte er langsam auf den Parkplatz des Redbeard-Saloons, wo sich Cops und Hafenarbeiter im Laufe von Jahrzehnten ein paar legendäre Schlägereien geliefert hatten.
    Als Redbeard starb, so wurde erzählt, war halb San Pedro zu seiner Beerdigung gekommen und alle Trunkenbolde, Preisboxer und Straßenkämpfer zwischen der Sporthalle auf der Main Street und dem Terminal-Island-Gefängnis. Redbeard Mahoney war zu seinen Lebzeiten Seemann bei der Handelsmarine gewesen, auch ein berühmter Ringer und ein recht guter Profiboxer, nur hatte er ein Glaskinn. Sie waren wirklich alle gekommen, nachdem Redbeard Mahoney ganz hoch gewettet hatte, daß er gut eineinhalb Liter Jamaikarum in einer Stunde runterkippen würde. Er gewann dann zwar den 500-Dollar-Einsatz, aber verlor dabei sein Leben durch Alkoholvergiftung. Er starb mit einer solchen Fahne, daß jede Schnapsdrossel von Los Angeles zwischen Gangviertel und Hafengebiet nur im Flüsterton von seinem Abgang sprach.
    Am Tag seiner Beerdigung war im Hafen genausoviel los wie beim Mardi Gras, am Karnevalsdienstag. Zwei Dixieland-Bands spielten, eine Truppe Pfadfinder war da, ein Zug uniformierter Cops, die sich ihre Gefechtsnarben in Redbeards Saloon verdient hatten, und eine Busladung Säufergesindel, die ein sentimentaler Wachkommandeur aus dem Zentralgefängnis gelassen hatte, der 1948 zwar mal drei seiner Zähne an einen Seemann in Redbeards Saloon verloren hatte, aber anschließend genüßlich mitansehen durfte, wie Redbeard Mahoney persönlich dem Cop-Gegner sämtliche Zähne rausschlug und dann den Seemann an den Armen festhielt, damit der Cop selbst noch ein bißchen Hackfleisch aus ihm machen konnte. So ein Kumpel war Redbeard Mahoney gewesen.
    Dabei hieß er gar nicht Redbeard Mahoney, sondern Moses Mankowitz. Und in seinem Letzten Willen bat er darum, daß ein Rabbi bei seinem Begräbnis zugegen sein sollte, um die moderne Wikingerbestattung zu überwachen. In dem schicksalsträchtigen Augenblick, als das Leichenbestattungsmotorboot gerade vom Kai ablegen wollte mit der Urne voll Moses Mankowitz alias Redbeard Mahoney, rückte ein orthodoxer Rabbi seinen schwarzen Hut zurecht, glättete seinen langen schwarzen Mantel, korrigierte noch einmal den Sitz seiner horngefaßten Brille und marschierte dann mutig durch die Menge der Saufbrüder, Boxer, Hafenarbeiter, Matrosen der Handelsmarine, Berufsfischer, Detectives-Veteranen, unerlaubt fehlenden Polizisten in Uniform, weinenden Nutten und einer buntgemischten Schar Seefahrer von Long Island bis Long Beach. Die Menge wurde ungewöhnlich still, als der kleine Mann mit den schwarzen Kleidern und dem langen schwarzen Bart hervortrat, um in einer sehr alten Sprache etwas vorzulesen. Und dann hörten sie es: Moses Mankowitz?
    Zuerst verbreitete es sich in der Menge wie schwarz gebrannter Alkohol für alle. Jeder gab es an den nächsten weiter: Moses Mankowitz? Siebzigjährige abgetakelte Nutten wischten sich die Tränen weg, und ihre Gesichter verfinsterten sich. Was bedeutete das alles? Moses Mankowitz?
    Und dann sank es auf die Menge nieder wie eine Wolke aus Tränengas! Sie zogen Grimassen. Sie rissen die Münder auf. Sie heulten auf. Sie erstickten fast daran. Moses Mankowitz? Redbeard Mahoney? Der irische Hundesohn war also ein verdammter Jude !
    Als die

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