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Der Hollywood-Mord

Der Hollywood-Mord

Titel: Der Hollywood-Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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Frettchen. »Warum haben wir Sox Wilson diesmal bloß nicht geglaubt? Wir müßten noch zwei Wagen mehr haben wegen dem Schwanz.«
    »Warum hab ich bloß das Maul so weit aufgerissen und Woofer von dem Doper in seiner Straße erzählt?«
    »Warum haben diese unbekannten Verdächtigen nicht mal 'n paar bessere Einfalle und hecken beim nächstenmal ein todsicheres Ding aus, damit Woofer auf die Krankenstation im Veteranenhospital kommt, bevor er uns auf 'n Sack hauen kann? Hab 'n verdammt dummes Gefühl, daß das hier ne längere Nachtschicht wird.«
    »Ich hab das dumme Gefühl, daß ich die Puppe mit den vier Nippeln heute nacht im Glitter Dome bestimmt nicht aufreißen werde.«
    »Scheiße, keiner von uns kriegt heute was zu fummeln, und das … Moment! VIER NIPPEL? VIER BRUSTWARZEN?«
    In diesem Moment gab der Mercedes bei Gelb Gas und raste über die Kreuzung.
    »Scheißkerl, verdammter! Der glaubt immer noch, daß er verfolgt wird!«
    Das Wiesel brachte den Toyota sofort rüber auf die östliche Fahrspur, zwang einen Wäschereiwagenfahrer, hart in die Bremsen zu steigen, bog dann nach Süden ab, raste über den Bordstein in eine Tankstelle, dann über den Gehweg und riskierte, da inzwischen zwei andere Autos hinter dem Mercedes fuhren, einen Sprung rüber auf die westliche Fahrspur, um die Verfolgungsjagd fortzusetzen. Wenn sie die Ampel hinter dem wachsamen Fahrer ebenfalls überfahren hätten, wäre alles aus gewesen. Der Pulsschlag des Frettchens betrug inzwischen 130 pro Minute, und immer wieder warf er einen schnellen Blick rüber zum Wiesel mit seinen hervorquellenden grünen Augen im bärtigen Gesicht, der das Lenkrad mit eisernem Griff umschlossen hielt.
    »Verdammt noch mal, Frettchen, guck gefälligst auf die verfluchte Straße! Sonst verlieren wir ihn aus den Augen. Scheiße, wo ist er? Er ist uns entwischt!«
    Die beiden Drogenfahnder durchkurvten alle möglichen Straßen, schielten in jede Seitenstraße, und das gegen die dunstigen Strahlen der untergehenden Sonne, die jedes helle Auto silbern erscheinen ließ.
    »Ich hab geblinzelt. Hab bloß ne Sekunde lang geblinzelt.«
    »Also, spar dir dein verdammtes Blinzeln gefälligst auf, bis diese Verfolgungsjagd vorbei ist! Mach deine … Da ist er ja!«
    Der silberne Mercedes parkte in der Vine Street direkt vor einem Schnapsladen. Das Wiesel ließ sich mit dem Toyota sofort in die erste Fahrspur zurückfallen und fuhr, während das Frettchen sich auf den Boden warf, an dem Laden vorbei, bis er nach links abbiegen konnte. Er parkte den Wagen in der nächsten Straße südlich, wo das Frettchen dann heraussprang und bis zur Ecke vorrannte, um den Beobachtungsposten zu übernehmen. Während das Wiesel mit laufendem Motor in der Kurve stehenblieb, behielt das Frettchen an der Ecke den silbernen Mercedes im Auge. Plötzlich kam das Frettchen zum Toyota zurückgerannt, und das Wiesel fuhr langsam an.
    »Fährt er weiter?«
    »Nein, er ist noch drin. Aber hat die wirklich vier Brustwarzen?«
    »VERDAMMT, FRETTCHEN, SCHER DICH ZURÜCK AUF DEINEN POSTEN! DAS HIER IST DIENST! DIE WERDEN UNS UNHEIMLICH AUF DEN SCHWANZ TRETEN!«
    Also trottete das Frettchen wieder auf seinen Beobachtungsposten zurück, schmollte und schwor sich, die Braut mit den vier Brustwarzen zu bumsen, sobald das Wiesel im Glitter Dome wieder mal besoffen war und ihm dann vielleicht doch ihren Namen verpfiff. VIER BRUSTWARZEN!
    Und dann kam Ganz-einfach-Bill tatsächlich aus dem Schnapsladen, schaute träge nach beiden Seiten, zündete sich eine Zigarette an, stieg in seinen 450 SL, und ab ging's wieder Richtung Norden.
    Die Drogenfahnder verfolgten ihn bis zum Hollywood Freeway. Inzwischen versuchten sich die beiden als Verkleidungskünstler. Auf der Fahrt in die Vororte versteckte das Wiesel seinen Pferdeschwanz unter einem Bauarbeiterhelm. Das Frettchen kauerte sich tief in seinen Sitz und kam nur hoch, wenn das Wiesel den Wagen wieder mal aus den Augen verlor.
    Dann nahm der Mercedes eine Ausfahrt, anschließend die nächste Einfahrt, und schon brausten sie auf dem Hollywood Freeway wieder stadteinwärts. Das Frettchen trug jetzt eine blonde Farah-Fawcett-Perücke und rutschte sehr nahe an das Wiesel heran, und beide schwitzten wie die Teufel in den letzten Minuten dieses höllisch heißen Nachmittags.
    »Ich glaub, dein Deodorant hat dich im Stich gelassen«, sagte das Wiesel, als das Frettchen sich so richtig an ihn kuschelte.
    »Haste etwa Bo Derek erwartet«, fragte das Frettchen

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