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Der Hollywood-Mord

Der Hollywood-Mord

Titel: Der Hollywood-Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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konnte. »Wir entdeckten durch unsere letzten Schallwellen, daß Sie sogar in Buchmachergeschäfte verwickelt sind. Mein Gott, ich steh auch auf Unterwäsche, aber ich versuch doch wenigstens, ein paar Laster unter Kontrolle zu halten: Polaroids, Buchmacher, Masturbieren. Irgendwo muß einfach Schluß sein, Tommy.«
    »Ich wette nur ab und zu beim Pferderennen«, jammerte Thunfischbüchsen-Tommy. »Ich will's auch nie wieder tun!«
    »Und das allerletzte, wir wissen, daß Sie 'n Rauschgiftsüchtiger sind, Tommy«, sagte das Frettchen. »Jetzt rücken Sie erst mal Ihre Geheimvorräte raus, und dann können wir gleich viel sanfter mit Ihnen umgehen.«
    »Bin ich überhaupt nicht!« jammerte Thunfischbüchsen-Tommy. »Bin ich wirklich nicht! Ich arbeite jede Nacht im Eilbotenservice, beim Swifty Messenger Service. Ich bin der beste und schnellste Zusteller, den sie haben. Und rasende Eilboten können keine Rauschgiftsüchtigen sein!«
    »Du kannst nicht einfach irgend jemanden laufen lassen«, sagte das Wiesel zum Frettchen. »Los, nehmen Sie Ihren Mantel, Tommy, wir haben keine Zeit, hier rumzustehen und zuzugucken, wie Sie sich ausheulen.«
    »Warten Sie, bitte!« schrie Thunfischbüchsen-Tommy, sprang auf und rannte in sein Schlafzimmer zu seiner Nachttischschublade.
    Die beiden überraschten Fahnder zogen ihre Revolver, und nachdem sie Thunfischbüchsen-Tommys erneuten Angstausbruch wieder unter Kontrolle hatten, setzten sie ihn auf das Bett und fischten die Packung aus der Schublade. Er hatte genau fünfzehn Dexies (Dexedrine) und zwölf rote, mit denen er sich hoch- oder runterbringen konnte. »Das ist alles an Dope, was ich hab«, schluchzte Thunfischbüchsen-Tommy. »Hab ich in Flameout Farrells Restaurant gekriegt. Wahrscheinlich wissen Sie längst, daß er mein Buchmacher ist.«
    »Wir wissen alles.« Das Wiesel nickte.
    Dann sagte Wiesel: »Normalerweise bieten Buchmacher ihren Kunden keine Upper und Downer an.«
    »Flameout hat sie mir nicht verkauft. Tatsächlich hat sie niemand verkauft. Da kam so 'n Kerl in Flameouts Restaurant und gab sie mir eines Tages. Fährt 'n Bentley. Glaub, der ist 'n großer Fisch im Koksgeschäft!«
    »Noch 'n großer Fisch«, stöhnte das Frettchen. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Irgend jemand hat es erwähnt. Is auch 'n großer Pferdewetter. Hab gehört, daß er manchmal 'n Tausender am Tag auf der Rennbahn verliert, und das macht ihm nichts aus!«
    »Wirklich?« sagte das Wiesel. Ein Riese pro Tag. Vielleicht würde am Ende doch noch ein Drogenfall daraus. Das Frettchen nickte zu ihm rüber. Sie hatten allmählich die Schnauze voll, hier mit Thunfischbüchsen-Tommy rumzumachen.
    »Okay, Tommy, jetzt hören Sie mir mal gut zu«, sagte Wiesel. »Vielleicht könnten wir Sie noch dieses eine Mal laufen lassen, aber nur, falls Sie mit uns zusammenarbeiten. Man nennt so was 'n Gegengeschäft. Kleiner Fisch gegen großen Fisch. Verstehen Sie?«
    »Nein.«
    »Wie heißt dieser Kerl, na, der Gauner, der Ihnen die Uppers und Downers gegeben hat?«
    »Muß mal überlegen«, sagte Thunfischbüchsen-Tommy. »Sie haben mich so erschreckt, daß ich überhaupt nicht mehr denken kann!«
    »Ganz ruhig, gaaanz ruhig«, sagte das Frettchen. »Überlegen Sie sich's gut. Lassen Sie die Entscheidung reifen. Legen Sie sich auf das Bett.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Gruppennotzucht natürlich, was meinste wohl sonst? LEGEN SIE SICH ENDLICH AUF DAS VERDAMMTE BETT!«
    Woraufhin Thunfischbüchsen-Tommy sich tatsächlich hinplumpsen ließ, den Bauch nach oben, um die Vergewaltigung so lange wie möglich zu verhindern. Mit vor Angst geweiteten Augen starrte er die beiden wildgewordenen Fahnder an.
    »Ist Ihnen vor Angst die Spucke weggeblieben, oder ist noch welche da?« fragte das Frettchen.
    »Weiß nicht!« jammerte Thunfischbüchsen-Tommy.
    »Mund auf«, befahl das Frettchen.
    Thunfischbüchsen-Tommy schwitzte wie der Teufel, sein schwabbeliger Körper zitterte von oben bis unten, aber er öffnete den Mund, schloß die Augen, und dann würgte er plötzlich, als ihm etwas in die Kehle flog.
    »Runterschlucken, wenn noch Spucke da ist«, befahl das Frettchen.
    Thunfischbüchsen-Tommy schluckte einmal, zweimal, dann hatte er es unten. Er lächelte. Das war eine von den roten.
    »Hey, jetzt versuch ich es mal mit der!« sagte das Wiesel und nahm Frettchen eine Kapsel aus der Hand. »Noch mal aufmachen.«
    Diesmal nickte Tommy gierig und öffnete die gummiartigen Lippen. (Gott, dem hingen tatsächlich

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