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Der Hollywood-Mord

Der Hollywood-Mord

Titel: Der Hollywood-Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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das Frettchen. »Ob ich Lust hab auf ne Puppe mit vier Nippeln?« Und dabei warf er dem Wiesel einen wilden, wissenden Blick zu.
    »Okay, muß nicht viel dran sein, aber Gloria La Marr sagt, da is irgend'n Oberschwuler in ihrem Knast, der ne Stange angibt mit eurem Kumpel Bozwell. Irgendeiner, der sich Violet nennt. Nu redet nich mit Violet drüber, sonst werden se Gloria ausräuchern. Jedenfalls hat Violet das Bild von Bozwell in der Zeitung gesehen. Bozwell war in der Nacht, in der er Violet traf, mit so 'nem Bürschchen unterwegs, und sie haben 'n paar Wörter Pingpong miteinander geredet. Über Gold. Das müßte zwei Nächte vor der Nacht gewesen sein, als er versucht hat, dir die Augen auszuschießen, Frettchen. Vielleicht isses ja nichts. Aber es is'n Check wert, das auf jeden Fall. Sie hat gesagt, das Schlitzauge war in irgend 'n Restaurant auf der Melrose in der Nähe von der Western gegangen. Vielleicht in 'n Chinarestaurant.«
    »Ganz-einfach-Bill hat zwei Jahre in Vietnam gedient«, sagte das Frettchen. »Das stand auf 'ner alten Bescheinigung, die wir bei ihm gefunden haben. Vielleicht hat er da gelernt, Gurgeln durchzuschneiden. Alte Gewohnheiten?«
    »Könnt ihr ihm nicht 'n Deal vorschlagen, wenn er euch das Schlitzauge verpfeift, diesen Vietnamesen oder was er is?« fragte Schultz.
    »Der sagt keinen Ton mehr«, sagte das Wiesel. »Wollte schon den Kameraden vom Raub aus der Stadt kaum was erzählen. Und den Kameraden vom Hafen hat er gesagt, sie sollten in der Aalscheiße tanzen. Hätt genug Geld, um sich 'n Anwalt zu nehmen und am nächsten Tag mit 'nem Gerichtsbeschluß wieder draußen zu sein. Und vielleicht sagt er sogar die Wahrheit, daß er dieses Schlitzauge nicht allzu gut kennt. Vielleicht haben sie sich wirklich erst im Massagesalon getroffen, und Ganz-einfach-Bill hat versucht, vietnamesisch mit ihm zu reden, und … ja, das könnt doch sein, daß sie sich gesucht und gefunden haben, oder?«
    »Also«, sagte Schultz achselzuckend, »wollt ihr, daß ich's den Leuten vom Raub geb? Immerhin, die bearbeiten den Fall ja.«
    »Nein, laß uns das checken«, sagte das Frettchen. »Ich hab 'n sehr persönliches Interesse, den Jungen zu finden.« Sein Herz begann unregelmäßig zu schlagen. Kill mich nicht! Mutter! »Ein sehr persönliches Interesse.«
    »Habt ihr überhaupt 'n paar Hinweise?« fragte Simon.
    »Nee«, sagte das Wiesel. »Dem Kerl sind 'n paar Sachen aus der Tasche gefallen, als er sich an 'nem Zaun die Klamotten kaputtgerissen hat. N Schlüssel und 'n Stück Papier mit 'ner Telefonnummer.«
    »Was für ne Nummer?«
    »Keine besondere. Hauptanschluß von 'nem großen Filmstudio. Da marschieren wahrscheinlich fünftausend Leute am Tag raus und rein. Die machen da sogar Fernsehshows. Der Typ hat wahrscheinlich versucht, da mal in son Quiz oder so was reinzukommen.«
    »Was für 'n Studio?« fragte Schultz.
    »Na das, wo dieser Kerl Boß war, dieser Typ, der da neulich auf diesem Bowlingbahnparkplatz umgenietet worden is.«
    »Nigel St. Claire«, sagte Schultz, wobei er Simon anschaute. »Und was ist mit dem Schlüssel? Haben sie das inzwischen rausgebracht?«
    »N ganz gewöhnlicher Schlüssel«, sagte Frettchen. »Nix dahinter.«
    »Vielleicht isses 'n Schlüssel, den sie im Studio benutzen«, sagte Schultz.
    »War das erste, was sie in dem Studio gecheckt haben, als sie die Telefonnummer hatten. Is 'n völlig anderes Schlüsselfabrikat.«
    »Irgendeiner muß das chinesische Restaurant finden und rauskriegen, was damit los ist«, sagte Schultz. »Irgendeiner mußt du sein, Frettchen. Du bist der einzige, der weiß, wie dieser schlitzäugige Typ aussieht. Du würdest ihn wiedererkennen, nich?«
    Das Frettchen erinnerte sich an ihn. Der Schweinehund hatte widerlich gegrinst, als er den Abzug durchgezogen hatte. Dann war das Grinsen verschwunden, als es geklickt hatte. Das Frettchen konnte sich sehr gut an ihn erinnern, klar doch.
    »Wir haben im Augenblick nich viel am Laufen«, sagte das Wiesel, das genau wußte, wie scharf das Frettchen darauf war, den Mörder zu kriegen.
    Obgleich sie immer noch sauer darüber waren, daß man ihnen den Mordfall weggenommen hatte, waren Schultz und Simon doch soweit Polizisten, daß sie Al Mackey und Martin Welborn über die winzige neue Spur informierten.
    »Der Schlitzaugenganove hatte die Nummer von dem Studio? Da muß es doch tausend Nebenanschlüsse und Privatnummern geben«, sagte Al Mackey, als er davon erfuhr.
    »Dachte nur, daß ich's euch

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