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Der Hort der Waechter

Der Hort der Waechter

Titel: Der Hort der Waechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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als gefiederter Schemen mit machtvollen Flügelschlägen in das Hauptgebäude hinein.
    Lilith zögerte nicht, ihrem Gefährten zu folgen. Auch wenn ihre Schwingen sie nicht so rasch vorantrugen wie ihn, war sie doch schneller als die Brüder hinter ihr, die ebenfalls zu laufen begannen.
    *
    Wäre Aleksej noch er selbst gewesen, so wäre er vor Ehrfurcht erstarrt beim Betreten jenes Bereiches tief unter Monte Cargano, den die Bruderschaft die »Innere Halle« nannte.
    So aber schritt der junge Mann unbeeindruckt weiter hinein, vorüber an den mächtigen Säulen, die die himmelhoch scheinende Decke des Felsendoms stützten, und durch das grünliche Leuchten, das aus den Wänden selbst sickerte und alles in weiches, nebliges Licht tauchte.
    »Heda! Bleib stehen!«
    Gabriel ließ Aleksej auf den Zuruf nicht einmal reagieren. Er wußte um die Wächter des Tores und nahm sich ihrer selbst an. Ohne Spielerei wie vorhin noch bei Cadfael. Seine Macht reichte längst aus, um sich solcher Probleme im Vorübergehen zu entledigen.
    Zwölf Brüder waren es, die zu Wächtern berufen worden waren -und denen die Berufung nun den Tod eintrug. Ihr Fleisch wurde ihnen welk auf den Knochen, als sie Aleksejs ansichtig wurden, und ihre Knochen selbst zerfielen zu Staub.
    Die zwölf anderen indes, geisterhaft bleich wirkende Gestalten, taten nichts, reagierten in keiner Weise auf den Eindringling. Gabriel kannte sie nicht, wußte nicht, weshalb sie hier standen, im Halbkreis aufgereiht um das Heiligtum.
    Bei seinem Besuch im Traum waren sie jedenfalls noch nicht hiergewesen.
    Sie irritierten ihn. Und seine Verwirrung wuchs noch, als er feststellen mußte, daß er ihnen nichts anhaben konnte. Weil er nichts in ihnen fand, was für seine Macht angreifbar gewesen wäre. Eine Erfahrung, für die er in seinem immensen Wissen keine Erklärung fand.
    Aber solange sie nichts taten oder ihn gar aufzuhalten versuchten ...
    Gabriel ließ Aleksej sich dem Heiligtum zuwenden. Es war gewaltig und auf eine Weise beeindruckend, der nicht einmal Gabriel sich zu entziehen vermochte.
    Das Portal nahm den größten Teil der Nordwand der Halle ein. Es bestand aus dunklem Eichenholz und zwei Flügeln, von denen jeder so groß war wie ein Haus. Über und über war es mit Nieten beschlagen, die in ihrer Gesamtheit sinnverwirrende Muster schufen. Gewaltige Riegel und Schlösser sollten dafür sorgen, daß niemand das Tor öffnete.
    Gabriel verließ Aleksej, trat wie ein Schemen aus dem Körper des Adepten und gewann dann feste Substanz, während der junge Russe an seiner Seite niedersank wie eine Hülle, die ihres Inhalts beraubt worden war.
    Das Kind sah auf.
    Die Nieten auf dem geschwärzten Eichenholz begannen zu glühen und schließlich in weißer Glut zu schmelzen. Die alten Zeichen lösten sich auf, als das flüssige Metall zischend am Holz herablief.
    Gabriel stand da, als würde er nichts anderes tun als nur interessiert zuzusehen, was da passierte.
    Ein gewaltiges Knarren und Ächzen ließ das Portal erbeben und pflanzte sich in den Fels ringsum fort, als schließlich auch das letzte Symbol verschwand.
    Aufmerksam betrachtete der Knabe nun die Riegel und Schlösser des Tores. Und verfuhr mit jedem einzelnen davon in gleicher Weise.
    Ein Riegel nach dem anderen brach, wenn er in Weißglut stand.
    Und ein Schloß nach dem anderen gab rumpelnd nach, wenn ein glühender Schlüssel sich darin drehte.
    *
    Landru fühlte sich längst nicht stark, als die Lähmung des Bannstrahls endlich von ihm abfiel. Dennoch konnte er der Versuchung nicht widerstehen, der Spur zu folgen, der Fährte des verhaßten Kindes .
    Ein anderes Balg, das er ebenso sehr verfluchte wie den Knaben, hatte ihm unwissentlich die Flucht vor der mysteriösen Bruderschaft ermöglicht. Lilith Edens Auftauchen hatte die Aufmerksamkeit der Mönche von ihm abgelenkt. So konnte er ungesehen verschwinden, als er wieder vollends Herr seines Körpers war.
    Wie ein Schatten stahl Landru sich in das Gebäude und folgte der Witterung, bis er an einer Treppe anlangte, die direkt in den Fels des Berges führen mußte. Die Zahl der Stufen schien endlos. Irgend-wann erreichte der Hüter aber doch einen Gang, dem er folgte, um in andere abzubiegen, wenn die Spur des Kindes es tat. Manches Mal vollführte sie auf völlig ebener Strecke abrupt einen Schwenk, und Landrus scharfer Blick erkannte, weshalb das so war. So wich auch er jeder Falle aus, die man für ungebetene Besucher hier unten eingerichtet hatte.
    Wo

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