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Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!

Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!

Titel: Der Hund, die Krähe, das Om... und ich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Fröhlich
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Yoga als Speckrand und Bierbauch! Stress, mach die Flatter!
    Jetzt, wo ich seit Längerem mal wieder über Essen und Abnehmen nachdenke, fällt mir auf, dass ich seit einiger Zeit keine Süßigkeiten mehr esse. Überhaupt kaum Zucker. Vielleicht weil ich einen niedrigeren Cortisollevel habe? So oder so – schaden kann es ja nicht. Werde mal ein bisschen darauf achten!
TAG 21
    Gute Gesellschaft
     
    Bin in Kassel beim Hessischen Rundfunk. Hier wird die Sendung „Straßenstars“ produziert, in der ich ab und an mitmache. Ich liebe diese kleine Sendung und freue mich jedes Mal dabei zu sein. Die netten Maskenbildnerinnen loben mein Aussehen. Ich erzähle, dass ich seit knapp drei Wochen Yoga mache. Annette, eine der beiden, übt schon seit Jahren Yoga. Wir schwärmen ein bisschen.
    Aber nicht nur Annette und ich praktizieren Yoga. Yoga ist zur Massenbewegung geworden. Yoga ist in. Es ist fast leichter, die aufzuzählen, die kein Yoga machen. Unter den aktiven Yogis sind illustre Namen: Orlando Bloom, Meredith von Greys Anatomy , Ellen Pompeo, Jessica Biel, Natalie Portman, Reese Witherspoon, Cameron Diaz, Gwyneth Paltrow, Meg Ryan, Halle Berry, Sting, Maria Furtwängler … um nur einige zu nennen.
    Ich denke, wenn es so viele Menschen so begeistert tun, wird das einen Grund haben. Sollte es diesen Grund wirklich geben, ich bin ihm auf der Spur …
    Gehe seit Neustem auch wieder regelmäßig joggen. Oder auf den Crosstrainer. Wenn das Wetter zu eklig ist, renne ich nicht gern draußen. Yoga ist für die Beweglichkeit, für Kraft, Balance und Koordination – den Rest mache ich für die Ausdauer. Ich gehe, weil ich Lust darauf habe. Dass ich Lust darauf habe, erstaunt mich, aber so lange der Spaß anhält, werde ich es tun.
     
    ICH WERDE „DEUTSCHLANDS NEXT TOP FIT MOPPEL!“
    BIEGSAM UND TRAINIERT. MISS FITSPECK!

    WÄRE SCHÖN PEINLICH, WENN ICH BEICHTEN MÜSSTE: ICH HABE MICH BEIM YOGA VERLETZT ...

    DER BAUM IN DER VARINATE „ZITTERPAPPEL“.





TAG 22
    Sektenhotel
    Ich muss in Kassel übernachten und wollte keine „Da kann ich ja schlecht Yoga machen!“-Ausrede haben. Also habe ich mir auf meinen iPad einen Podcast aus dem Internet geladen. Einen Yoga-Podcast. Ein kleines Filmchen. Eine 20-minütige Übungsfolge. Sogar die Yoga-Matte habe ich dabei.
    Statt zum Frühstück zu gehen, rolle ich meine Matte im Hotelzimmer aus und starte den Vorturnfilm. Ich komme mir direkt sehr heroisch vor. Yoga statt Brötchen, wie untypisch für mich! Und wie gesund! Turnen statt Kohlenhydrate! Würde am liebsten direkt schon vor dem Üben mehrere Freundinnen anrufen, um ihnen von meinem heldenhaften Vorhaben zu erzählen. Bin selbst ganz begeistert von mir.
    Das Video beginnt und ich bin entsetzt. Ich hätte es mir besser vorab mal angeschaut. Es scheint sich um ein besonderes Yoga-Programm zu handeln. Eins, bei dem andauernd gesungen wird. Man nennt es aber nicht singen, sondern chanten. Es wird gechantet. Der Gedanke, was andere denken könnten, wenn sie diese Geräusche aus meinem Zimmer hören, macht mir Sorgen. Normalerweise gebe ich nicht mehr viel darauf, was andere von mir denken. Das habe ich mir im Laufe der Jahre abgewöhnt. Dafür habe ich in meinem Leben schon zu viele Gehässigkeiten über mich gehört. Man erspart sich jede Menge Stress und bittere Falten um den Mund herum, wenn man all das nicht zu ernst nimmt. Außerdem habe ich begriffen, dass es nahezu unmöglich ist, von allen gemocht zu werden. Dass man nicht mehr so abhängig ist von der Meinung anderer, ist ein großer Vorteil des Alters.
    Bei der Tonkulisse um mich herum könnte man vermuten, in meinem kleinen Kasseler Hotelzimmer fände ein Sektentreffen statt. Peinlich. Ich drehe den Ton runter und versuche den Übungen ohne Anleitung zu folgen. Ich schaffe es nicht. Versuche, aus dem Kopf ein paar Sonnengrüße hinzubekommen. Ziemlich hilflose Vorstellung meinerseits. Gebe ziemlich schnell auf und lege mich in die Totenstellung. Shavasana geht immer. Die Übung kann ich immerhin auswendig.
    Ich tröste mich damit, dass der Wille da war! Und Shavasana ist ja auch Yoga. Inzwischen genieße ich die Entspannung sogar hemmungslos ohne vorherige Anspannung. Man muss auch gönnen können – das gilt fürs Miteinander, aber auch für einen selbst. Das vergisst man leider oft. Nett und gut mit sich selbst umzugehen. Wer sich mag, kann auch leichter andere mögen. Sich mit sich selbst anzufreunden und freundlich mit sich umzugehen ist, so glaube ich

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