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Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)

Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)

Titel: Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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sich den Rock glatt. „Benötige ich spezielle Unterlagen?“
    Farruk nickte, erhob sich ächzend und ging zu einem hässlichen Ölgemälde, das die halbe Wand des Büros einnahm. Mit seinen dicken Fingern drückte er einen versteckten Mechanismus und das Bild fuhr langsam in die Höhe. Aus dem Safe dahinter nahm Farruk einen Umschlag, den er Leyla hinwarf, die ihn geschickt auffing.
    „Ich denke, Sie kennen sich damit aus, Leyla! Es ist ja nicht zum ersten Mal! Aber denken Sie daran, diesmal ist es kein Routinejob!“, schnaufte er noch zum Abschied und hielt ihr die Tür auf.
    „Warum?“, fragte Leyla
    „Ein Agent wurde reaktiviert und das bedeutet Alarmstufe Rot für meinen Klienten. Und Sie wissen ja: Sollte etwas schieflaufen, dann kennen wir Sie hier nicht!“
    „Natürlich, ich weiß Bescheid! Aber es wird nichts schieflaufen!“
    Im Lift hielt Leyla den Umschlag fest an ihre Brust gedrückt und atmete tief durch. Eine Millionen Dollar als Extrabonus! Nie wieder arm! Damit kann ich mir endlich den Traum vom eigenen Haus am Meer erfüllen!, dachte sie verzückt und eine Welle des Glücks durchflutete sie, denn sie zweifelte keinen Augenblick daran, dass sie den Auftrag zur vollsten Zufriedenheit von Farruk und seines Klienten ausführen würde. Dass sie auch in heiklen Situationen nicht versagte, hatte sie in der Vergangenheit schon oft bewiesen.
    In ihrem Büro setzte sich Leyla sofort an ihren penibel aufgeräumten Schreibtisch und öffnete gespannt den Umschlag. Farruk hatte recht gehabt, es waren die üblichen Unterlagen. Sie blätterte die Papiere durch, studierte die beigefügten Fotos, prägte sich markante Details der Auftragsbeschreibung ein und klappte schlussendlich das Flugticket auf. Als sie den Zielflughafen sah, lächelte Leyla und freute sich schon auf ihren Aufenthalt in Berlin.

    Im Machmad-Viertel von Beirut hatte man die letzten Ruinen des Bürgerkriegs bereits durch moderne und zweckmäßige Hochhäuser ersetzt. In einem dieser gesichtslosen Wohnblöcke hatte auch Leyla ihr winziges Apartment, denn die Mieten in den relativ sicheren Stadtteilen von Beirut waren in den vergangenen Jahren explodiert.
    Das Licht im Badezimmerspiegel leuchtete grell in ihr Gesicht und ließ die scharfe Falte zwischen ihren Augen stark hervortreten. Das lange, blauschwarze Haar, das sie tagsüber immer hochgesteckt hatte, hing ihr jetzt schwer über die Schultern und verdeckte auch noch einen Teil ihrer Brüste. Auf dem Bord unterhalb des Spiegels stand die Digitaluhr, die sie programmiert hatte, um rechtzeitig am Flughafen zu sein. Neben der Uhr lag auch eine große, metallisch glänzende Schere. Seufzend drehte Leyla eine dicke Strähne ihres blauschwarzen Haares in der Hand, dachte an den Extrabonus, griff dann entschlossen zur Schere und begann Strähne um Strähne abzuschneiden, bis sie ihr Haar gleichmäßig auf Kinnlänge gekürzt hatte. Eine halbe Stunde später hatte sie auch das Bleichmittel aus ihren Haaren gewaschen und setzte ihre Verwandlung weiter fort. Konzentriert griff sie dann nach einem kleinen Behälter und setzte sich vorsichtig die blauen Kontaktlinsen ein. Gerade als sie zufrieden ihr Spiegelbild betrachtete, hörte sie, wie sich die Eingangstür zu ihrem Apartment öffnete.
    Verdammt!, schoss es ihr durch den Kopf. Ich habe völlig auf Thalberg vergessen!
    „You dirty bitch!“, hörte sie ihn auch schon wütend rufen und musste lächeln. Zum Abschied wird es noch einmal richtig gut!, dachte sie.
    „Bin gleich so weit!“, rief sie und konnte sich nicht von ihrem stark veränderten Spiegelbild losreißen – sie war eine gänzlich andere Frau geworden!
    Währenddessen rumorte Thalberg im Wohnzimmer herum, wahrscheinlich auf der Suche nach einem Drink, dachte Leyla, und begann sich die Augen zu schminken. Während sie ihre Wimpern tuschte, fiel ihr die plötzliche Stille im Wohnzimmer auf. Sonst waren immer Thalbergs nervöse Schritte zu hören oder das Knallen der Küchentür, wenn er sich frisches Eis aus dem Gefrierschrank geholt hatte. Doch jetzt hörte sie nichts. Vielleicht wollte er nicht länger warten?, überlegte sie und war ein bisschen enttäuscht. Unruhig geworden, drehte sie sich um, trat aus dem Badezimmer, sah Thalberg an ihrem Esstisch stehen und versunken in ihrem deutschen Reisepass blättern, was sie zwar ein wenig wunderte, aber nicht weiter irritierte. Lautlos ließ sie ihren seidenen Morgenmantel zu Boden fallen und ging nackt und erwartungsvoll auf Thalberg

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