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Der Hurenkiller - Teil 1

Der Hurenkiller - Teil 1

Titel: Der Hurenkiller - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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Tag noch zu Fressen auf den Tisch stellen
soll.«
    Wegner
senkte den Blick.
    »Das
einzige Problem in eurer Familie war doch nur, wo man das ganze Geld noch
lassen soll, was Vati von hoher See mit nach Hause bringt!«, wetterte Hauser
ungehalten weiter.
    »Es ist
gut!«, schrie Wegner nun zurück und sprang auf. »Du hast ja Recht! Ich bin da
ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen, okay. Aber ich werde mich nicht dafür
entschuldigen, dass mein Vater Geld verdient und meine Mutter sich um mich
gekümmert hat.« Auch Wegners Gesichtsfarbe änderte sich. »Oder glaubst du, dass
es einfach war, seinen Alten nur alle sechs Monate zu sehen?«
    Ein
Klopfen läutete zur Pause dieser Auseinandersetzung ein. Ein Uniformierter
steckte seinen Kopf zur Tür herein und schaute die Ermittler fragend an. Die
Wut schien den Beiden noch im Gesicht zu stehen, denn der Beamte wirkte
verunsichert. »Ihr Mann im Krankenhaus ist aufgewacht«, informierte er seine
Kollegen kleinlaut.
     
    Auf dem
Weg in die Uniklinik Eppendorf, kurz UKE, schwiegen die beiden Kommissare
beharrlich. Ihren Streit hatten sie schon lange beigelegt, aber trotzdem tat es
gut, sich der eigenen Gedanken widmen zu können. Letztendlich war es auch genau
das, was ihre Zusammenarbeit so wertvoll machte und sie seit so vielen Jahren
zusammenschweißte.
    Am
Haupteingang angekommen wies ihnen die unfreundliche Frau am Empfang nur
widerwillig den Weg.
    »Vielen
Dank für ihre freundliche Hilfe«, ließ Wegner die Frau mittleren Alters zum
Schluss gefühlvoll auflaufen.
    »Wie man
in den Wald hin ...«
    »Jaja«,
unterbrach Wegner sie grob, »ersparen sie uns ihre Waldgeschichten, bitte!«
     
    Auf der
Station angekommen, mussten die beiden Kommissare noch fast eine halbe Stunde
auf den behandelnden Arzt warten. Wenn dieser sich in einer Notfall-OP befunden
hätte, dann wäre dies ja noch in Ordnung gewesen. Als sich der junge Kerl
jedoch die Kuchenkrümel aus den Mundwinkeln rieb und danach auch noch dämlich
grinste, gab es für Wegner kaum mehr ein Halten.
    »Sie
wissen wohl nicht, wen sie vor sich haben ... sie Medizinschnösel!«, begann er
den jungen Arzt zu falten. »Ich habe schon Ärsche für Weniger abgeknallt!« Er
zog seine Jacke beiseite und ließ seine Dienstwaffe hinausschauen.
    »Was
fällt ihnen ein ...?«
    »Halten
sie ihr dämliches Maul!«, polterte Wegner weiter, »ist ihr Chefarzt immer noch
Professor Wolter? Wir haben damals zusammen Abi gemacht ... und uns `ne Zeit
lang ein Mädchen geteilt.«
    Jetzt
wurde der Arzt deutlich defensiver. »Sie können zu ihrem Mann ... aber nicht
länger als fünf Minuten.«
    Wegner
guckte böse.
    »Na gut
- Zehn.«

Kapitel 33
 
    Über dem
Bett blinkten kleine Lampen. Links und rechts davon hingen diverse
Plastikbeutel, die den Rumänen mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgen
sollten. An einem kleinen Tisch saß ein Uniformierter, welcher für die
Sicherheit des Mannes verantwortlich war, aber auch dessen Flucht
gegebenenfalls zu verhindern hatte. Wegners stummes Nicken verstand dieser
Kollege sofort. Er stand auf, schob den Beamten seinen Stuhl entgegen und
verschwand wortlos. Sicher würde der arme Kerl sich erst einmal einen starken
Kaffee und ein Brötchen dazu holen. Wegner selbst erinnere sich an einige
solcher Dienste, die er in seinen ersten Jahren bei der Polizei erlebt hatte.
Als ihm, gleich zu Anfang bereits, ein Verdächtiger abhandenkam, da hätte ihn
das fast schon seine junge Karriere gekostet. Einen Tag später jedoch hatte er
den »Ausbrecher« in seiner Stammkneipe aufgetan und ihn zum Dank anständig
verprügelt.
    Der
Rumäne hingegen würde sich so schnell nicht davonmachen können. Der riesige
Kopfverband ließ seinen Schädel seltsam asymmetrisch wirken. Seine Augen waren
offen, sein Blick allerdings zeugte von sehr starken Schmerzmitteln, die in
einer solchen Konzentration wie Drogen wirkten.
    Hauser
stellte sich selbst und seinen Kollegen in ruhigen Worten vor. Die Augen des
Rumänen veränderten sich danach abrupt. War sein Blick eben noch verträumt und
abwesend, so schaute er nun bereits misstrauisch und verschlagen drein. Die
Ermittler erkannten sofort, dass sich dieser Mann ihnen nicht ohne Weiteres
öffnen würde, um sie bereitwillig über die Hintergründe seiner Tat zu
informieren. Wegner zog sich einen Stuhl ans Bett und schaute dem Rumänen tief
in die Augen. Dieser hielt seinem Blick eisern stand und wirkte alles Andere
als eingeschüchtert.
    »Adrian«,
begann der

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