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Der Hypnosearzt

Der Hypnosearzt

Titel: Der Hypnosearzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Ihre Augen hatten sich mit Tränen gefüllt.
    Also war es das, was er erwartet hatte! Stottern als Folge eines psychischen Traumas … Auch Stefan war aufgestanden. Er griff nach Régines Hand und hielt sie fest. »Ich helfe ihm, Régine. Ich helfe ihm mit Freuden. Und es wird gar nicht so schwierig sein, wie Sie vielleicht annehmen. Er wird sprechen können – und das bald.«
    Und dann setzte er hinzu: »Das ist jetzt nicht nur für Sie wichtig, auch für mich.«
    Vielleicht verstand sie das nicht ganz, aber sie sagte: »Ja.«
    »Ihr alle lebt ständig in der Angst, beobachtet zu werden – ist es nicht so?«
    »Nicht nur wir, alle werden beobachtet.«
    »Sie meinen, auch ich?«
    »Das weiß ich nicht … Aber wir besonders. Wir ganz bestimmt.«
    »Und warum?«
    »Wir wissen, was los ist.«
    Es war das erste Mal, daß sie Beweise erwähnte, und es war genau das, nach dem Stefan sie fragen wollte und es bisher nicht gewagt hatte.
    »Wir haben Fotos …«
    Zunächst wußte er nicht, was Régine damit meinte. Eine Ahnung allerdings stellte sich ein: Fotos von Tathergängen? Das klang nun wirklich zu unwahrscheinlich …
    Er wollte nicht weiter in sie dringen; ihr Gesicht zeigte Verzweiflung und Abwehr. Vielleicht bereute sie, daß sie das von den Fotos gesagt hatte?
    »Wollen Sie mehr dazu sagen?« fragte Bergmann sanft.
    Sie schüttelte den Kopf. »Später.«
    »Und wo können wir uns sehen?«
    »Auf dem Hof, Monsieur, dem Hof meiner Tante in Ramatuelle. Sie hat auch noch eine Wohnung im Ort … Ich muß das erst mit Fabien besprechen. Ich erkläre es Ihnen dann.«
    »Am Telefon?«
    Sie nickte wieder und wandte sich dem Ausgang des Stalls zu: »Gehen wir …«
    »Stefan? Was ist mit dem Jungen? Wie kommst du mit diesem Fabien voran? Kann er reden?«
    »Es läuft besser, als ich dachte …«
    Sie gingen durch die Weinberge bei Le Castelet . Die großen Blätter der Reben begannen sich braun, orange und hyazinthrot zu verfärben – zwischen all diesen Farben schimmerte das Blau der Trauben. Menschen arbeiteten auf den Terrassen. Ein Mädchen sagte etwas, ein Mann antwortete, und es lachte. So friedlich war diese Welt – und so unglaublich, daß es all das andere geben sollte …
    Doch es war wahr: Mit Fabien hatte Stefan Bergmann bereits überraschende Fortschritte gemacht, und sicher waren sie nicht allein seiner Arbeit, sondern genauso dem Leidensdruck zu verdanken, unter dem der Junge stand.
    »Wie bist du vorgegangen?« wollte Maria wissen.
    Sie hatte sich auf eine der niedrigen, noch immer sonnenwarmen Steinmauern gesetzt, die die Felder umrahmten, und sah Stefan erwartungsvoll an. Er wußte, es war nicht allein Neugierde – Maria ergriff jede Gelegenheit, die sie von den Gedanken ablenken konnte, die sie in diesen Tagen ohne Unterlaß belasteten.
    Fabien war allerdings kein geeignetes Thema.
    Bergmann sah ihn vor sich. Madame Ternier, die Tante, hatte zwei wacklige Stühle und einen Korbsessel in das Gartenhaus gebracht, in dem sie sich trafen. Um das Haus standen Apfelbäume, die langsam ihre Blätter abwarfen. Die Fensterläden waren halb geöffnet, Fabiens Gesicht blieb blaß, doch entspannter als bei ihrer ersten Begegnung – damals, vor einer Woche, als Stefan und Régine ihm Pascal Lombards Fotos zeigten und alles, was bisher geschehen war, plötzlich klare und präzise Konturen bekam. Fabien hatte auch seinen Freund Charlie dabei, einen schlaksigen, breitschultrigen, sportlichen Typ mit kurzgeschorenem, dunklem Haar – Charlie, das dritte Mitglied der Verschwörung. Zwei Studenten und eine Supermarkt-Verkäuferin – im Alleingang dabei, eine kriminelle Organisation auszuheben.
    Charlie blieb vorsichtig. »Wir versuchen es. Es bleibt uns ja nichts anderes übrig. Wir müssen das versuchen. Und wenn alles zu Bruch geht …«
    Marias Stimme drängte. »Was ist denn? Du wolltest mir doch sagen, ob Fabien …«
    »Wir fahren heute nach Toulon«, unterbrach Stefan sie. Er sah auf seine Uhr. »Wir können das vielleicht bis zwei Uhr schaffen. Falls das Konsulat nachmittags geschlossen ist.«
    »Welches Konsulat? Das deutsche?«
    »Was sonst? Und die arbeiten am Nachmittag nicht. Irgend jemand wird sich dort schon finden, der sich auskennt und uns sagt, wie wir vorgehen können. Lindner ist schließlich Deutscher.«
    Sie zerrte an einer Haarsträhne, die sie sich um den Zeigefinger gewickelt hatte: »Toulon? Ausgerechnet! Marseille, Nizza, Toulon – das sind Le Coq s Reviere. Da wird dir gerade irgendein

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