Der Hypnotiseur: Historischer Roman (German Edition)
die Knie und zischt unablässig, dass ich ihn vergessen werde. Vergessen. VERGESSEN!
»Nein!«
Wut, Hass, Verzweiflung, tausend Fragen, gekränkte Eitelkeit, enttäuschte Lust: Ich hebe meinen Arm und lasse ihn niedersausen. Das Stilett dringt Ludwig durch den Rücken, sticht in sein Herz. Meine Angst ist so unendlich, dass mir schwarz wird und sich in meinem Kopf das Wort „Vergessen“ bläht wie ein Ballon. Ich stürze aus seinem Schlafzimmer und wache am nächsten Morgen in meinem Bett auf. Nichts ist, nichts war - aber ich sehe wieder ein Stück schlechter.
Heute bin ich vierzig Jahre alt. Petrus und ich lieben uns wie am ersten Tag. Doch erst jetzt, nachdem alles aufgeschrieben ist, werden wir, so alles gutgeht, mit einem Kind beschenkt werden. Petrus weiß noch nichts davon. Ich werde es ihm gleich erzählen: Wenn er die Suppe löffelt und mir berichtet, wie viele neue Fälle heute wieder in seine Praxis gekommen sind.
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Tanja Kinkel
Der Meister aus Caravaggio
Eine Novelle
„Sei ein Diener, wenn du dich dazu machen lässt. Ich bin das Instrument Gottes.“
Über sie zerreißt sich 1612 ganz Rom das Maul; ihm wurde schon vor langer Zeit die Männlichkeit genommen, damit Päpste und Kardinäle sich an seiner engelsgleichen Stimme erfreuen können. Unter normalen Umständen würden sich die Wege von Artemisia Gentileschi und Pedro Montojo nicht kreuzen – doch nun verbringen sie einen Nachmittag auf den Spuren des berühmten Malers Caravaggio, einem Revolutionär in der Kunst wie auch im Leben; eine Begegnung, die beide verändern wird …
Eine Novelle über Mut und Demut, Liebe und Hass, Kunst und die Kunst des Lebens von Tanja Kinkel, der Meisterin des anspruchsvollen historischen Romans.
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Claus-Peter Lieckfeld
Pater Spee – Anwalt der Hexen
Historischer Roman
„Mein liebes Teutschland gebiert Hexen in der Nacht und verbrennt Menschen am Tage.“
Peter Spee tritt gegen die Folter ein und prangert die Freveltaten der Hexenbrenner an. Doch durch seine kompromisslose Haltung bringt er auch seine Glaubensbrüder und die Mächtigen des Jesuitenordens gegen sich auf und kann nur knapp einem Mordanschlag entgehen.
Ein historischer Roman über einen der bedeutendsten Kritiker der Hexenprozesse: „Wer meint, unter der Folter etwas anderes zu hören als den Schrei gepeinigten Fleisches, der kennt weder Menschennatur noch die Gebote des Herrn. Geständnisse unter Feuer, mit Strick oder Wasser erpresst, sind ein großer Lug und ein schrecklicher Trug.“
„Spannender als jedes Geschichtstraktat.“ Stern
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Andreas Weinek
Nacht des Ketzers
Ein Roman um Giordano Bruno
„Ich habe nichts zu widerrufen, da es nichts zu widerrufen gibt.“
Europa im 16. Jahrhundert: Die Welt ist im Umbruch, in einem italienischen Kloster genauso wie im Pariser Louvre und am Hof Elisabeth I. von England. Wenn jedes Wort, das die Lehren der Kirche in Frage stellt, ein Todesurteil bedeuten kann, ist es besser zu schweigen. Giordano Bruno aber – Priester und Dichter, Philosoph und Astronom – ist von seinen Erkenntnissen so überzeugt, dass er sich nicht den Mund verbieten lässt. Mutig disputiert er im Vatikan und an Fürstenhöfen, findet Freunde, Bewunderer – und erbitterte Gegner …
„Eine spannende Geschichte vor realem Hintergrund – ein Buch, das man nicht zur Seite legt, bis man es ausgelesen hat.“ Guido Knopp
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Andreas Weinek
Nacht des Ketzers
Ein Roman um Giordano Bruno
Kapitel 1
Flieh, Giordano, flieh!
Unruhig warf sich Giordano Bruno auf seinem harten Strohsack hin und her. Es war eine schwüle Nacht, und Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.
Giordano, Giordano, flieh!
Waren es die Stimmen seiner Mitbrüder? Träumte er? Filippo Bruno, der sich seit seinem Eintritt ins Dominikanerkloster San Domenico Maggiore Giordano nannte, erwachte aus einem unruhigen Schlaf. Ein paar Insekten kitzelten ihn im Gesicht, und das Schnarchen seiner Mitbrüder im Dormitorium ließ den Gedanken an ein Weiterschlafen nicht mehr zu. Wie spät mochte es sein? Giordano ahnte, ja wusste, dass man in Rom seinen Reden nicht mehr lange tatenlos zusehen würde. Zwischen den schweren Holzbalken vor den Fenstern bahnte sich das
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