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Der Hypnotiseur - Kepler, L: Hypnotiseur - Hypnotisören

Titel: Der Hypnotiseur - Kepler, L: Hypnotiseur - Hypnotisören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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hineinzuschlängeln. In der Dunkelheit findet er auf einem Sitz mehrere alte Teppiche, in die er sich wickelt.

53.
     
    Sonntagmorgen, der zwanzigste Dezember,
vierter Advent
     
     
     
     
    Das rote Gebäude des Flughafens von Vilhelmina liegt verlassen in der weiten, weißen Landschaft. Es ist zehn Uhr, aber die Dämmerung lässt an diesem vierten Adventssonntag noch auf sich warten. Scheinwerfer beleuchten die betonierte Start- und Landebahn. Nach einem neunzigminütigen Flug rollt die Maschine langsam zum Terminal.
    In der Wartehalle ist es warm und erstaunlich gemütlich. Aus den Lautsprechern ertönt Weihnachtsmusik, und aus einem Geschäft, das wie eine Kombination aus Zeitschriftenhandel, Information und Cafeteria aussieht, strömt Kaffeeduft. Breite Reihen sogenannter samischer Handwerksprodukte, Buttermesser, hölzerne Schöpfkellen und Birkenrindenrucksäcke, hängen vor dem Geschäft. Simone starrt ausdruckslos die Samenmützen auf einem Ständer an. Der Gedanke an diese uralte Jägerkultur, die gezwungen wird, in Form von bunten Mützen mit roten Zipfeln für scherzende Touristen wiederaufzuerstehen, macht sie sehr traurig. Die Zeit hat den Schamanismus der Samen verdrängt, die Leute hängen sich die Zaubertrommeln stattdessen über die Couch, und die Rentierzucht ist auf dem besten Weg, sich in eine Show für Touristen zu verwandeln.
    Joona zieht sein Handy heraus und wählt eine Nummer, während Erik auf einen Taxibus zeigt, der vor dem leeren Ausgang wartet. Joona schüttelt den Kopf und redet immer ärgerlicher auf jemanden ein. Erik und Simone hören eine dumpfe Stimme in der Leitung. Als Joona das Telefon zuklappt, ist sein Gesicht verschlossen. Seine eisig leuchtenden Augen sind vor Ernst geschärft.
    »Was ist?«, fragt Erik.
    Joona streckt den Hals, um zum Fenster hinauszuschauen.
    »Die Polizisten, die zu dem Haus hinausgefahren sind, haben sich immer noch nicht gemeldet«, sagt er mit abwesender Stimme.
    »Das klingt nicht gut«, erwidert Erik leise.
    »Ich werde mit der Polizeiwache sprechen.«
    Simone versucht, Erik mit sich zu ziehen.
    »Wir können hier doch nicht nur herumsitzen und warten.«
    »Das werden wir auch nicht«, entgegnet Joona. »Wir bekommen ein Auto – es müsste eigentlich schon da sein.«
    »Großer Gott«, seufzt Simone. »Das dauert alles so lange.«
    »Die Entfernungen sind hier oben ein bisschen größer«, sagt Joona mit einem stechenden Funkeln in den Augen.
    Simone zuckt mit den Schultern. Sie gehen zum Ausgang, und als sie die Türen passiert haben, schlägt ihnen die ganz andere, trockene Kälte Lapplands entgegen. Zwei dunkelblaue Wagen halten vor ihnen, und zwei Männer in den orangen Uniformen der Bergwacht steigen aus.
    »Joona Linna?«, fragt einer der beiden.
    Joona nickt kurz.
    »Wir sollten Ihnen ein Auto bringen.«
    »Die Bergwacht«, sagt Erik gestresst. »Wo ist die Polizei?«
    Einer der Männer streckt sich und erklärt gereizt:
    »Hier oben ist das kein großer Unterschied. Die Polizei, der Zoll, die Bergwacht – wir arbeiten alle zusammen, wie es sich gerade ergibt.«
    Der andere Mann mischt sich ein:
    »Wir haben im Moment zu wenig Leute, Weihnachten steht vor der Tür und so …«
    Sie bleiben schweigend stehen. Erik wirkt mittlerweile völlig verzweifelt. Er öffnet den Mund, um etwas zu sagen, aber Joona kommt ihm zuvor:
    »Habt ihr etwas von der Streife gehört, die zu dem Haus hinausgefahren ist?«, erkundigt er sich.
    »Seit sieben nicht mehr«, antwortet der eine Mann.
    »Wie lange dauert es, bis man dort ist?«
    »Na ja, ein, zwei Stunden braucht man schon, wenn man nach Sutme hinauswill.«
    »Zweieinhalb«, mischt sich der andere ein. »Jedenfalls um diese Jahreszeit.«
    »Welchen Wagen nehmen wir?«, fragt Joona ungeduldig und bewegt sich auf eines der Autos zu.
    »Tja, ich weiß nicht«, antwortet der eine Mann.
    »Gebt uns den mit dem meisten Benzin«, schlägt Joona vor.
    »Soll ich nachsehen?«, fragt Erik.
    »Ich habe siebenundvierzig Liter im Tank«, sagt der eine Mann schnell.
    »Dann hast du zehn mehr als ich.«
    »Schön«, sagt Joona, während er die Autotür öffnet.
    Sie setzen sich in den warmen Wagen. Joona nimmt den Schlüssel entgegen und bittet Erik, das Fahrziel in das brandneue Navigationsgerät einzugeben.
    »Wartet«, ruft Joona den Männern hinterher, die gerade in den zweiten Wagen steigen wollen.
    Sie halten inne.
    »Die Streife, die heute Morgen zu dem Haus gefahren ist, waren das auch Leute von der

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