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Der Hypnotiseur - Kepler, L: Hypnotiseur - Hypnotisören

Titel: Der Hypnotiseur - Kepler, L: Hypnotiseur - Hypnotisören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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zu fahren, spürt er einen dumpfen Schmerz im Ellbogen. Er denkt an den Vorabend, an dem das Blaulicht der Streifenwagen über die Fassade des Hochhauses am Tantolunden schweifte, in dem Sorab Ramadani wohnte. Der groß gewachsene Mann mit der Jungenfrisur hatte Blut gespuckt und undeutlich etwas über seine Zunge gemurmelt, als man ihn auf die Rückbank des Streifenwagens verfrachtete. Ronny Alfredsson und sein Kollege Peter Jysk wurden in einem Schutzraum im Keller des Hochhauses gefunden. Sie waren mit Messern bedroht und eingesperrt worden, woraufhin die Männer ihren Streifenwagen zu einem anderen Hochhaus gefahren und dort abgestellt hatten.
    Joona war zu dem Hochhaus zurückgekehrt, hatte an Sorabs Tür geklingelt und ihm gesagt, dass man seine Leibwächter verhaftet hatte und die Polizei die Tür zu seiner Wohnung aufbrechen würde, wenn er nicht sofort aufmachte.
    Sorab ließ ihn herein, bat ihn, auf der blauen Ledercouch Platz zu nehmen, bot ihm Kamillentee an und entschuldigte sich für seine Freunde.
    Er war ein blasser Mann, der seine Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Er war ängstlich, schaute sich die ganze Zeit um, bat erneut um Entschuldigung für das, was passiert war, meinte jedoch erklärend, er habe in letzter Zeit viele Probleme gehabt.
    »Und deshalb«, sagte er leise, »habe ich mir Leibwächter besorgt.«
    »Was sind das für Probleme?«, erkundigte sich Joona und nippte an dem heißen Tee.
    »Es ist jemand hinter mir her.«
    Sorab stand auf und lugte aus dem Fenster.
    »Wer?«, fragte Joona.
    Sorab sagte eintönig, mit dem Rücken zu Joona, er wolle nicht darüber sprechen.
    »Muss ich reden?«, fragte er. »Hab ich nicht das Recht zu schweigen?«
    »Doch, Sie haben das Recht zu schweigen«, gab Joona zu.
    Sorab zuckte mit den Schultern.
    »Na also.«
    »Aber ich würde mich trotzdem gerne mit Ihnen unterhalten«, hatte Joona nachgehakt. »Ich könnte Ihnen vielleicht helfen, haben Sie darüber schon einmal nachgedacht?«
    »Vielen Dank«, sagte Sorab zum Fenster gewandt.
    »Ist es Evelyns Bruder, der …«
    »Nein«, unterbrach der Mann Joona jäh.
    »Dann war Josef Ek nicht hier?«
    »Er ist nicht ihr Bruder.«
    »Wer ist er dann?«
    »Was weiß ich, aber er ist nicht ihr Bruder, er ist etwas anderes.«
    Nach diesen Worten war Sorab wieder nervös geworden, hatte über Fußball gesprochen, die Bundesliga, und keine Fragen mehr beantwortet. Joona fragte sich, was Josef zu Sorab gesagt hatte, was er getan hatte, wie er ihn so hatte einschüchtern können, dass er verriet, wo sich Evelyn aufhielt.
    Joona biegt ab und parkt vor der Neurochirurgie, steigt aus dem Auto, durchquert den weiträumigen Eingangsbereich, nimmt den Aufzug in die fünfte Etage, geht den Flur hinab, grüßt den Polizeibeamten, der Wache hält, und betritt anschließend Josefs Zimmer. Eine Frau steht von ihrem Stuhl neben dem Bett auf und stellt sich ihm vor:
    »Lisbet Carlén«, sagt sie. »Ich bin Sozialarbeiterin und werde während der Vernehmungen Josefs Beistand sein.«
    »Ausgezeichnet«, sagt Joona und gibt ihr die Hand.
    Sie sieht ihn mit einem Blick an, den er aus irgendeinem Grund sympathisch findet.
    »Sie werden Josef vernehmen?«, fragt sie interessiert.
    »Ja. Entschuldigen Sie, ich heiße Joona Linna und bin von der Landeskripo, wir haben telefoniert.«
    In regelmäßigen Abständen ertönt ein lautes Blubbern von der Bülowdrainage, einer Pumpe, die über ein Röhrchen mit Josefs punktiertem Lungenfell verbunden ist. Die Drainage stellt den Unterdruck her, den es auf natürlichem Wege nicht mehr gibt, sodass Josefs Lunge während des Heilungsprozesses normal arbeiten kann.
    Lisbet Carlén sagt leise, die Ärztin habe gemeint, dass Josef wegen des Risikos neuer Blutungen in der Leber möglichst still liegen müsse.
    »Ich werde kein Risiko für seine Gesundheit eingehen«, verspricht Joona und stellt das Aufnahmegerät auf den Tisch neben Josefs Gesicht.
    Mit einer Geste deutet er an, dass er beginnen könne, und Lisbeth Carlén nickt. Er startet die Aufnahme, beschreibt die Vernehmungssituation, erläutert, dass Josef Ek zur Sache befragt wird und es der 11 . Dezember, 8 . 15 Uhr ist. Anschließend hält er fest, wer anwesend ist.
    »Hallo«, sagt Joona.
    Josef sieht ihn mit trägen Augen an.
    »Ich heiße Joona … ich bin Kriminalkommissar.«
    Josef schließt die Augen.
    »Wie geht es dir?«
    Die Sozialarbeiterin sieht aus dem Fenster.
    »Kannst du bei dem Blubbern schlafen?«, fragt

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