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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sie mit Ihren Kopierern und
Wortprozessoren umgehen müssen, um ihre täglichen Bulletins für die Fernsehkameras zu drucken. Bitte versuchen Sie zu verstehen. Von zwanzig dieser Irren hat vielleicht ein einziger ein Minimum an Verstand, von einer durchdachten politischen Überzeugung ganz zu schweigen. Es ist manipulierter Abschaum, dem ein paar hysterische Augenblicke in der Sonne gewährt werden. Vielleicht ist es unsere Schuld, ich weiß es nicht, aber ich weiß, daß sie programmiert werden, und Sie wissen es auch. Und dahinter steckt ein Mann, der ganz Vorderasien für sich selbst haben will.«
    »Dieser Mahdi?«
    »Ja, wer immer es sein mag.«
    »Glauben Sie, daß Sie ihn finden können?«
    »Nicht ohne Hilfe. Man muß mich aus dem Flughafen hinausschmuggeln, und ich brauche arabische Kleidung – am besten stelle ich wohl eine Liste zusammen.«
    Swann lehnte sich wieder in seinem Sessel zurück und rieb sich mit den Fingerspitzen das Kinn. »Warum, Herr Abgeordneter? Warum wollen Sie das tun? Warum will Evan Kendrick, Unternehmer und Multimillionär, sein sehr reiches Leben aufs Spiel setzen? Sie haben doch dort drüben nichts mehr verloren. Warum?«
    »Ich schätze, die einfachste und ehrlichste Antwort ist, daß es mir vielleicht gelingt zu helfen. Wie Sie vorhin betonten, habe ich drüben eine Menge Geld verdient. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, ein bißchen von mir selbst einzubringen.«
    »Wenn es nur um Geld oder um >ein bißchen was von Ihnen selbst< ginge, wäre das für mich kein Problem«, sagte Swann. »Aber wenn ich Ihnen grünes Licht gebe, marschieren Sie schnurstracks ohne Überlebenstraining in ein Minenfeld. Haben Sie das bedacht, Herr Abgeordneter?«
    »Ich habe nicht die Absicht, die Botschaft zu stürmen«, antwortete Kendrick.
    »Das ist vielleicht gar nicht nötig. Sie brauchen nur den falschen Leuten die falschen Fragen zu stellen, dann kann es aufs gleiche hinauslaufen.«
    »Ich könnte auch heute mittag in einem Taxi gesessen und Ecke Twenty-third Street und Virginia Avenue einen Unfall gehabt haben.«
    »Das soll wohl heißen, daß Sie einen hatten.«

    »Der Punkt ist, daß ich nicht am Steuer saß, sondern in einem Taxi. Ich bin vorsichtig, Mr. Swann, und den Verkehr in Maskat kenne ich. Er ist nicht so unberechenbar wie in Washington.«
    »Waren Sie bei der Armee?«
    »Nein.«
    »Meiner Schätzung nach hatten Sie das richtige Alter für Vietnam. Gibt es eine Erklärung dafür, daß Sie nicht eingezogen wurden?«
    »Ich wurde wegen meines Studiums zurückgestellt.«
    »Haben Sie Erfahrung im Umgang mit Waffen?«
    »Eine beschränkte.«
    »Was bedeutet, daß Sie wissen, wo der Abzug ist und in welche Richtung Sie zielen müssen.«
    »Mit dem Wort ›beschränkt‹ habe ich nicht gemeint, daß ich geistig zurückgeblieben bin. In den Emiraten sind wir in der ersten Zeit nie unbewaffnet auf die Baustellen gegangen. Und auch später haben wir noch ab und zu Waffen getragen.«
    »Und geschossen haben Sie auch schon?« fragte Swann hartnäckig weiter.
    »Aber gewiß«, antwortete Kendrick ruhig. »Damit ich lernte, wo der Abzug ist und in welche Richtung ich zielen muß.«
    »Sehr komisch. Aber der Sinn meiner Frage war eigentlich, ob Sie je auf einen Menschen schießen mußten?«
    »Wäre das nötig?«
    »Ja, es wäre nötig. Ich muß mir ein Urteil bilden.«
    »Nun gut. Ja, ich habe schon auf einen Menschen geschossen.«
    »Wann? Bei welcher Gelegenheit?«
    »Wir mußten, um Projekte richtig planen zu können, häufig in entlegene Gebiete fahren, um dort Erd- und Gesteinsproben zu entnehmen und die Zäune für die Maschinenparks aufzurichten. Wir waren mit dem Campingbus unterwegs und wurden ein paarmal von Banditen angegriffen – umherziehenden Nomadenbanden, die nach Verirrten suchten, um sie zu berauben. Sie waren schon seit Jahren ein Problem, und die Behörden rieten allen, die ins Landesinnere wollten, sich entsprechend zu schützen. Ähnlich wie in unseren Großstädten, da besteht kaum ein Unterschied. Damals habe ich eine Waffe benutzt.«
    »Um abzuschrecken oder um zu töten?«
    »Vor allem um abzuschrecken, Mr. Swann. Es gab jedoch
auch Zeiten, in denen ich gezwungen war zu töten. Weil sie uns umbringen wollten. Wir haben diese Zwischenfälle immer den Behörden gemeldet.«
    »Ich verstehe«, sagte Swann. »Wie sind Sie körperlich in Form?«
    Kendrick schüttelte gereizt den Kopf. »Ich rauche gelegentlich eine Zigarre oder Zigarette nach dem Essen, Herr Doktor, und

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