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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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verrenkten, blutenden Leichen der Menschen, die mir so viel bedeutet hatten. Der Haß ist geblieben, ein tiefer, eiskalter Haß, und er wird nicht vergehen, wird mir so lange nicht erlauben, mein eigenes Leben zu führen, bis du tot bist. Ich muß zurück und die Scherben einsammeln, wieder zu mir selbst finden und vollenden, was wir gemeinsam begonnen haben. Manny hat recht gehabt. Ich bin weggelaufen, war zu nachsichtig mit mir, weil ich litt, ich vergaß die Träume, die wir hatten. Jetzt kehre ich zurück, um zu tun, was Manny von mir erwartet hatte. Jetzt hole ich dich mir, Mahdi, wer du auch sein magst, wo du auch bist. Und niemand wird wissen, daß ich es war...
    »Sir? Wir sind da, Sir.«
    »Verzeihung, was haben Sie gesagt?«
    »Wir sind bei Ihrem Haus«, antwortete der Fahrer, der zu den Marines gehörte. »Sie sind wohl eingenickt, aber wir müssen uns an den Zeitplan halten.«
    »Ich habe nicht geschlafen, Corporal, doch Sie haben natürlich recht.« Kendrick öffnete die Tür. »Ich bin in ungefähr zwanzig Minuten wieder da. Warum kommen Sie nicht mit hinein? Das Mädchen kann Ihnen einen Happen zu essen oder eine Tasse Kaffee machen, während Sie warten.«
    »Ich darf den Wagen nicht verlassen, Sir.«
    »Warum nicht?«
    »Sie gehören zu OHIO. Man würde mich wahrscheinlich erschießen.«
    Betroffen und schon halb aus dem Wagen, drehte Evan Kendrick sich um und schaute zurück. Am Ende der Straße, der verlassenen, von Bäumen gesäumten Straße, an der weit und breit kein Haus war, parkte am Rand ein Wagen. Auf den Vordersitzen saßen reglos wie Statuen zwei Gestalten.
    »Während der nächsten zwölf Stunden sind Sie Regierungseigentum und werden nur das tun, was man Ihnen sagt.«

    Eine schattenhafte Gestalt, betrat der Mann rasch den fensterlosen Raum, schloß die Tür hinter sich und ging im Dunkeln zielstrebig auf das Tischchen zu, auf dem die kleine Messinglampe stand. Er knipste sie an und wandte sich dann sofort seiner Anlage zu, die die ganze rechte Wand einnahm. Er setzte sich an den Prozessor, berührte leicht die Taste, die den Bildschirm zum Leben erweckte, und tippte den Code ein:
    Höchste Geheimhaltungsstufe
Kein Zugriff
Eingabe
    Mit vor freudiger Erregung zitternden Fingern setzte er sein Tagebuch fort.
     
    Alles ist in Bewegung geraten. Das Objekt ist unterwegs, die Reise hat begonnen. Ich kann die Hindernisse natürlich nicht planen, die sich ihm in den Weg stellen werden, und noch weniger seinen Mißerfolg. Ich weiß nur von meinen hochentwickelten Geräten, daß er qualifiziert ist wie kein anderer. Eines Tages werden wir imstande sein, den menschlichen Quotienten genauer zu bestimmen, doch ist der Zeitpunkt noch nicht gekommen. Dennoch, wenn er überlebt, wird der Blitz einschlagen, das haben mir meine Hochrechnungen sehr klar gesagt. Der kleine Kreis von Beamten, der Bescheid wissen muß, wurde auf hypermodernste Weise informiert. Ein Kinderspiel für meine Anlage.

3
    Die geschätzte Flugzeit von Andrews zum US-Luftwaffenstützpunkt auf Sizilien betrug sieben Stunden. Die Ankunft war für sechs Uhr morgens mitteleuropäischer Zeit geplant – acht Uhr in Oman, das vier bis fünf Flugstunden entfernt war, was von den mediterranen Winden und davon abhing, welche sichere Flugroute zur Verfügung stand. Der Start des Militärjets, einer umgebauten F-106 Delta mit einer Kabine, in der sich hinten nebeneinander zwei Sitze und Klapptischchen befanden, die als Schreibunterlage und als Abstellfläche für Speisen und Getränke dienten, war schnell und reibungslos erfolgt. An der Kabinendecke
waren drehbare Leuchten angebracht, die es erlaubten, den starken, gebündelten Lichtstrahl auf Manuskripte, Fotografien oder Landkarten zu richten, mit denen sich die Passagiere auf langen Flügen gewöhnlich beschäftigten. Kendrick bekam von dem Mann zu seiner Linken die Papiere von OHIO-Four-Zero zugereicht; ganz systematisch eine Seite nach der anderen. Die nächste immer erst dann, wenn die vorhergehende in den Diplomatenkoffer seines Begleiters zurückgewandert war. Nach zwei Stunden und zwölf Minuten hatte Kendrick alle Daten im Kopf. Er wollte sie noch einmal von Anfang an durchgehen, als der junge Mann neben ihm, ein gutaussehender, dunkeläugiger Agent von OHIO-Four-Zero, der sich schlicht als Angestellter des Außenministeriums vorgestellt hatte, fast beschwörend die Hand hob.
    »Könnten wir nicht eine Pause einlegen und etwas essen, Sir?« fragte er.
    Kendrick sah seinen Begleiter

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