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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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angerufen und gebeten, Annie zu sagen, sie solle sich in ihrem Namen bei Ihnen bedanken. Das hab′ ich dir doch erzählt, nicht wahr, Annie?«
    »Erstens hatte ich noch keine Gelegenheit, es weiterzugeben, und zweitens hätte ich es in diesem Durcheinander sowieso vergessen. Aber ich glaube, Evan, es gibt für Sie nur eine einzige saubere Lösung: Sie müssen dort hinaus und eine Erklärung abgeben...«
    »Moment mal«, unterbrach Kendrick seine Sekretärin und sah Patrick O’Reilly an. »Warum sollte sich irgend jemand von der Polizei bei mir bedanken wollen?«
    »Dafür, daß Sie’s Barrish gegeben, daß Sie ihn fertiggemacht haben.«
    »Das habe ich vermutet. Aber was hat Barrish mit der Polizei zu tun?«
    »Er ist ein Gauner aus dem Pentagon mit einflußreichen Freunden in höchsten Stellungen. Und ein Widerling, von dem man statt eines Danks höchstens eins aufs Dach kriegt, nachdem man sich mit der Beobachtung eines Verdächtigen oder eines Hauses ein paar Nächte um die Ohren geschlagen hat.«
    »Wen oder was haben Sie beobachtet? Was ist passiert?«
    » Mister Kendrick«, unterbrach Annie die beiden, »da draußen ist der Teufel los. Sie müssen sich zeigen, müssen etwas sagen!«
    »Nein. Zuerst möchte ich hören, was Ihr Mann zu berichten hat. Fahren Sie fort, Mr. - oder darf ich Sie Patrick oder Pat nennen?«
    »Paddy bitte. Alle nennen mich so.«
    »Ich bin Evan. Schenken Sie sich den Abgeordneten – ich möchte ihn gern ganz loswerden. Sprechen Sie bitte weiter. Was hatte Barrish mit der Polizei zu tun?«
    »Also das hab’ ich nicht gesagt. Er selbst ist sauberer als ein irischer Dudelsack, der innen zwar auch nicht besonders hübsch
ist, aber Barrish ist weißer als ein in der Mittagssonne gebleichtes Laken. Na ja, es war nicht gerade das größte Ding, das vertuscht wurde. An sich war es, um der Wahrheit die Ehre zu geben, ziemlich unbedeutend, aber hätten wir dranbleiben können, hätte sich vielleicht allerhand ergeben. Die Jungs waren hinter einem Itaker her, von dem wir wußten, daß er überall in Miami und noch weiter südöstlich, zum Beispiel auf den Cayman-Inseln, Geld waschen ließ. In der vierten Nacht folgten sie ihm zum Hotel Mayflower und glaubten, jetzt hätten sie ihn. Gegen ein Uhr nachts ging nämlich einer von diesen Bally-Schuhe tragenden Typen mit einer großen Aktenmappe in sein Zimmer. Eine Stunde nach Mitternacht, wohlgemerkt! Nicht unbedingt die Zeit, zu der ein normaler Arbeitstag beginnt, nicht wahr?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Tja, es stellte sich heraus, daß die Bally-Schuhe legitime Geschäfte mit dem Itaker abzuwickeln hatten, und das Auftragsbuch des Pentagons bewies, daß er bis fast halb zwölf bei einer Beschaffungskonferenz gewesen war und um acht Uhr morgens die Maschine nach Los Angeles nehmen mußte. Damit war die ungewöhnliche Geschäftszeit um ein Uhr erklärt.«
    »Was war mit der Aktenmappe?«
    »Wir durften sie nicht anfassen. Man reagierte sehr unwillig und redete von nationaler Sicherheit. Irgend jemand hatte nämlich telefoniert.«
    »Aber nicht mit einem Anwalt«, warf Kendrick ein. »Sondern mit einem gewissen Oberst Robert Barrish vom Pentagon.«
    »Genau. Man ließ uns am ausgestreckten Arm verhungern, weil wir die Motive eines aufrechten, loyalen Amerikaners angezweifelt hatten, der half, die großen Vereinigten Staaten stark und mächtig zu erhalten.«
    »Aber Sie glauben noch immer, daß in diesem Zimmer nicht nur legale Geschäfte getätigt wurden?«
    »Wenn das, was man sieht, wie ’ne Ente watschelt, wie ’ne Ente quakt und wie ’ne Ente aussieht, dann ist es gewöhnlich auch’ ne Ente. Nicht aber unser Mann mit den Bally-Schuhen; es war keine Ente, sondern ein schweifwedelndes Wiesel, dessen Name von unserer Entenliste gestrichen wurde.«
    »Danke, Paddy. So, und jetzt zu Ihnen, Mrs. O’Reilly. Was soll ich denen da draußen sagen?«
    »Egal, was ich vorschlage, unser Phil Tobias wird wahrscheinlich
etwas dagegen einzuwenden haben. Er ist auf dem Weg hierher.«
    »Sie haben ihn daran gehindert, zu seinem geheiligten Montagvormittags-Tennis zu fahren? Dieser Mut geht weit über Ihre dienstlichen Pflichten hinaus.«
    »Er ist lieb, und er ist gescheit, Evan, aber ich glaube nicht, daß sein Rat Ihnen jetzt was nützt; jetzt sind Sie ganz auf sich gestellt. Vergessen Sie nicht, diese Geier dort draußen sind überzeugt, daß Sie sich in der vergangenen Woche nur geschickt in Szene gesetzt haben, auf Effekthascherei aus waren, um aus

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