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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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diese lächerliche Phrase um die Ohren geschlagen, als wüßte er, wovon er redet. Da war mir klar, daß mindestens noch zwei Leute mithörten... Sie glauben zu rennen? Ich renne. Nach fast dreißig Jahren in diesem läppischen Geschäft...«
    »So hab’ ich es genannt«, unterbrach Kendrick hastig. »Tut mir leid.«
    »Das sollte es auch. Denn wer soll diese Scheiße schon machen außer uns Idioten, die wir dämlicher sind als das System? Ihr braucht uns, Charlie, vergessen Sie das ja nicht! Das Problem ist, daß wir trotzdem nicht viel vorzuweisen haben. Ich meine, ich hab’s nicht eilig, nach Hause zu kommen, weil ich kontrollieren müßte, ob der Pool in meinem Garten von Algen gereinigt wurde. Vor allem, weil ich keinen Pool habe, und meine Frau hat bei der Scheidung das Haus bekommen. Sie hatte es nämlich satt, daß ich einen Laib Brot holen ging und erst nach drei Monaten zurückkam, den Staub von Afghanistan noch in den Ohren. O nein, Herr Abgeordneter und Geheimagent, ich war’s nicht, der Sie an die Brüder und Schwestern von Presse und Konsorten verpetzt hat. Ich habe im Gegenteil mein Bestes getan, ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Viel hab’ ich ja nicht mehr drauf, aber ich möchte sauber bleiben und davonkommen, so gut ich kann.«
    »Sie haben versucht, die Sache zu unterdrücken?«
    »Vorsichtig, sehr diplomatisch, sehr professionell. Ich habe ihm sogar eine Kopie des Memos gezeigt, das ich ihm damals hinaufgeschickt hatte und in dem ich Ihren Vorschlag ablehnte.«
    »Ihm?«
    Swann sah Kendrick gequält an, als die Kellnerin kam. Sie blieb stehen und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte, während Swann in die Tasche griff und bezahlte. Mit einem Schulterzucken entfernte sich die rothaarige Schwarze; offenbar war sie mit dem Trinkgeld nicht zufrieden.
    »Ihm?« wiederholte Kendrick.
    »Machen Sie nur weiter«, sagte Swann tonlos und trank ausgiebig. »Treiben Sie mir nur den nächsten Stachel ins Fleisch, was macht das schon aus? Viel Blut habe ich ohnehin nicht mehr.«

    »Das bedeutet wohl, daß Sie nicht wissen, wer ER ist?«
    »Oh, ich habe einen Namen, einen Dienstrang und eine erstklassige Empfehlung.«
    »Und?«
    »Es gibt ihn nicht.«
    »Was?«
    »Sie haben mich gut verstanden.«
    »Es gibt ihn nicht?« wiederholte Kendrick.
    »Nun, einer von ihnen existiert, aber nicht der Mann, der bei mir war.« Swann leerte sein Glas.
    »Das glaub’ ich nicht.«
    »Ivy ging’s genauso – das ist meine Sekretärin. Ivy die Schreckliche.«
    »Ich versteh’ nicht, wovon Sie reden«, sagte Kendrick.
    »Ivy bekam einen Anruf aus dem Büro von Senator Allison, von einem Typen, mit dem sie vor ein paar Jahren zusammen war. Er ist jetzt einer der wichtigsten Berater des Senators. Er sagte, er brauche einen Termin bei mir – für einen Kerl, der für Allison einen streng vertraulichen Auftrag erledige. Sie tut’s, und er kommt. Ein blonder Spion mit einem Akzent, der mir irgendwie mitteleuropäisch klingt, und er kennt Sie wenigstens so gut wie sich selbst. Wenn Sie eine Narbe hätten, von der nur Ihre Mutter weiß, glauben Sie mir, er hat sie in Großaufnahrne vorliegen.«
    »Das ist verrückt«, sagte Kendrick leise. »Ich frage mich, warum?«
    »Das hab’ ich mich auch gefragt. Ich meine, die Fragen, die er stellte, strotzten nur so von ›WD‹...«
    »Wie bitte?«
    »Wichtigen Daten über Sie. Ich erfuhr von ihm fast genausoviel wie er von mir. Er war so professionell, daß ich bereit war, ihm auf der Stelle einen Job in Europa anzubieten.«
    »Aber warum ich?«
    »Wie ich schon sagte, hab’ ich mich auch gewundert. Also bat ich Ivy, in Allisons Büro nachzufragen, denn warum sollte ein so stiller, unauffälliger Senator wie Allison einen solchen SS...«
    »Was?«
    »Nicht, was Sie meinen. SS ist gleich Superspion. Aber wenn ich’s genau überlege, halte ich es durchaus für möglich, daß es da eine Verbindung gibt.«

    »Würden Sie bitte bei der Sache bleiben?«
    »Klar«, sagte Swann und machte seinem zweiten Whisky den Garaus. »Ivy ruft ihren früheren Freund an, und er hat keine Ahnung, wovon sie redet. Er hat sie nie angerufen, und einen Mann mit dem Namen – jetzt hab’ ich ihn doch glatt vergessen – kennt er nicht. Nie von ihm gehört.«
    »Aber sie muß doch gewußt haben, mit wem sie damals telefoniert hat, um Himmels willen! Die Stimme, die kleinen Höflichkeiten, was sie zueinander sagten...«
    »Ihr ehemaliger Kavalier stammt aus Georgia und hatte außerdem eine

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