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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Zeitpunkt meiner Hinrichtung stand bereits fest...«
    »Das verstehe ich ja alles«, unterbrach Langford Jennings nickend und mitfühlend, die Stirn runzelnd. »Ebenso wie ich verstehe, daß unsere israelischen Freunde darauf bestehen, daß nichts von ihrer Beteiligung an dem Handstreich an die Öffentlichkeit gelangen darf, und daß unsere Geheimdienstleute hier in Washington es nicht riskieren wollen, unser im Persischen Golf stationiertes Personal zu enttarnen.«
    »Im Golf von Oman, Mr. President.«
    »Ganz wie Sie meinen«, sagte Jennings mit dem berühmten Lächeln, mit dem er sich über sich selbst lustig zu machen schien. »Ich bin nicht sicher, ob ich einen vom anderen unterscheiden kann, aber Sie bringen es mir heut abend bestimmt bei. Wie meine Karikaturisten es darzustellen belieben, bekomme ich von meiner Frau erst dann mein Betthupferl und meine Milch, wenn ich alles brav gelernt habe.«
    »Es ist ein geographisch schwierig zu erfassender Teil der Welt, wenn man sich nicht eigens mit ihm beschäftigt hat.«
    »Na ja, doch irgendwie bilde ich mir ein, daß selbst ich mich mit Hilfe einiger Landkarten dort auskennen würde.«
    »Ich wollte nie unterstellen...«
    »Schon gut, Evan. Meine Schuld. So was passiert mir ab und zu. Das Allerwichtigste hier ist ja – was tun wir mit Ihnen? Was können wir tun, da uns die Hände gebunden sind, weil wir das Leben unserer Geheimagenten und Sub-Agenten schützen müssen, die in einem hochexplosiven Teil der Welt für uns arbeiten?«
    »Ich finde, Geheimhaltung ist dringend erforderlich. Strengste Geheimhaltung sogar...«
    »Dazu ist es ein bißchen zu spät, Evan«, unterbrach Jennings. »Nationale Sicherheit hat als Alibi auch ihre Grenzen. Jenseits dieser Grenzen weckt man zu große Neugier, und dann wird es eng – und gefährlich.«
    »Außerdem kann der Präsident Sie nicht einfach ignorieren«, fügte Herbert Dennison, mürrisch sein Schweigen brechend, hinzu. »Aber das habe ich Ihnen ja schon gesagt, Herr Abgeordneter. Es wäre unpatriotisch. Wie ich die Sache sehe – und der Präsident stimmt mit mir überein -, sollten wir hier im Oval Office einen kurzen Fototermin anberaumen. Der Präsident wird Sie beglückwünschen und Ihnen danken, und die Fotos
werden Sie beide in einem scheinbar vertraulichen Gespräch zeigen. Das ist für unsere Geheimdienste akzeptabel, und das Land wird es verstehen. Schließlich wollen wir diesem arabischen Abschaum nicht unsere Taktiken verraten.«
    »Ohne eine ganze Reihe von Arabern hätte ich überhaupt nichts erreicht, und das wissen Sie auch haargenau«, sagte Kendrick und warf dem Stabschef einen zornigen Blick zu.
    »Oh, das weiß ich, Evan«, warf Jennings ein, offensichtlich belustigt über das, was sich vor ihm abspielte. »Zumindest ich weiß es. Übrigens, Herbert, heute nachmittag hat mich Samuel Winters angerufen, und ich finde, er hatte eine phantastische Idee, die gegen keine unserer Sicherheitsauflagen verstoßen würde, sie im Gegenteil sogar erklären könnte.«
    »Samuel Winters kann man nicht unbedingt als Ihren Freund bezeichnen«, wandte Dennison ein. »Er hat mehrere Grundsatzerklärungen verhindert, die uns im Kongreß sehr nützlich gewesen wären.«
    »Er war eben nicht unserer Meinung. Macht ihn das gleich zu einem Feind? Wenn das der Fall ist, schicken Sie die Hälfte der Marine-Wachen in meine Wohnung rauf. Dort ist man mit mir auch nicht immer einer Meinung. Ach, kommen Sie, Herbert, Samuel Winters hat die Präsidenten beider Parteien beraten, solange ich denken kann. Nur ein Idiot würde Anrufe von ihm nicht entgegennehmen.«
    »Der Anruf hätte auf dem Dienstweg über mich an Sie weitergeleitet werden müssen.«
    »Sehen Sie, Evan«, sagte der Präsident, den Kopf zur Seite geneigt und übermütig grinsend, »ich darf zwar im Sandkasten spielen, aber meine Freunde darf ich mir nicht selber aussuchen.«
    »Das ist kaum das, was ich...«
    »O ja, genau das haben Sie gemeint, Herbert, und ich nehm’s Ihnen nicht übel. Sie sind es, der hier alles in Schuß hält, woran Sie mich nebenbei ständig erinnern, und auch das finde ich in Ordnung.«
    »Was hat Mr. Winters – Professor Winters vorgeschlagen?« fragte Dennison, den akademischen Titel spöttisch betonend.
    »Tja, er ist nun mal Professor, Herbert, aber er ist nicht der übliche Feld-, Wald- und Wiesenlehrer, nicht wahr? Ich meine, wenn er wollte, könnte er sich ein paar recht ansehnliche Universitäten
kaufen. Auf jeden Fall bekäme er

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