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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ihnen.«
    »Nein, ganz offensichtlich nicht«, stimmte der Mafioso kaum hörbar zu. »Warum eine noch brauchbare Waffe wegwerfen?«
    »Ich freue mich, daß Sie meinen Standpunkt verstehen.«
    »Was für Informationen brauchen Sie?«

    »Sie sind ganz harmlos, kaum der Rede wert. Fangen wir mit den FBI-Leuten an, die dem Vizepräsidenten zugewiesen wurden. Sind Ihre Leute so untüchtig, daß es einer Spezialeinheit der Bundespolizei bedarf?«
    »Sie hat nichts mit uns zu tun. Wir sind zum Schutz da, sie ermitteln.«
    »Man kann nicht schützen, wenn man nicht gleichzeitig ermittelt.«
    »Das sind verschiedene Bereiche. Wenn wir etwas entdecken, übergeben wir es dem FBI.«
    »Und was haben Sie entdeckt, das die Aufstellung einer Spezialeinheit erforderlich macht?«
    »Nichts«, antwortete der Agent. »Seit etwa zwei Monaten wird Viper von Zeit zu Zeit bedroht und...«
    »Viper?«
    »Der Vizepräsident.«
    »Das ist kein sehr schmeichelhafter Codename.«
    »Er ist auch nicht allgemein gebräuchlich. Nur im engsten Kreis.«
    »Ich verstehe. Fahren Sie fort. Diese Drohungen – von wem kommen sie?«
    »Das soll diese Einheit eben feststellen, weil die Drohungen nicht aufhören. Aus den verschiedensten Orten kommen Telefonanrufe, Telegramme, aus Zeitungsbuchstaben geklebte Briefe und halten die FBI-Leute ganz schön auf Trab.«
    »Haben sie schon eine Spur?«
    »Bisher noch nicht.«
    »Es handelt sich also um eine sehr bewegliche Einheit, die einmal hier und einmal da operiert. Werden ihre – Streifzüge von Washington koordiniert?«
    »Sicher, wenn Viper in Washington ist. Ist er hier, ist auch ihre Kommandozentrale hier, und ist er unterwegs, ist sie es auch.«
    »Vor fünf Wochen waren Sie hier, nicht wahr?«
    »In etwa, ja. Wir waren erst zehn Tage vorher zurückgekommen. Er verbringt viel Zeit hier draußen. Der Präsident sei für den Osten und er für den Westen verantwortlich, sagt er gern, und seiner Meinung nach ist er besser dran, weil er nicht in Washington bleiben muß.«
    »Das ist eine sehr dumme Bemerkung für einen Vizepräsidenten.«

    »So ist Viper nun mal, doch das heißt noch lange nicht, daß er ein Idiot ist. Er ist nämlich keiner.««
    »Warum nennen Sie ihn Viper?«
    »Wenn Sie’s genau wissen wollen, wir mögen ihn nicht und seine Freunde ebensowenig – besonders die, mit denen er sich hier draußen abgibt. Diese Mistkerle behandeln uns wie puertoricanische Laufburschen. Vor ein paar Tagen sagt doch einer glatt zu mir: ›Junge, hol mir noch einen Gin Tonic.‹ Ich hab’ ihm gesagt, ich müsse mich vorher bei meinen Vorgesetzten vom Secret Service erkundigen, ob ich ihm zugeteilt sei.«
    »Haben Sie nicht gefürchtet, der Vize... Viper könnte Anstoß nehmen?«
    »Lieber Himmel, der gibt sich mit uns nicht ab. Wie die Bundeseinheit sind wir nur seinem Stabschef verantwortlich.«
    »Wer ist er?«
    »Kein Er, eine Sie. Wir haben auch für sie einen Codenamen, er ist nicht so gut wie Viper, aber er paßt. Wir nennen sie Drachenweibchen.««
    »Erzählen Sie mir von ihr«, sagte Varak.
    »Sie heißt Ardis Vanvlanderen und ist vor ungefähr einem Jahr zu uns gestoßen, als Nachfolgerin eines verdammt guten Mannes, der verdammt gute Arbeit geleistet hat. Er war so gut, daß einer von Vipers Freunden ihm ein phantastisches Angebot machte. Ardis ist in den Vierzigern, eine dieser zähen Managerinnen, die immer so aussieht, als wollte sie einem die Eier abschneiden, wenn man in ihr Büro kommt-und das einzig und allein deshalb, weil man ein männliches Wesen ist.«
    »Eine unattraktive Frau also?«
    »Das würde ich nicht sagen. Ihr Gesicht ist nicht übel und ihr Körper geschmeidig wie der einer Füchsin. Aber wenn man nicht grade auf diesen Typ steht, wird man kaum auf die Idee kommen, sie zu vergewaltigen.«
    »Ist sie verheiratet?«
    »Da gibt’s so ein Würstchen, das ab und zu auftaucht und behauptet, es sei ihr Mann. Aber niemand beachtet den Kerl.«
    »Was macht er? Was ist er von Beruf?«
    »Er gehört zum Jet-Set von Palm Springs. Finanzmakler, sofern die Makelei ihn nicht beim Golfspielen stört. So jedenfalls schätze ich ihn ein.«
    »Das heißt, daß er Geld haben muß«, warf Varak ein.

    »Oh, er hat weite Spendierhosen an und versäumt nie eine Party im Weißen Haus. Sie kennen den Typ, Abendanzug, welliges weißes Haar und ein Riesenmundwerk mit Unmengen schimmernder Zähne; sie lassen sich immer beim Tanzen fotografieren. Wenn er es fertigbrächte, ein ganzes Buch in englischer

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