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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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rotseidenen Ohrensessel, kreuzte die Beine und richtete die großen Augen ernst auf ihren Mann. »Geh ruhig Risiken mit Geld oder Waren oder deinen dämlichen Pferden oder mit allem möglichen verdammten Zeug ein, aber nicht, wenn es um mich geht. Verstehst du mich, Liebling?«
    »Hör zu, du Miststück – Drachenweib, wenn ich, nach allem, was ich geblecht habe, Informationen aus erster Hand will, dann besorge ich sie mir auch. Hast du verstanden?«
    »Schon gut, schon gut, reg dich ab, Andy.«
    »Du fängst Krach an und sagst mir, ich soll mich abregen?«
    »Entschuldige.« Ardis Vanvlanderen legte den Kopf zurück, atmete hörbar durch den Mund und schloß die Augen. Nach ein paar Sekunden öffnete sie sie wieder, hob den Kopf und fuhr fort: »Es tut mir ehrlich leid. Ich habe einen ganz besonders miesen ›Orson‹-Tag hinter mir.«
    »Was hat Viper schon wieder angestellt?« fragte Vanvlanderen und trank.
    »Sei vorsichtig mit diesen Namen«, sagte Ardis und lachte leise. »Wir wollen doch nicht, daß unsere all-amerikanischen Gorillas spitzkriegen, daß sie abgehört werden.«
    »Was hat Bollinger für Probleme?«
    »Er fühlt sich wieder unsicher. Er möchte eine schriftliche
Garantie, daß er nächsten Juli von der Partei aufgestellt wird. Wenn er den Schrieb nicht bekommt, verlangt er, daß wir auf einem Schweizer Bankkonto zehn Millionen Dollar für ihn hinterlegen.«
    Vanvlanderen verschluckte sich an seinem Whisky. »Zehn Millionen? Für wen hält sich dieser Hanswurst eigentlich?«
    »Für den Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten mit ein paar Geheimnissen in seinem Schädel«, antwortete Ardis. »Ich habe ihm gesagt, wir würden keinen anderen akzeptieren, aber das hat ihm nicht genügt. Ich glaube, er fühlt, daß Jennings ihn nicht für einzigartig hält und ihn ohne weiteres gehenließe.«
    »Unser geliebter telegener Hexenmeister Langford Jennings hat in dieser Angelegenheit überhaupt nichts zu sagen. Hat Orson recht? Mag Jennings ihn tatsächlich nicht?«
    »Nicht mögen ist zuviel gesagt. Er nimmt ihn nur nicht zur Kenntnis. Das behauptet jedenfalls Dennison.«
    »Der muß sofort von der Bildfläche verschwinden. Eines Tages wird Herb nämlich sehr viel neugieriger werden, als wir ihn uns wünschen...«
    »Vergiß ihn«, unterbrach Ardis ihren Mann. »Vergiß Dennison und Bollinger und deine dämlichen Gäule. Was hatte mein alter Freund, dieser streunende Kater, der hinter allen Katzen her ist, so Wichtiges zu sagen, daß er hier angerufen hat?«
    »Entspann dich. Er hat aus dem Büro meines Washingtoner Anwalts angerufen; wir beschäftigen dort dieselbe Firma, wie du weißt. Aber denken wir zuerst an Orson. Gib ihm seine Garantie. Ein oder zwei Sätze, und ich unterschreibe. Es wird ihn glücklich machen, und glücklich ist er nützlicher.«
    »Bist du verrückt?« rief Ardis.
    »Durchaus nicht. Entweder wird er nominiert, oder er verschwindet sang- und klanglos, wie das bei ehemaligen Vizepräsidenten gewöhnlich der Fall ist.«
    »Also du bist wirklich mein Typ, Andy-Boy«, sagte Ardis bewundernd. »Du denkst so klar, so logisch.«
    »Ich habe auch viele Jahre geübt, Mädchen.«
    »Und was hatte mein alter Freund mit den Grübchen zu sagen? Wer hat es jetzt auf seine empfindliche Haut abgesehen?«
    »Nicht auf seine, auf unsere...«
    »Die auch ihm gehört, vergiß das nicht. Nur deshalb bin ich
ja hier, Geliebter, deshalb hat er uns miteinander bekannt gemacht und uns zusammengebracht.«
    »Er wollte uns mitteilen, daß die kleine Gruppe irregeleiteter Superleute einen Zahn zulegt. In den nächsten drei Monaten bekommt ihr Kongreßabgeordneter Leitartikel in immer größeren und bedeutenderen Zeitungen. Das Thema wird lauten >Zur Überprüfung seiner Standpunkte‹, und er wird alle Prüfungen bestehen. Sinn der Sache ist es natürlich, das Wasser von unten her aufzuwühlen. Unser Cupido ist besorgt, sehr besorgt. Und um dir die Wahrheit zu sagen, ich komme auch ganz schön ins Schwitzen. Diese mildtätigen Irren wissen, was sie tun; das Ganze könnte ganz schön außer Kontrolle geraten. Ardis, für uns geht es in den nächsten fünf Jahren um Millionen. Ich mache mir verdammt große Sorgen.«
    »Um nichts und wieder nichts«, antwortete seine Frau und stand auf. Sie blieb einen Moment stehen und sah Vanvlanderen halb ernst und halb belustigt an. »Da du schätzt, daß du an Bollinger auf diese oder jene Art zehn Millionen ersparen wirst – und meine Art ist besser und sicherer als

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