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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Tun Sie, was Sie für richtig halten, aber halten Sie mich auf dem laufenden. So. Und nachdem das geregelt ist, lesen Sie mal das hier – das heißt, eigentlich brauchen Sie’s nicht zu lesen. Wie die meisten Computerausdrucke des Pressebüros dauert es zu lange. Ich habe es gestern nachmittag bekommen.««
    »Was ist das?«
    »Die Analyse einer Kampagne, die den Kongreßabgeordneten Kendrick nächsten Juli auf die Wahlliste der Partei bringen soll.« Der Präsident hielt kurz inne und setzte dann hinzu: »Und zwar als Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten.«
    »Darf ich das bitte sehen?« fragte Payton und streckte die Hand aus.
    »Ich wußte, daß Sie das interessiert«, antwortete Jennings und reichte ihm das längliche Papier. »Ich habe mich gefragt, ob Sie es so ernst nehmen würden wie Samuel Winters Ihr Problem.«
    »Ich nehme es sehr ernst«, antwortete Payton und las den Computerausdruck aufmerksam.
    »Wenn Ihre wahnwitzige Theorie irgendeine Grundlage hat, finden Sie sie vielleicht hier drin«, sagte der Präsident und beobachtete Payton. »Meine Presseleute sagen, das könnte sich zu einem Riesending entwickeln. Von nächster Woche an werden sieben angesehene Zeitungen des Mittelwestens nicht nur Kendricks Namen erwähnen, sie werden ihn mit Hilfe von Leitartikeln so gut wie in den Sattel heben. Drei von diesen Zeitungen besitzen Rundfunk- und Fernsehsender in Gebieten mit der größten Bevölkerungsdichte im Norden und Süden, und – da heute schon einmal vom Zufall die Rede war – jedem dieser Sender wurden Audio- und Videokassetten von den Fernsehauftritten des Kongreßabgeordneten zugespielt.«
    »Von wem? Das finde ich hier nicht.«
    »Weil’s nicht drinsteht.«
    »Das ist unglaublich.«
    »Nichtunbedingt«, widersprachJennings. »Der Kongreßabgeordnete könnte ein attraktiver Kandidat sein. Er strahlt Zuversicht und Kraft aus. Er könnte einschlagen, schnell und gründlich, wie meine Leute sagen.«
    »Das ist es nicht, was ich unglaublich finde, Mr. President. Wenn man mir einen so offensichtlichen Köder hinwirft, muß auch ich passen. Das ist zu durchsichtig. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Bollingers Team so dumm sein könnte. Es ist zu belastend, durch und durch gefährlich.«
    »Jetzt versteh’ ich gar nichts mehr, Herr Dr. Payton. Ich dachte, Sie würden jetzt was ähnliches sagen wie: >Ah, mein lieber Watson, hier haben wir den Beweis!< Aber das sagen Sie nicht, oder?«
    »Nein, Sir, weil es wirklich zu durchsichtig ist. Bollingers Leute erfahren, daß Evan Kendrick mit Hilfe einer landesweiten Kampagne zum nächsten Vizepräsidenten gemacht werden soll, also heuern sie schnell ein paar palästinensische Terroristen an, die ihn liquidieren sollen. Nur ein Verrückter könnte so ein Szenarium erfinden. Ein Fehler bei den Vorbereitungen, ein einziger Killer, den wir lebend fassen – und wir haben ja tatsächlich einen -, und man könnte die Spur zu ihnen zurückverfolgen. Was wir auch tun werden, nachdem Sie uns grünes Licht gegeben haben.«
     
    Die Straßenlaternen am Lake Shore Drive in Chicago schienen im Schneegestöber zu flackern und malten winzige Lichtkringel auf die Decke des Zimmers im Drake Hotel. Es war kurz nach zwei Uhr morgens, und der kräftige blonde Mann atmete tief und ruhig, als verließe ihn seine Selbstbeherrschung auch nicht im Schlaf. Plötzlich begann das Telefon zu schrillen, sein Atem stockte, er fuhr hoch und riß den Hörer von der Gabel. »Ja«, sagte er hellwach.
    »Wir haben ein Problem, Milos«, meldete sich Samuel Winters aus seinem Arbeitszimmer in Cynwid Hollow, Maryland.
    »Können Sie darüber reden, Sir?«
    »Warum denn nicht – zumindest kurz und mit Umschreibungen. Die Leitung ist sauber, und ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand die Ihre angezapft hat.«
    »Umschreibungen bitte.«
    »Vor etwa sieben Stunden ist in einem Haus in Virginia etwas Furchtbares passiert...«

    »Ein Sturm?« unterbrach Milos Varak.
    »Wenn ich Sie richtig interpretiere, ja, ein schrecklicher Sturm, der entsetzliche Verwüstungen angerichtet hat.«
    »Ikarus?« schrie Varak.
    »Nein, er war nicht da. Und er war auch nicht in den Bergen, wo ein ähnlicher Versuch gemacht, aber vereitelt wurde.«
    »Emmanuel«, flüsterte Varak kaum hörbar. »Er war das Ziel. Ich wußte, was passieren würde.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Später, Sir. Ich bin gegen halb eins von Evanston abgefahren...«
    »Ich weiß, daß Sie nicht da waren, versuche schon seit

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